Die Finalisten sind Reiseunternehmen, Organisationen und Destinationen, die den positiven Wandel in der weltweiten Tourismusindustrie vorantreiben.
Washington/Berlin — Heute sind die 15 Finalisten der ersten National Geographic World Legacy Awards auf der ITB Asia in Singapur vorgestellt worden. Die World Legacy Awards sind eine Partnerschaft zwischen National Geographic und der ITB Berlin, mit denen Reise- und Tourismusunternehmen, -organisationen und Destinationen — von historischen Monumenten bis Ecolodges und von kleinen Inseln bis hin zu ganzen Ländern — ausgezeichnet werden, die den nachhaltigen Tourismus in der Reiseindustrie auf der Basis der Arbeit von National Geographic, die die Menschen motivieren will, sich für die Erhaltung der Erde einzusetzen, vorantreiben.
Es sind mehr als 150 Bewerbungen aus 56 Ländern und sechs Kontinenten für die World Legacy Awards eingegangen. Ein internationales Team von 18 Juroren, die auf dem Gebiet des nachhaltigen Tourismus Experten sind und nun die Finalisten vor Ort prüfen, hat Finalisten in fünf Preiskategorien ausgewählt.
Die Finalisten der National Geographic World Legacy Awards sind:
Earth Changers (Erdveränderer) — Prämiert wird die innovative Marktführerschaft im Bereich umweltfreundlicher Geschäftspraktiken und grüner Technologien – von erneuerbarer Energie und dem Schutz des Wassers bis hin zu Null-Abfall-Systemen und der Verringerung der Kohlenstoffemission.
· The Brando, Tahiti — Pacific Beachcomber Resorts arbeitete Hand in Hand mit der Familie von Marlon Brando zusammen, um den Traum des verstorbenen Schauspielers und Naturschützer zu verwirklichen, ein Luxus-Eco-Resort zu schaffen, das auch als weltweites Zentrum für Meeresforschung und Modell für innovative grüne Technologien dient und gleichzeitig die Erhaltung des Kultur- und Naturerbes Polynesiens für künftige Generationen fördert.
· Orange County Resorts, Indien — Mit zwei Hotels in Südindien, einem Gebiet mit einer hohen Artenvielfalt, klärt Orange County Touristen, örtliche Gemeinschaften und Regierungsbehörden über nachhaltige Praktiken auf, wie etwa der Vermeidung von Plastik, dem Recyceln von Glas und Metall, dem Wasserschutz und der Nutzung alternativer Energien.
· Nikoi Island, Indonesien — Ein zweistündige Bootsfahrt von Singapur entfernt, benötigt Nikoi weniger als ein Viertel des nach den Nachhaltigkeitsstandards der International Tourism Partnership für Hotels in den Tropen als „exzellent“ geltenden Energiebedarfs. Das Hotel maximiert zudem die nachhaltige Gestaltung der natürlichen Belüftung und klärt die einheimische Bevölkerung über umweltfreundliche Praktiken auf.
Sense of Place (Erhaltung der Bedeutung eines Ortes) — Prämiert werden hervorragende Leistungen zur Aufwertung der Atmosphäre eines Ortes und dessen Authentizität, wie etwa dem Schutz historischer Monumente, archäologischer Stätten, kultureller Ereignisse, dem indigenen Erbe sowie künstlerischer Traditionen.
· Fogo Island Inn, Kanada — Geschaffen, um das ländliche Erbe dieser entlegenen Insel in Neufundland zu würdigen, arbeitet das Fogo Island Inn eng mit den örtlichen Gemeinschaften zusammen, um das kulturelle Erbe zu erhalten. Dies reicht von der Teilnahme an traditionellen Singalongs bis hin zu handwerklichem Bootsbau. Während ihres Aufenthalts schließen sich die Gäste mit den „Gastgebern der Gemeinschaft“ zusammen, die ihnen die Insel zeigen, damit die Gäste die lokale Lebensart kennenlernen.
