Böller, Geister und Laternen – zum Neujahrsfest nach China
München – Wer es zweimal krachen lassen möchte, sprich zweimal Jahresbeginn feiern, ist im Februar in der chinesischen Provinz Yunnan richtig, der Region „Südlich der Wolken“. Das traditionelle Neujahrsfest gilt als wichtigstes Ereignis für die chinesischen Großfamilien. Löwentänze, Drachentänze und ausgiebiges Feuerwerk sollen böse Geister vertreiben. Das chinesische Neujahr richtet sich nach dem Mondkalender und beginnt am zweiten Neumond nach der Wintersonnwende. Hauser Exkursionen kombiniert den Besuch der Neujahrsfeierlichkeiten mit einem Kultur- und Wanderprogramm von der Schwalbenhöhle bis zum Hühnerfußberg.
Am 14. Februar beginnt das Jahr des Metall-Tigers
2010 beginnt das chinesische neue Jahr – das Jahr des Metall-Tigers – am 14. Februar. Gefeiert wird im Konfuzius-Tempel in Jianshui, er ist einer der größten des Landes. Bis in die frühen Morgenstunden dauert das Feuerwerk in der Stadt. Die Festtage sind mit vielen Bräuchen verbunden, z. B. werden Fenster und Türen geöffnet, um das Glück hereinzulassen oder man
lässt während der Nacht das Licht brennen, um dem Glück den Weg zum Haus zu leuchten. – Die Reiseteilnehmer übernachten in einem über 100 Jahre alten Herrschaftssitz, der aus 42 großen und kleinen Innenhöfen besteht, einer Ahnenhalle, Theaterbühne sowie den einstigen Wohnräumen der Familie Zhu und deren Diener.
Ahnenfest bei den Bai in Shuanglan
Laut Regierung dauert das Neujahrsfest drei Tage, inoffiziell endet es erst nach 14 Tagen mit dem Laternenfest. Jeder Tag hat seine Bedeutung, die sich aber regional unterscheidet. Die Reise führt zu den Bai, die am Erhai-See, dem Ohrensee, leben. Sie feiern am vierten Tag ihr großes Ahnenfest: Vom Ahnentempel Huangshan am Seeufer gehen zwei hölzerne Ahnenpaare per Schiff auf die Reise zum Dorf Shuanglan. Dort werden sie auf Holzkarren umgeladen. An langen Seilen ziehen Männer die Karren inmitten einer großen Prozession aus Tänzern und Musikern zum Ahnentempel des Nachbardorfes. Die älteren Frauen, in blauer Festtagstracht, singen und schlagen dabei rhythmisch auf kleine Holzfische. Fische symbolisieren in China Wohlstand. Ununterbrochen knallen Böller, den ganzen Nachmittag setzen sich die Feierlichkeiten fort. Löwen-, Drachen- und andere Tänzen werden aufgeführt, in den Tempeln weihen die Bai ihren Ahnen Speiseopfer.
Rahmenprogramm – Kultur und Wandern von der Schwalbenhöhle bis zum Hühnerfußberg
Die Teilnahme an den Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest wird bei dieser Tour durch viele Programmpunkte ergänzt: dem Besuch des Steinernen Waldes bei Kunming, Wanderungen durch die Terrassenlandschaft der Ailao-Berge, dem Besuch der Schwalbenhöhle Yanzi Dong und einem Abstecher nach Tonghai, wo am heiligen Berg Xiushan im Verlauf von über tausend
Jahren eine der größten Tempelanlagen Yunnans entstanden ist. Die Gebäude liegen in einem Hain mit uralten Bäumen. In Dali, dem Zentrum der Bai, wird die Altstadt besichtigt, die durch zwei mächtige Stadttore zugänglich ist. In den Neujahrsferien tummeln sich hier viele chinesische Touristen, die Böller abbrennen und flackernde Laternen in den Nachthimmel steigen lassen.
Eine leichte Tageswanderung nahe Dali führt durch die Cangshan, die bis 4122 m hohen „Azurblauen Berge“. Auch der heilige Berg des Bai-Volkes, der 3248 m hohe Jizushan oder „Hühnerfußberg“ mit seiner 13-stöckigen, weißen Pagode auf dem „Goldenen Gipfel“ wird erwandert. Seinen Namen verdankt der Gebirgszug der Anordnung seiner Bergrücken, die vom
Gipfel wie ein Hühnerfuß wirken. Zur Zeit der Ming-Kaiser vom 14. bis 17. Jh. lebten hier über 3000 Mönche in 72 Klöstern und Tempeln.
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net