Lufthansa Technik: Gutes Ergebnis 2008, aber Herausforderungen werden größer


13 Mrz 2009 [10:40h]     Bookmark and Share


Lufthansa Technik: Gutes Ergebnis 2008, aber Herausforderungen werden größer

Lufthansa Technik: Gutes Ergebnis 2008, aber Herausforderungen werden größer



Dr. Peter Jansen: Finanzielle Situation sehr solide / „Dunkle Wolken haben uns noch nicht erreicht“

Hamburg – Mit einem leichten Umsatzwachstum im insgesamt stagnierenden Maintenance, Repair & Overhaul (MRO)-Markt hat die Lufthansa Technik Gruppe 2008 im Industrievergleich überdurchschnittlich abgeschnitten. Bei um 4,1 Prozent gesteigerten Umsatzerlösen konnte das operative Ergebnis um zwei Prozent auf 299 Millionen Euro verbessert werden. Das Ergebnis vor Ertragsteuern konnte um 2,6 Prozent auf 295 Millionen Euro verbessert werden.

„Die Umsatzsteigerung war im Jahr 2008 von einem Anstieg des Geschäfts besonders mit den Fluggesellschaften des Lufthansa-Konzerns gekennzeichnet. Der Außenumsatz erhöhte sich dollarkursbedingt nur um 1,4 Prozent. Damit blieb der Außenumsatzanteil etwa auf dem Niveau der Vorjahre“, erläuterte der Vorstand Finanzen, Dr. Peter Jansen, bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens am 12. März in Hamburg. Die Umsatzrendite lag mit 7,9 Prozent ebenfalls auf Vorjahresniveau.

Die finanzielle Situation des Lufthansa Technik Konzerns bezeichnete Jansen als weiterhin sehr solide. Die Eigenkapitalquote lag Ende 2008 bei 24,7 Prozent und der Verschuldungsgrad bei 32,4 Prozent.

Der Gesamtaufwand erhöhte sich im Jahr 2008 um 3,7 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Im leicht rückläufigen Materialaufwand (- 0,9 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro) zeigten sich Prozessoptimierungen und die entlastende US-Dollarentwicklung. Demgegenüber führten Forderungsrisiken bei Kunden sowie gestiegene Instandhaltungsaufwendungen zu einer Steigerung der sonstigen operativen Aufwendungen auf 651 Millionen Euro (+23,7 Prozent). Durch den Tarifabschluss im Sommer 2008 für Deutschland sowie den Anstieg der Mitarbeiterzahl im konsolidierten Konzern (ab 2008 inklusive Lufthansa Technik Switzerland) erhöhte sich der Personalaufwand um 1,9 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro.

Die Investitionen sind im Vergleich zum Vorjahr um 36,3 Prozent auf 124 Millionen zurückgegangen, liegen aber über dem langfristigen Durchschnitt. Dies resultiert aus dem hohen Vorjahresniveau mit dem Bau der A380-Halle in Frankfurt und dem Kauf zusätzlicher Reservetriebwerke. Investiert wurde 2008 insbesondere in den Kauf neuer Maschinen und technischer Anlagen sowie in das Triebwerksüberholungszentrum und das ebenfalls neue Innovationszentrum in Hamburg.

Die Belegschaft der konsolidierten 20 Gesellschaften konnte im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr um 466 auf 19.199 Mitarbeiter erhöht werden. In allen direkten und indirekten Beteiligungsgesellschaften beschäftigt die Lufthansa Technik Gruppe insgesamt über 26.000 Mitarbeiter.

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr sagte Dr. Jansen: „Die Finanz- und Wirtschaftskrise wird natürlich nicht vor unserem Werkstor halt machen. Unsere Kunden reduzieren ihre Flugstunden und ihre Einlastung. Dank unserer positiven Neugeschäftsentwicklung liegen wir in den ersten beiden Monaten des Jahres mit den Erlösen aber über dem Vorjahresniveau. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend – sicherlich abgeschwächt – in 2009 anhält.“

Auch in dieser Krise bestätige sich, dass die Entwicklung der MRO-Industrie einen Spätindikator darstellt. „Das heißt, die dunklen Wolken haben uns noch nicht erreicht. Wir haben unsere vorbeugenden Maßnahmen zur Ergebnissicherung aber bereits seit längerem eingeleitet. Neben der Sicherung unserer Umsatz- und Ergebnisziele steht aktuell vor allem auch stringentes Cash-Management im Vordergrund. Es ist unzweifelhaft eine sehr große Herausforderung, in 2009 wieder das gute Ergebnis von 2008 zu erreichen.“

Foto: Lufthansa Technik







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