Neue Bestmarken bei Weltpremieren, Ausstellern und Fläche


27 Sep 2008 [20:02h]     Bookmark and Share




IAA Nutzfahrzeuge startet mit Innovationsfeuerwerk / Im Mittelpunkt: Mehr Umweltschutz und mehr Sicherheit

Hannover – „Diese 62. IAA Nutzfahrzeuge ist glänzend gestartet und setzt neue Rekorde: mehr Aussteller, mehr Weltpremieren, mehr Fläche als jemals zuvor. Die IAA unterstreicht damit erneut ihre Rolle als die weltweit bedeutendste Leitmesse für Transport und Mobilität. Sie ist zudem das attraktivste und größte Schaufenster für die innovative Leistungsfähigkeit dieser Schlüsselbranche“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf der IAA-Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag in Hannover vor 300 hochrangigen Gästen aus Politik und Wirtschaft.

Die Zahl der Aussteller ist um ein Drittel auf 2.084 gestiegen, die Ausstellungsfläche hat gegenüber der IAA 2006 um zehn Prozent zugelegt. Mit einem Innovationsfeuerwerk von 258 Weltpremieren zeigt die IAA (25. September – 2. Oktober 2008), welches Potenzial für mehr Transporteffizienz, mehr Umweltschutz und mehr Sicherheit in der Nutzfahrzeugbranche steckt. Die Zahl der internationalen Aussteller hat sich um über 50 Prozent auf 1.188 erhöht. Den internationalen Charakter unterstreichen auch die Länderveranstaltungen Indien, Russland und Türkei – drei wesentliche Nutzfahrzeugmärkte mit erheblichem Potenzial.

„Im Mittelpunkt dieser IAA stehen die Anstrengungen für Nachhaltigkeit im Verkehr und damit auch für den Klimaschutz. Vieles ist auf diesem Weg bereits erreicht“, sagte Wissmann. So konnten die CO2-Emissionen des Straßengüterverkehrs in Deutschland pro Tonnenkilometer seit 1991 um gut ein Drittel gesenkt werden. „Wir bleiben dabei nicht stehen, sondern sehen eine weitere Reduktion um 20 Prozent bis zum Jahr 2020 als realistisch an“, sagte Wissmann. Der Reisebus sei mit einem CO2-Ausstoß je Personenkilometer von gut 30 Gramm ohnehin das klimafreundlichste Verkehrsmittel im Personenverkehr.

Das technologische Innovationspotenzial sei bei Herstellern und Zulieferern noch nicht ausgeschöpft, betonte der VDA-Präsident. Das betreffe die Weiterentwicklung des Clean Diesel, den Leichtbau, die Reduzierung des Rollwiderstands und die Verbesserung der Aerodynamik ebenso wie die Fortschritte beim Hybrid-, Erdgas- und Brennstoffzellenantrieb im Nutzfahrzeug. Wissmann wies darauf hin, dass auch die Emissionen der „klassischen“ Schadstoffe beim Nutzfahrzeug seit 1990 um bis zu 95 Prozent gesenkt werden konnten. Mit der künftigen Abgasnorm Euro VI werden die Stickoxidemissionen sogar um 97 Prozent reduziert.

„Der Lkw bleibt die tragende Säule des Güterverkehrs, der Transporter ist unverzichtbar für die Feinverteilung in den Städten, ohne Omnibus ist öffentlicher Nahverkehr nicht möglich. Gerade wegen dieser Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft kommt dem Nutzfahrzeug aber auch eine gewichtige Verantwortung für die nachhaltige Gestaltung der Verkehre zu. Diese IAA zeigt den Weg, den wir dabei technologisch gehen“, unterstrich Wissmann. Notwendig sei allerdings ein integrierter Ansatz, der Fahrzeug, Fahrer, Kraftstoffe, Betrieb und Infrastruktur gleichermaßen umfasst, um die nachhaltige Mobilität weiter zu steigern.

Auch bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit seien weitere Erfolge nur im Zusammenspiel aller zu verzeichnen. „Die Fahrzeughersteller und Zulieferer haben dabei ihre Hausaufgaben gemacht, wie das breite Angebot an Systemen der aktiven Sicherheit zur Unfallvermeidung hier auf der IAA zeigt“, so Wissmann. Potenzial sei vorhanden. So ließe sich allein durch die flächendeckende Ausrüstung mit ESP die Zahl der schweren Lkw-Unfälle um rund zehn Prozent reduzieren.

Wissmann wies darauf hin, dass das Transportgewerbe nicht nur durch die hohen Kraftstoffpreise unter zusätzlichen Kostendruck gerate, sondern auch durch politisch bedingte Kostensteigerungen, etwa durch neue Sozialvorschriften: „In einer solchen Lage sollte die Politik mit dem Lkw als dem Zugpferd unserer Wirtschaft besonders sorgsam umgehen“, forderte Wissmann.

Es sei „bedenklich“, dass sich bereits eine weitere Verteuerungswelle am Horizont abzeichne, die in Brüssel unter dem Stichwort „externe Kosten“ diskutiert werde: „Wir haben bereits einen erfolgreichen Instrumentenmix aus innovativer Technik, Anreizen, Grenzwerten und Verbesserung der Infrastruktur, den wir nicht durch ein weiteres Drehen an der Kostenschraube unnötig beschädigen sollten“, betonte der VDA-Präsident. Er sprach sich für ein Miteinander und die Vernetzung der Verkehrsträger aus: „Es ist genug Verkehr für alle da. Wir alle wissen: Es geht dabei nicht ohne die Straße, es geht aber auch nicht nur mit der Straße. Nur gemeinsam bringen wir’s.“

Wissmann forderte verstärkte Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur: „Wenn Fahrzeuge wegen unzureichender Infrastruktur immer häufiger im Stau stehen, dann schadet das dem Standort, verbraucht unnötig Kraftstoff und führt zu höheren CO2-Emissionen.“ Stauabbau durch Infrastrukturausbau sei deshalb auch eine ganz wesentliche Säule der Umweltpolitik im Verkehr. Allerdings habe die Einführung der Lkw-Maut bislang nicht zu der erhofften Verstärkung der Fernstraßeninvestitionen geführt hat. Hier sollte die Politik Lösungen finden, die sicherstellen, dass die Mauteinnahmen für Investitionen in die Infrastruktur zweckgebunden werden.







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