Das Leben im Einklang mit der Natur wird im Trentino groß geschrieben: Drei Naturparks inmitten der Dolomiten beherbergen nicht nur eine artenreiche Flora und Fauna, sondern auch die letzten europäischen Braunbären.
Trient/Frankfurt – Im Trentino kommen nicht nur Kulturliebhaber, Aktivurlauber und Gourmets auf ihre Kosten, auch Naturfreunden bietet sich ein besonderer Augenschmaus. Auf engstem Raum verfügt die Region über eine weite Palette an unterschiedlichsten Landschaften: von den schneebedeckten Gipfeln der Dolomiten im Norden der autonomen Provinz über die grünen Almen und kühlen Bergbäche auf mittleren Höhen bis hin zum sonnigen Nordufer des Gardasees. Der landschaftliche Reichtum wird in drei großen Naturparks geschützt. Der Adamello-Brenta-Naturpark im Westen und der Park Paneveggio – Pale di San Martino im Osten der Provinz bedecken zusammen mit dem anteilig zum Trentino gehörenden „Parco Nazionale dello Stelvio“ (Stilfserjoch-Nationalpark) im Nordwesten insgesamt 1.100 Quadratkilometer – das entspricht 18 Prozent der Gesamtfläche der Region.
Der Adamello-Brenta Naturpark
Der 618 Quadratkilometer umfassende Park stellt die größte Schutzzone des Trentino dar und liegt zwischen 470 und 3560 Metern hoch. Der 1967 gegründete Naturpark erstreckt sich zwischen der Brenta-Dolomiten-Gruppe im Osten und dem Adamello-Presanella-Massiv im Westen und wird von der Gletscherrinne des Val Rendena längs halbiert. Mit einem Drittel Baumbewuchs gilt der Park als größte zusammenhängende Waldfläche der Provinz und bietet dadurch einer teils vom Aussterben bedrohten Tierwelt einen perfekten Lebensraum. So finden Besucher hier noch neun der im restlichen Europa bereits ausgerotteten Braunbären mit ihrem Nachwuchs, die mit dem Projekt „Life Ursus“ vor wenigen Jahren wieder eingeführt worden sind. Meister Petz ziert deshalb auch das Wappen des Parks. Darüber hinaus fühlen sich im Naturpark auch 40 Prozent aller trentinischen Gämsen, unzählige Hirsche, Rehe, Steinböcke, Muflons, Murmeltiere, Hermeline, Marder, Siebenschläfer, Auerhähne, Käuzchen und andere seltene Tierarten heimisch.
Auch die Flora bietet Besuchern des Adamello-Brenta-Parks einige Highlights: In bis zu 3.000 Metern Höhe wachsen viele Blumenarten von Enzian und Hahnenfuß über Berganemone und Arnika bis hin zu verschiedenen Lilienarten, isländischem Moos und Edelweiß. Zwischen Juli und September können Urlauber den Park zusammen mit einem fachkundigen Führer erkunden, der geologische, botanische und die Tierwelt betreffende Fragen anschaulich beantwortet. Ein attraktives Angebot stellen auch die Wanderungen zu verschiedenen Berghütten dar. Die zweitägige Tour inklusive Übernachtung auf der Alm führt Gäste durch die Welt des Weidelandes.
Um Gästen einen Urlaub ganz im Zeichen des Naturschutzes zu ermöglichen, wurde jetzt der „Club Qualitá Parco“ gegründet. Der Club zählt 23 Hotels, Frühstückspensionen und Campingplätze, die sich durch besonders umweltfreundliche Leistungen und Einrichtungen auszeichnen und an einem grünen Logo zu erkennen sind. Ziel des bereits 2003 gestarteten Projektes ist es, die ursprüngliche Natur des Parks langfristig zu schützen. Zu den Anforderungen von „Qualità Parco“ zählen unter anderem umweltgerechte Abfallentsorgung, die Verwendung von biologisch abbaubaren Putz- und Desinfektionsmitteln sowie unterschiedliche Energiesparmaßnahmen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der regelmäßigen Schulung des Hotelpersonals und der Sensibilisierung der Gäste für Umweltfragen. Nicht zuletzt spielt auch die Verwendung von typischen Agrarprodukten der Region eine wichtige Rolle, um den Urlaubern die traditionell trentinische Küche vorzustellen. Alle zertifizierten Unterkünfte präsentieren sich auf der Homepage des Adamello-Brenta-Naturparks (www.parcoadamellobrenta.tn.it) und werden von den lokalen Fremdenverkehrsämtern besonders gefördert.
