Low Cost Verkehr erreicht Sättigungsgrenze


12 Nov 2008 [12:45h]     Bookmark and Share




Zur Veröffentlichung des Low Cost Monitors durch den Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel:

Berlin – „Der Trend der gesamten Luftverkehrsbranche geht auch an den Low Cost Fliegern nicht vorbei. Das Wachstum der Billigflieger bremst sich merklich ab“, sagt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. Dabei betont Beisel jedoch: „Das Low Cost Segment hat sich in den letzten fünf Jahren zur festen Größe in Deutschland entwickelt. Es ist eine etablierte Angebotsform im deutschen Luftverkehr mit einem weitverzweigten Streckennetz.“

Von den 190 Millionen Passagieren, die Deutschlands Flughäfen für dieses Jahr erwarten, entfallen 55 Millionen auf Low Cost Carrier. Im Jahr 2002 entfielen gerade einmal vier Millionen Passagiere auf dieses Segment.

Beisel unterstreicht: „Low Cost ist kein Phänomen der Fläche mehr. Gab es am Anfang die Low Cost Angebotsform lediglich nur an kleinen, dezentralen Airports, so finden wir heute Low Cost Airlines auch an den großen, internationalen Flughäfen.“ Die drei Flughäfen mit dem höchsten Aufkommen an Low Cost Passagieren sind Berlin, Köln-Bonn und München. Der vielzitierte Flughafen Frankfurt-Hahn liegt an sechster Stelle.

Trotz der zunehmenden Sättigungstendenzen im Low Cost Verkehr im deutschen Markt liegt das LCC-Wachstum noch immer deutlich über dem Gesamtwachstum des Luftverkehrs. Für das gesamte Jahr 2008 erwartet der Flughafenverband ADV noch ein LCC-Wachstum von etwa sieben Prozent gegenüber 21,4 Prozent in 2007. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wurden auf den 24 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland 41,6 Mio. Passagiere im Segment des Low Cost Verkehrs gezählt. Dies entspricht einem Zuwachs von 9,6%.

„Die Zeiten des weit überdurchschnittlichen Wachstums sind jedoch vorbei. Auch der Low Cost Verkehr steht vor einer Marktkonsolidierung in den kommenden Jahren“, prognostiziert Ralph Beisel. So drückt die momentane allgemeine Nachfrageschwäche auf die Tarife und zwingt auch die Low Cost Carrier zur Optimierung und zum Teil zur Reduzierung ihrer Strecken. Dort, wo bislang lediglich eine rein preisinduzierte Nachfrage vorliegt, werden die Low Cost Carrier durch erforderliche Tarifsteigerungen Passagiere verlieren. Bereits im aktuellen Winterflugplan haben die Low Cost Carrier ihr Angebot gegenüber dem Vorjahr leicht reduziert.

„Entscheidend für den weiteren Erfolg der Low Cost Carrier wird sein, ob es ihnen in wirtschaftlich schwächeren Zeiten gelingt, preisbewusste Passagiere von etablierten Airlines zu gewinnen. Risiken und Chancen stehen für gut gemanagte Low Cost Carrier in einem ausgewogenen Verhältnis“, so ADV-Hauptgeschäftsführer Beisel.

Einen umfassenden Überblick und ausführliche Informationen über die Entwicklung dieses Verkehrsbereiches bietet der aktuelle Low Cost Monitor 2/2008, der gemeinsam vom Flughafenverband ADV und vom DLR erstellt wurde: adv.aero.







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