· Cavallo Point Lodge, USA — Indem die Eigentümer von Cavallo Point die ehemalige Militärkaserne Fort Baker zu einer florierenden, nachhaltigen Tourismus-Lodge umgestalteten, haben sie auch ein wichtiges Monument des Nationalparks wiederhergestellt, dies umfasst die die Erhaltung von 17 bedeutenden historischen Gebäuden in ihrer ursprünglichen Gestaltung als ein Kristallisationspunkt des Erbes von San Francisco nahe der Golden Gate Bridge.
· Gwaii Haanas National Reserve, Kanada — Diese Partnerschaft zwischen den indigenen Haida von British Columbia und Parks Canada umfasst die Zusammenarbeit zur Inventarisierung von 500 historischen indigenen Siedlungen und Kultstätten. Das Projekt beinhaltet auch die Zusammenarbeit mit den Ältesten von Haida hinsichtlich der Aufzeichnung der mündlichen Geschichten und der Bewahrung anderer kultureller Traditionen, die den Besuchern ein bereicherndes und authentisches Reisererlebnis verschaffen.
Conserving the Natural World (Erhaltung der natürlichen Umwelt) — Prämiert werden außerordentliche Leistungen zur Erhaltung der Natur, zur Wiederherstellung natürlicher Lebensräume sowie zum Schutz seltener und bedrohter Arten, sowohl auf dem Land als auch im Meer.
· Huilo Huilo Biological Reserve, Chile — Im Regenwald der patagonischen Anden gelegen, ist das Huilo Huilo ist ein privatwirtschaftliches und gemeinschaftliches Erhaltungs- und Entwicklungsprojekt, mit dem mehr als 247.100 Acres Lebensraum mit einer hohen Artenvielfalt geschützt werden, die früher von der Holzindustrie bedroht waren. Das Reservat ist zudem Lebensraum für eine Vielzahl seltener und gefährdeter Arten, wie z.B. den Andenhirsch.
· andBeyond, Ost- und Südafrika — Als Unternehmen für Erfahrungsreisen, das sich für den Naturschutz engagiert, hat andBeyond 2013 als Teil der “Rhinos Without Borders”-Initiative in Kooperation mit anderen Akteuren der Tourismusindustrie erfolgreich sechs Nashörner vom Phinda Private Game Reserve ins Okavangodelta umgesiedelt, um zu helfen, diese vom Aussterben bedrohte, ikonische Spezies zu retten.
· Conservation Ecology Centre, Australien — Das in Cape Otway gelegene Zentrum arbeitet mit der Great Ocean Ecolodge zusammen und steht an der Spitze, was den Schutz bedrohter endemischer Arten in Australien — wie z.B. den Koala und den seltenen Riesenbeutelmarder — durch die Wiederherstellung des Lebensraumes und Forschung betrifft.
Engaging Communities (Engagement in Gemeinschaften) — Prämiert werden direkte, konkrete wirtschaftliche und gesellschaftliche Leistungen, die zur Verbesserung der Lebensgrundlage vor Ort beitragen, dies umfasst die Schulung und den Kapazitäten-Aufbau, gerechte Löhne und Sozialleistungen, die Gesundheitsfürsorge und die Bildung.
· Feynan Ecolodge, Jordanien — Das gesamte Personal der im Dana Biosphärenreservat gelegenen Feynan Ecolodge stammt aus ländlichen Beduinen-Gemeinschaften und wurde im Hospitalitymanagement ausgebildet. Überdies werden 80 Prozent des Bedarfs der Lodge mit den Produkten der nahegelegenen Gemeinschaften gedeckt, was den lokalen wirtschaftlichen Nutzen fördert. Die Gäste der Feynan Lodge haben die einzigartige Gelegenheit, die authentische Beduinen-Kultur kennenzulernen.
