Neue Studie: Preise verschleiern wahre Kosten des Verkehrs


08 Mai 2007 [13:20h]     Bookmark and Share


Neue Studie: Preise verschleiern wahre Kosten des Verkehrs

Neue Studie: Preise verschleiern wahre Kosten des Verkehrs



Gesellschaft fördert Straßenverkehr ohne es zu wissen

Berlin  – Berlin. Jeder einzelne kann durch die Wahl des richtigen Verkehrsmittels etwas für die Umwelt tun. Die Entscheidung dafür wird jedoch durch fehlende Kostenwahrheit erschwert. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie zu den Folgekosten des Verkehrs in Deutschland, die die Allianz pro Schiene heute vorgestellt hat. Rund 80,4 Milliarden Euro so genannter externer Kosten entstehen jährlich durch den Verkehr in Deutschland. Der Löwenanteil dieser Kosten entsteht durch Unfälle, Lärm,  Luftverschmutzung und den Klimawandel.
Diese Folgekosten gehen jedoch nicht zu Lasten der Verursacher, sondern werden über Steuern und Krankenkassenbeiträge weitergegeben sowie kommenden Generationen aufgebürdet. Auto- und Lkw-Fahrer wälzen auf diese Weise jährlich 77 Milliarden Euro auf die gesamte Bevölkerung ab.

„Wir brauchen Kostenwahrheit“, fordert Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, anlässlich der Präsentation der neuen INFRAS-Studie. „Es kann nicht sein, dass sich ausgerechnet die Verkehrsträger mit der schlechtesten Ökobilanz und den höchsten
Folgekosten von der Allgemeinheit subventionieren lassen.“ Angesichts der nun vorliegenden wissenschaftlich abgesicherten Daten, die sich
an der Methodenkonvention des Umweltbundesamtes orientieren, müsse es endlich politische Konsequenzen geben. Flege: „Die externen Kosten
müssen sich auf die tatsächlichen Preise der Verkehrsmittel niederschlagen. Das heißt, Straßen- und Flugverkehr sind definitiv zu billig.“

In ihrer Studie berücksichtigen die Wissenschaftler auch die tatsächliche Nutzung der einzelnen Verkehrsmittel und kommen zu folgenden Ergebnissen: Im Güterverkehr verursacht die Schiene nur ein Viertel der Kosten, die für den gleichen Gütertransport auf der

Straße anfallen. Pro Person und Kilometer verursacht der Pkw dreimal
mehr Unfall- und Umweltkosten als die Bahn.

„Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels dürfen die tatsächlichen Schäden des Verkehrs nicht verschleiert werden“, so Flege. Die CO2-Bilanz der verschiedenen Verkehrsträger unterscheidet sich beträchtlich. Bahnfahrer reisen durchschnittlich mit rund 75 Gramm CO2 pro Person und gefahrenem Kilometer deutlich nachhaltiger als Pkw- und Flugreisende. Autofahrer verursachen pro
Personenkilometer fast doppelt soviel CO2. Eine Flugreise ist gegenüber der Fahrt mit der Bahn sogar fünfmal klimaschädlicher, da das in großer Höhe ausgestoßene CO2 besonders schädlich auf das Klima wirkt.

Die Studie „Externe Kosten des Verkehrs in Deutschland“ von INFRAS, ISI und IER wurde im Auftrag der Allianz pro Schiene erstellt und kann käuflich erworben werden. Eine Kurzfassung können Sie als pdf-Dokument unter www.allianz-pro-schiene.de herunterladen. 

Außerdem können Sie dort zwei Grafiken zu den Durchschnittskosten im Güterverkehr und im Personenverkehr herunterladen.

Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 15 Non-Profit- Verbände  zusammengeschlossen:
die Umweltverbände BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands, die
Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI.  Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 73 Unternehmen der
Bahnbranche.







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