Luftverkehr legt Halbjahreszahlen vor: Mehr Passagiere auf deutschen Airports


04 Aug 2016 [17:12h]     Bookmark and Share


Luftverkehr legt Halbjahreszahlen vor: Mehr Passagiere auf deutschen Airports

Foto: Carstino Delmonte



Der Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat heute seine erhobenen Zahlen für die Entwicklung im Luftverkehr in Deutschland vorgestellt.

Berlin – Die Wachstumsentwicklung der deutschen Fluggesellschaften wirkt sich auch auf die Entwicklung der Flughäfen in Deutschland aus. Diese konnten in den ersten sechs Monaten des Jahres 2,9 Prozent mehr Passagiere begrüßen als im Vorjahreszeitraum. Dabei fällt auf, dass das Wachstum im Wesentlichen von ausländischen Airlines erzeugt wird. Diese erhöhen ihren Marktanteil, indem sie ihre innereuropäischen Direktverbindungen von Deutschland aus kontinuierlich ausbauen. Der Marktanteil der deutschen Airlines dagegen hat sich in den letzten Jahren auf rund 60 Prozent (2012: 69 Prozent) reduziert.

Während der Passagierluftverkehr der verkauften Personenkilometern weltweit in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 insgesamt um 6 Prozent gewachsen ist, verzeichneten die deutschen Fluggesellschaften nach eigenen Angaben jedoch ein Minus von 0,8 Prozent. Das Wachstum im Weltluftverkehr wird vor allem von den Airlines aus dem Nahen Osten mit einem Wachstum von 10,6 Prozent getragen. Zum Vergleich: Die europäischen Fluggesellschaften wuchsen im gleichen Zeitraum  um 3,8 Prozent.

Eine Entwicklung macht der deutschen Luftverkehrswirtschaft besondere Sorgen. Deutschland hat in den letzten beiden Jahrzehnte hinweg von einer Vielzahl direkter interkontinentaler Verbindungen und einer starken Anbindung an die globale Luftverkehrsmobilität profitiert.

Jetzt aber stagniert diese Entwicklung. Aus Sicht des BDL-Präsidenten Schulte sind diese Direktverbindungen zu Fernzielen beispielsweise in Asien von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher
Unternehmen auf globalen Märkten und damit letztlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Schulte warnt: „Diese weltweite Anbindung ist kein Selbstläufer. Wir dürfen diesen Wettbewerbsvorteil nicht leichtfertig verspielen.“ Dabei verweist Schulte zum Beispiel auf die Niederlande und die Türkei.
Zwischen 2010 und 2016 haben die beiden Länder ihre Direktverbindungen zu internationalen Zielen kontinuierlich erhöht.

Die Entwicklung im Frachtverkehr (gemessen in Frachttonnenkilometern) muss ebenfalls je nach Geschäftsmodell differenziert betrachtet werden. Die klassische Luftfracht oder General Cargo tritt
wegen des stagnierenden Welthandels auf der Stelle. Hier haben die Frachtairlines weltweit im ersten Halbjahr lediglich 0,5 Prozent mehr Frachttonnenkilometer verkaufen können als noch im Vorjahr. Ganz anders zeigt sich die Situation bei der Integrator- oder Expressfracht, also bei Anbietern, die die komplette Logistikkette von der Abholung beim Versender bis hin zur Auslieferung beim Empfänger anbieten. Dieses Geschäftsmodell kann seinen Wachstumskurs aufgrund des boomenden Online-Handels fortsetzten.

Seit 2015 legt der BDL regelmäßig zweimal im Jahr Zahlen zur Lage der Luftverkehrsbranche vor. Diese Zahlen umfassen zum einen die Entwicklung sowohl der Fluggesellschaften als auch der Flughäfen und
zum anderen werden die deutschen Zahlen in den Zusammenhang mit den internationalen Entwicklungen gestellt. Dabei fügt der BDL unterschiedliche aktuelle Quellen zusammen: Diese sind:

– die konsolidierten Zahlen der BDL-Mitgliedsunternehmen,
– die allerneuesten Ergebnisse der ADV-Statistik,
– und die allerneuesten Zahlen der IATA.

Diese Zusammenführung der aktuellsten Ergebnisse ermöglicht es, die Lage der Branche im internationalen Vergleich darzustellen.







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