Missincat – Back on my feet


27 Jul 2009 [14:40h]     Bookmark and Share


Missincat – Back on my feet

Missincat – Back on my feet



„Der einzige Unterschied besteht darin, dass MissinCat keine Superkräfte hat.“ Dies sagt Caterina Barbieri und man möchte bezweifeln, dass sie recht hat. Denn obwohl MissinCat weder fliegen noch Pferde stemmen kann, verfügt sie über eine Fähigkeit, die auf diesem Planeten nur den wenigsten Menschen zur Verfügung steht. Das Talent aus wenig viel zu machen.

Als Caterina Barbieri kam MissinCat in Italien zur Welt. Eigentlich ein viel zu schöner Name um ihn hinter einem Pseudonym zu verstecken. „Ich habe viele Jahre in einer Band namens Vertigini Bass gespielt, bevor ich schließlich mein Soloprojekt startete, dass anfangs wirklich nur eine Ein-Frau-Band war. Und plötzlich war ich „ich selbst“ und in einem Projekt mit meinem Namen. Das war ein bisschen zuviel „Ich“ für mich. Ein Pseudonym zu haben ist wie eine zweite Identität zu haben. Wie Clark Kent, der unter dem Pseudonym Superman agiert – nur eben mit dem Unterschied, dasMissinCat keine Superkräfte hat.“ Dafür ein Super-Talent mit einer Super-Stimme…

Caterina begann bereits in jungen Jahren zu singen, lernte bei ihrer Oma Klavier und brachte sich dann selbst das Bass- und Gitarrespielen bei. „Ich mochte es schon immer, eigene Songs zu schreiben, was ich dann auch in verschiedenen Projekten sowie in meiner ersten Band, der Rock–Pop-Combo Vertigini, tat.“ Sechs Jahre war Caterina Mitglied bei Vertigini, mit ihren ehemaligen Bandkollegen steht sie noch immer in Kontakt, das Verhältnis ist nach wie vor sehr innig. „Wir sind viel zusammen auf Tour gewesen, wir waren sehr gute Freunde und sind es irgendwie bis heute geblieben. Es war eine wertvolle Erfahrung für mich aber nach und nach merkte ich, dass ich meinen eigenen Weg gehen muss und so ging ich meinen Weg.“ 

Dieser führte Caterina schließlich nach Berlin, wo sie seit einem Jahr ihren ersten Wohnsitz hat. „Ich brauchte neue Ideen, einen neuen Start und den fand ich in Berlin. Für mich gibt es einfach keinen besseren Ort, um mich als Künstlerin zu verwirklichen.“ Eine Verwirklichung, die wider ihrer Einstellung, eine ungeahnte Beschleunigung erfuhr. Denn sie gewann im Juni 2007 in ihrer Heimat Italien einen Preis, der ihr die Teilnahme am größten italienischen Open Air Festival, dem Heineken Jammin Festival, einbrachte.

„Plötzlich stand ich auf derselben Bühne, auf der auch Incubus oder Pearl Jam spielten. Das war eine wirklich große Erfahrung für mich. Eine Erfahrung, die sie nur aufgrund der Hartnäckigkeit eines Freundes machen konnte. „Ich bin kein großer Freund von Musik- Wettbewerben. Ich hielt das immer für Zeit- und Geldverschwendung, weil ich mir immer dachte: Da gewinnst du sowieso nicht. Aber ein Freund von mir redete solange auf mich ein, bis ich schließlich nachgab. Ich weiß bis heute nicht, warum er unbedingt wollte, dass ich da mitmache… Und dabei musste ich noch nicht einmal Geld für eine Briefmarke ausgeben, da ich nur zwei Songs auf einen Server laden musste.“

Neben der Teilnahme am Festival konnte sie das Heineken Jammin Festival übrigens auch noch als Sponsor ihres ersten Albums gewinnen, der die Studiokosten übernahm. Seit diesem Auftritt ist nichts mehr wie zuvor. Denn MissinCat übte ihren Solo-Set zusammen mit einem Cellisten ein. Dieser ist seitdem fester Bestandteil ihres Live-Sets, auch wenn der Name des Cellisten heute ein anderer ist… Nur einmal musste sie seither auf ihren Cellisten verzichten. Als Support von Amy Winehouse auf deren Deutschland- Tour stand Caterina als MissinCat allein auf der Bühne. Eine weitere Großchance, die sie zu nutzen wusste, was ihr nicht nur der Konzert Beobachter der Intro bescheinigte:

„Als Amy Winehouse‘s Support in Deutschland war MissinCat geladen, die sich allein mit Akustikgitarre auf das schmale Bühnenstück vor dem Vorhang stellen durfte. Mitgebracht hatte sie ruhige balladenhafte Lieder; souverän und wunderschön getragen von ihrer sanften Stimme, die die Weiten der bereits sehr vollen Halle durchaus erobern konnte.“ – Intro.de, Holger Duell (30.10.07)

 Doch die Weiten der Halle sind nicht genug… Im Anschluss an die Tour ging MissinCat ins Studio und nahm ihr Debütalbum auf. Produziert hat sie es selbst. „Ich bin mit den Songs, die ich auf meinem Laptop mitsamt aller Arrangements aufgenommen hatte, ins Studio gegangen und hatte bereits ziemlich konkrete Vorstellungen davon, wie die Songs klingen sollten. Die Arrangements sollten sehr minimal sein, ich arbeitete nach dem Motto: Weniger ist mehr.“ Zusammen mit einem Soundengineer entsprachen die Lieder Tag für Tag immer mehr den anfänglichen Vorstellungen von Caterina, ein Prozess, der sie auch nachts nicht mehr los ließ.

 „Ich war 12 Stunden lang im Studio und spielte so lange, bis mir meine Finger weh taten. Nachts konnte ich dann nicht schlafen, weil ich ständig daran denken musste, wie wir den Sound noch ändern könnten, den Klang vom Piano, den Drums oder der Gitarre. Es war eine sehr intensive aber auch wunderbare Zeit und ich hatte das Glück mit einem großartigen Soundengineer zusammenarbeiten zu können, der an meine Songs so fest glaubte, als seien es seine eigenen gewesen. Ich kann es gar nicht abwarten, das nächste Album aufzunehmen.“

Im Dezember 2007 waren die Arbeiten am Album beendet, im Frühjahr 2009 wurde es veröffentlicht. In dieses Jahr fiel ihr Umzug nach Berlin, sie lernte ihren jetzigen Cellisten, Marius Kiefer, kennen, spielte mit ihm zahlreiche Gigs und lernte dabei nicht nur weitere Musiker sondern auch führende Köpfe von CT creative talent kennen. Die zögerten nicht, sie unter ihre Fittiche zu nehmen und schließlich konnte MissinCat auch die Suche nach einem Label als erfolgreich beendet erklären: Revolver Distribution Services ist nun die Heimat für ihr Debütalbum.

 „Back On My Feet” zollt ihren Idolen, von den Beatles, Velvet Underground, Leonard Cohen, Nick Drake, Billy Holiday bis hin zu Sigur Ros Tribut und beinhaltet darüber hinaus alles, was MissinCat ausmacht. Eine ausdrucksstarke Stimme, sparsame Arrangements und gefühlsintensive Songs. „Ich kann immer noch fühlen, wie mein Herz bricht, wenn ich ein trauriges Liebeslied singe. Ich bin sehr ehrlich im Umgang mit meinen Liedern – in beidem: schreiben und performen…“







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