· Mukul Resort, Nikaragua — In enger Kooperation mit den Dorfbewohnern entlang Nikaraguas Emerald Coast bietet Mukul fortlaufende Schulung und fördert den Kapazitäten-Aufbau des lokalen Gemeinwesens durch einen nachhaltigen Tourismus. Neben der Ausbildung und Beschäftigung von etwa 500 Einheimischen arbeitet Mukul auch mit der gemeinnützigen Organisation Nica Agua zusammen, um den örtlichen Haushalten Keramikfilter für sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.
· Tropic Journeys in Nature, Ekuador — Als Vorreiter im gemeindenahen Tourismus in Ekuador begann Tropic Journeys vor 20 Jahren, mit den indigenen Huaorani im ekuadorianischen Amazonasgebiet zusammenzuarbeiten. Heute wird die Huaorani Ecolodge von 80 Huaorani betrieben, die ihre Löhne selbst festlegen und das Tagesgeschäft erledigen, indem sie ihre erlernten Fähigkeiten an andere Mitglieder der Huaorani-Gemeinschaft weitergeben.
Destination Leadership — Prämiert werden hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des Destinationsmanagements, dies betrifft Städte, Provinzen, Bundesstaaten, Länder oder Regionen, die Best Practices im Bereich des Umweltschutzes, der Erhaltung des Kultur- und Naturerbes, bei der Schaffung von Vorteilen für örtliche Gemeinschaften und der Information von Touristen über die Grundsätze der Nachhaltigkeit anwenden.
· Aruba Tourism Board, Karibik — Aruba ist beispielgebend im Kampf gegen den globalen Klimawandel, denn die Insel hat massiv in alternative Energie investiert, wie z.B. die Errichtung umfangreicher Wind- und Solaranlagen, mit dem Ziel, bis 2020 das erste Land der Welt zu werden, das zu 100 Prozent ohne fossile Brennstoffe auskommt. Sein intelligentes Wachstumsmodell unterstützt zudem „fußläufig erreichbare Ziele“, um die Abhängigkeit von Autos zu verringern.
· Delaware North Yosemite, USA — Das GreenPath-Programm von Delaware North Yosemite bietet den Besuchern dieser ikonischen Destination Unterkunft, Verpflegung und Freizeitaktivitäten und befolgt dabei fünf wesentliche Nachhaltigkeitsindikatoren — gesundes Essen, gesunde Lebensweise, Information der Gäste, Umweltschutzmaßnahmen und „grüne“ Betriebsführung – in allen konzessionierten Einrichtungen von Delaware North Yosemite.
· Val d’Aran, Spanien — Die öffentlich-private Partnerschaft in den zentralen Pyrenäen Kataloniens Val d’Aran ist ein beliebter Winter- und Sommerferienort, der sich darauf konzentriert hat, in Kooperation mit Einheimischen und Wildtierforschern das Kultur- und Naturerbe zu bewahren, indem kulinarische und andere Traditionen gepflegt werden und verschiedene Spezies, darunter der europäische Braunbär, geschützt werden.
Costas Christ, Vorsitzender der National Geographic World Legacy Awards, sagt: „Der nachhaltige Tourismus ist nicht mehr nur eine Marktnische, sondern im Begriff, hinsichtlich seiner Auswirkungen für die Menschen und Orte, die die Touristen besuchen, einen echten weltweiten Wandel in der Tourismusindustrie herbeizuführen. Die World Legacy Awards würdigen diesen Wandel und die Vorreiterrolle dieser 15 Finalisten und anderer Akteure in aller Welt, die davon überzeugt sind, dass sich Engagement für einen guten Zweck lohnt.”
Die Gewinner werden im März 2015 auf der ITB Berlin bei einer Gala bekanntgegeben. Die Finalisten und Gewinner werden zudem im National Geographic Traveler Magazin und anderen Medien von National Geographic veröffentlicht. Die Sponsoren der World Legacy Awards sind Adventure World, Nomadic Expeditions und TreadRight Foundation.
Foto: Lolo Stürmchen