Die stärkereiche Kastanie, in Südtirol auch „Kescht“ genannt, war im Mittelalter in den südlichen Alpenregionen ein Grundnahrungsmittel. Heute zieren die selten gewordenen Edelkastanien als ausgezeichnete Rarität die Südtiroler Küche.
In Lana & Umgebung gehört der Kastanienbaum seit jeher zum Landschaftsbild und zur Lebenskultur. Alles Wissenswerte um die stachelige Frucht erfährt man am Kastanienerlebnisweg in Völlan, der zu Wanderungen durch die Kastanienhaine und zur Geschmacksanregung „anstachelt“. Der rund zwei Kilometer lange Rundweg liegt zwischen Lana und dem Gampenpass, der das Etschtal mit dem Nonstal verbindet. Er beginnt direkt im Ortszentrum Völlan und führt über zehn Erlebnisstationen, die sich mit der Herkunft, den biologischen Verwandten, den „botanischen“ Ansprüchen und Bedrohungen, der geschichtlichen und kulturellen Bedeutung der „Castanea sativa“ auseinandersetzt. Nahe des Wegs liegen gemütliche Möglichkeiten zur Einkehr und – wenn die Zeit reif ist – zur Verkostung typischer Kastaniengerichte. Eine regionale Spezialität sind frisch gebratene Kastanien zu einem Glas „Sußer“ – so heißt der frisch vergorene Wein Südtirols. Ein kulinarischer „Keschtntipp“ sind die Kastanientage in Völlan und Tisens (18.–31.10.09), die im goldenen Herbst mit allerlei genussvollen Veranstaltungen rund um die beliebte Südtiroler Frucht aufwarten.
Foto: Marketing Gesellschaft Meran; Lana & Umgebung