Reparaturarbeiten laufen auf Hochtouren – Hauptstrecken eingleisig befahrbar – BRK und THW halfen in der Nacht
(München, 19. Januar 2007) Infolge des Orkans „Kyrill“ laufen die Reparaturarbeiten auf Hochtouren. Auf allen Strecken muss noch bis in den späten Abend hinein mit Verspätungen gerechnet werden.
Auf den Hauptstrecken konnten die Schäden weitgehend beseitigt werden. Die Strecken Steinbach am Wald – Ludwigstadt (Linie Nürnberg – Berlin) und München – Rosenheim – Salzburg sind zwischenzeitlich eingleisig befahrbar. In der Richtung Rosenheim – München fahren die Züge auf dem regulären Weg. In der Richtung München – Rosenheim verkehren die Züge über Holzkirchen. Auf der Strecke München – Ingolstadt wird voraussichtlich noch heute Abend ein Gleis zur Verfügung stehen. Der Fernverkehr München – Ingolstadt – Nürnberg wird dann wieder aufgenommen. Zwischen München und Ingolstadt können die Fahrgäste die S-Bahnen bis Petershausen nutzen. Zwischen Petershausen und Ingolstadt pendeln Regionalzüge.
Folgende Nebenstrecken sind noch gesperrt:
– Zwiesel – Grafenau; voraussichtlich bis Samstagabend, 20. Januar, gesperrt
– Hof – Bad Steben, Münchberg – Helmbrechts, Oberkotzau – Neuenmarkt-Wirsberg; Betriebsaufnahme voraussichtlich heute Abend um 18.00 Uhr
Auch der S-Bahnverkehr in München läuft wieder weitgehend planmäßig.
Lediglich auf der Linie S 2 ist der Abschnitt Markt Schwaben – Erding noch bis voraussichtlich Sonntagmittag gesperrt.
Aufräumarbeiten laufen seit den Nachtstunden auf Hochtouren
Umgestürzte Bäume und beschädigte Oberleitungen sorgten seit Donnerstag-
nachmittag für große Schäden auf zahlreichen Strecken im rund 6000 Kilometer umfassenden bayerischen Bahnnetz. Sofort nach Abflauen des Orkans wurden Erkundungsfahrten gestartet.
Abschnitt für Abschnitt arbeiteten sich die Instandhaltungstrupps voran um die Hindernisse von den Gleisen zu beseitigen und beschädigte Oberleitungen und Masten zu reparieren. Über die Höhe des Sachschadens können derzeit noch keine Angaben gemacht werden.
Betreuung der Reisenden an den Bahnhöfen
Nachdem am Donnerstagabend kurz vor 19 Uhr der Bahnverkehr auch in Bayern vorsorglich eingestellt werden musste, betreute die Bahn zahlreiche Reisende in den Bahnhöfen. Die Empfangsgebäude waren die ganze Nacht über geöffnet. In Nürnberg, München, Würzburg, Landshut und Augsburg wurden außerdem Züge an den Bahnsteigen als Notunterkünfte bereitgestellt. In Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie sozialen Einrichtungen wurden Turnhallen und Jugendherbergen zu Übernachtungsorten. Bahnmitarbeiter organisierten vielerorts die Verpflegung der Reisenden. Stände mit Kaffee und Getränken wurden an den Bahnsteigen eingerichtet. Viele gastronomische Betriebe blieben die ganze Nacht hindurch geöffnet. Auch in den Bahnkantinen wurde für die Reisenden gesorgt. In Nürnberg wurde für rund 500 Reisende ein Transfer zur Messe organisiert. Dort wurde ein Nachtlager eingerichtet. In München standen insgesamt vier beheizte Züge als Aufenthaltsmöglichkeit zur Verfügung. Die Bahnmitarbeiter organisierten Taxen für die Heimreise und versuchten Hotelunterkünfte zu vermitteln. „Wir bedanken uns beim Bayerischen Roten Kreuz und beim Technischen Hilfswerk für die schnelle und umfangreiche Unterstützung“, so eine Bahnsprecherin.
Mehrere hundert zusätzliche Bahnmitarbeiter waren bayernweit rund um die Uhr im Einsatz. Auch Mitarbeiter aus den Verwaltungsbreichen wurden mit Serviceaufgaben betraut. „Viele Reisende haben uns versichert, dass sie sich gut betreut fühlten“, so der Bahnsprecher.
Die Bahn empfiehlt den Reisenden, sich vor Fahrtantritt frühzeitig über die aktuellen Reisemöglichkeiten zu informieren. Aktuelle Informationen stehen unter der bundesweit einheitlichen kostenlosen Sonder-Hotline 08000 99 66 33 beziehungsweise unter www.bahn.de/aktuell zur Verfügung.