Gäste, die ihren Urlaub in einer Unterkunft des „Clubs Qualitá Parco“ verbringen, erhalten als besonderes Schmankerl die ParcoCard gratis, ein elektronisches Serviceticket, mit dem Besucher viele abwechslungsreiche Angebote rund um den Park nutzen können. So stehen zum Beispiel Ausflüge zu einer Almhütte, eine Naturwanderung „Auf den Spuren der Braunbären“ sowie Verkostungen bei Käsereien und Weinkellereien auf dem Programm. Die ParcoCard beinhaltet zudem ein Leihfahrrad sowie kostenlose Transfers.
Der Paneveggio – Pale di San Martino Naturpark
Im äußersten Osten der Provinz liegt in einer Höhe zwischen 700 und 2400 Metern der Paneveggio – Pale di San Martino Naturpark auf einer Fläche von 197 Quadratkilometern. Das Naturschutzgebiet wurde ebenfalls 1967 gegründet und zwanzig Jahre später flächenmäßig erweitert. Der Park besteht aus drei unterschiedlichen Landschaftsformen: der Dolomitengruppe Pale di San Martino, dem bewaldeten Paneveggiogebiet und Teilen der aus dem Vulkangestein Porphyr bestehenden Lagoraikette.
Die Pale di San Martino beeindrucken Bergfans aus aller Welt durch ihre abstrakte Form: Als Felsnadeln mit messerscharfen Kanten gleichen sie riesigen Kathedralen aus Stein. Die rosafarbenen Steilwände der Pala-Gruppe geben diesem Naturpark sein unverwechselbares Gesicht. Die ebenso berühmten wie steilen Felsformationen gruppieren sich um eine Hochebene, die Altopiano delle Pale, die Wanderer bequem mit dem Lift erreichen können, um dann in etwa 2.000 Metern Höhe die vielfältige Flora und Fauna des Bergparks zu erkunden.
Besonders sehenswert ist auch der Wald von Paneveggio, der sogenannte „Geigenwald“, aus dem sich der große Geigenbauer Antonio Stradivari schon vor mehr als 300 Jahren das Fichtenholz für seine berühmten Musikinstrumente holte.
Im Sommer bietet das Besucherzentrum in der Villa Welsperg im Canali-Tal sonntags ein buntes Programm aus Konzerten, Ausstellungen und Events rund um naturwissenschaftliche Phänomene des Parks. Für die Kids gibt es zudem wöchentlich eine Umweltwerkstatt. Wer in die typische Lebensweise im Alpenraum eintauchen möchte, kann im Freilichtmuseum im Vanoi-Tal traditionelle Bauernhäuser besichtigen. Im Sommer genießen Gäste des Parks im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Klänge der Dolomiten“ verschiedene Konzerte mit klassischer und zeitgenössischer Musik. Weitere Informationen im Internet unter www.parcopan.org.
Der Parco Nazionale dello Stelvio (Stilfserjoch-Nationalpark)
Der Nationalpark Stilfserjoch erstreckt sich über die Provinzen Trento, Sondrio, Brescia und Bozen und ist mit 134.000 Hektar der größte Natur-park Italiens. Der trentinische Teil zwischen 800 und 3.000 Metern Höhe umfasst etwa 17.800 Hektar und verläuft durch die Täler Val di Sole, Val di Pejo und das Val di Rabbi. Hier am Rabbies-Bach können Gäste noch funktionstüchtige, mit Wasserkraft betriebene venezianische Sägemühlen aus dem 18. Jahrhundert bestaunen. In Cógolo und Pejo im äußersten Nordwesten der Provinz sprudeln Quellen mit mineralhaltigem Wasser. Neben dem Naturerlebnis mit Rehen, Hirschen, Gemsen, Steinböcken, aber auch Feldhasen und Füchsen vermittelt der Nationalpark bei Besuchen in Käsereien und auf Bauernhöfen auch Einblicke in Kultur und Tradition der Region Trentino. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter www.stelviopark.it.
7.233 Zeichen
Weitere Informationen, Broschüren und Kartenmaterial für Journalisten:
Trentino Marketing
Via Romagnosi 11, 38100 Trento, Italien
Tel.: +39-0461-219317; email: relazioniesterne@trentino.to
http://www.trentino.to
Digitale Fotos sind auf Anfrage erhältlich.
Informationsbüro für Touristenanfragen:
Tel.: +39-0461-405405; email: info@trentino.to