Natur pur auf den und um die San Juan Islands im Nordwesten der USA


02 Sep 2008 [20:01h]     Bookmark and Share


Natur pur auf den und um die San Juan Islands im Nordwesten der USA

Natur pur auf den und um die San Juan Islands im Nordwesten der USA



„Walveranstaltungen“ in Washington – einmal anders

Während sich in der US-Bundeshauptstadt Washington an der Ostküste alle Augen auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im November richten, schaut man im Bundesstaat Washington an der Westküste lieber den Walen zu, die im Meer schwimmen. Die kleine Inselgruppe der San Juan Islands unweit der Metropole Seattle gehört zu jenen Regionen, in denen man verlässlich mit dem Auftauchen der Meeressäuger rechnen kann. Aber die leicht erreichbaren Inseln haben noch mehr zu bieten: Berge und Strände, Weingärten und Bauernhöfe, Museen und Theater – und vor allem Natur: eine erstaunliche Vielfalt an einem der schönsten und doch noch wenig bekannten Fleckchen Amerikas.

Dabei sind die San Juans auch für deutsche Urlauber schnell und bequem zu erreichen: Seit Einführung des diesjährigen Sommerflugplans ist Seattle nämlich Nonstop-Flugziel der Lufthansa: Ein Airbus A330-300 bringt Reisende ohne Umsteigen von Frankfurt am Main in die Traumstadt am Puget Sound. Und von dort ist es dann nur noch ein Katzensprung zu den San Juan Islands, die gleich vor der Küste liegen.

San Juan Islands

Die San Juan Islands (VisitSanJuans.com) sind eine Gruppe aus über 170 kleineren und größeren Inseln, die den südlichen Teil eines Archipels bilden, den sich die USA mit dem benachbarten Kanada teilen. Man erreicht die Inseln von Seattle aus nach einer anderthalbstündigen Autofahrt nach Anacortes und einer kurzen Überfahrt mit der Fähre. Insgesamt sechs der Inseln sind fahrplanmäßig mit Fähren erreichbar. In der Haupturlaubszeit gibt es noch weitere Verbindungen speziell für Ausflügler. Einige der größeren Inseln kann man auch mit dem Flugzeug erreichen. Wasserflugzeuge starten sogar auf dem Lake Union in der Innenstadt von Seattle.

Auf den Inseln herrschen im Sommer angenehme Temperaturen um die 20 °C, und dank des Regenschattens der Olympic Mountains fallen hier nur halb so viele Niederschläge wie auf dem benachbarten Festland. Dafür scheint auf den Inseln an 247 Tagen im Jahr die Sonne.

Lopez Island (LopezIsland.com) ist die flachste der Inseln und eignet sich daher beispielsweise auch zum Radeln. Das 76 km² große Eiland ist sehr ländlich und wird zu einem großen Teil auch landwirtschaftlich genutzt, aber neben Bauern und natürlich Fischern hat es auch etliche Künstler, Kunsthandwerker, Naturfreunde und Exzentriker hierher verschlagen. Es gehört zu den Gepflogenheiten unter den rund 2.200 Insulanern, dass man vorbeifahrenden Autos zuwinkt, und aus diesem Grund gilt Lopez auch als „freundlichste“ der San Juans. Dreh- und Angelpunkt des Lebens ist Lopez Village, das etwa 6 km von der Fähranlegestelle in Fishermans Bay entfernt liegt. Neben einem Motel gibt es hübsche Pensionen und auch Ferienhäuser sowie zwei Campingplätze am Meer und einen weiteren im Binnenland.

Beschaulich geht es auch auf Orcas Island (OrcasIslandChamber.com) zu, der größten Insel dieser Gruppe, denn auch dieses hufeisenförmige Eiland ist mit fruchtbarem Ackerland, grünen Wäldern und stillen Seen bedeckt – im Unterschied zu Lopez aber gebirgig, insbesondere in der Osthälfte mit dem Hauptort Eastsound. Hier findet man auch den höchsten Berg der Inselgruppe, den 734 Meter hohen Mount Constitution, der leicht begehbar und sogar befahrbar ist: mit dem Auto kommt man bis auf wenige Schritte an den Gipfel heran. Im flacheren Westteil liegen die Orte Westsound, Orcas Village und Deer Harbor. Die Insel hat 125 km Küste und knapp 5.000 Bewohner.

Die meiste Abwechslung bietet San Juan Island (SanJuanIsland.org), wo man neben Stränden, Weiden, Wäldern und Seen sogar ein Stück Prärie, Weingärten sowie ein Freilichtmuseum mit über hundert Skulpturen findet und ein Open-Air-Theater, das Shakespeare-Stücke spielt. Der Hauptort der Insel, Friday Harbor, feiert im nächsten Jahr den hundertsten Jahrestag seiner Gründung. Im dortigen Walmuseum erfährt man alles über Schwertwale allgemein und ganz besonders über die rund neunzig Vertreter dieser Art, die alljährlich von Ende April bis Ende September (und manchmal länger) die San Juans besuchen. Sie sind auch ein Hauptgrund für viele Urlauber, gerade auf diese Insel zu kommen. Im eigens eingerichteten „Whale Watch Park“ an der Westküste von San Juan Island findet man nämlich einen hervorragenden Aussichtspunkt zur Beobachtung der Schwertwale, ohne dass man aufs Meer hinausfahren muss.

Walbeobachtung vom Wasser aus

Sportliche Naturfreunde hingegen können sich in einem Kajak auf den Weg zu den friedfertigen Meeressäugern machen. Erfahrungen werden nicht vorausgesetzt, und auf die Kajaktouren für Familien, die in der „Hauptwalperiode“ mehrmals täglich veranstaltet werden, kann man bereits Kinder ab einem Alter von sechs Jahren mitnehmen.

Aber auch, wenn man nicht mit eigener Körperkraft aufs Meer hinauspaddeln möchte, hat man die Möglichkeit, die Orcas aus nächster Nähe in Augenschein zu nehmen. Natur- und umweltbewusste Veranstalter, die in dieser Region Bootsfahrten zur Walbeobachtung durchführen, haben sich 1994 zur „Whale Watch Operators Association Northwest“ (WWOANW) zusammengeschlossen und dem Erhalt des Walbestandes in diesen Gewässern verschrieben. Die Touren dieser Veranstalter werden von ausgebildeten Führern begleitet, die über umfangreiches Hintergrundwissen verfügen – nicht nur zu den Tieren, sondern auch ganz konkret zu ihrem Vorkommen vor der Küste von Washington. Damit ist sichergestellt, dass den Ausflüglern eine optimale Walbeobachtung mit sachkundigen Erläuterungen ermöglicht wird und die Wale gleichzeitig in ihrem Verhalten und ihrem Tagesablauf nicht gestört oder beeinträchtigt werden.

Eines der Mitglieder dieses Verbandes ist der Veranstalter „San Juan Safaris“ (SanJuanSafaris.com), der seit 13 Jahren auf der Insel San Juan beheimatet ist. Da die prächtigen Schwertwale nicht in Gefangenschaft leben, kann man ihr Auftauchen natürlich nicht kontrollieren, aber auf neun von zehn Touren werden die Tiere gesichtet. Man sollte lediglich Sonnenschutz, Ferngläser und Kameras mitbringen, rutschfestes Schuhwerk und eine Jacke sowie Kleinigkeiten zum Essen und Trinken – und schon kann die spannende Expedition beginnen!







  • Palma.guide



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