Loro Parque Foundation macht auf Plastiktütenprobleme aufmerksam


02 Dez 2019 [16:58h]     Bookmark and Share


Loro Parque Foundation macht auf Plastiktütenprobleme aufmerksam

Loro Parque Foundation macht auf Plastiktütenprobleme aufmerksam



Die Loro Parque Foundation hat am Donnerstag eine aus Abfällen geschaffene Skulptur präsentiert. Das Material wurde in verschiedenen Bereichen des Archipels gesammelt und die Skulptur soll die Öffentlichkeit auf das „ernsthafte Problem“, das Plastik für die Umwelt darstellt, aufmerksam machen.

Die von Paolo Bonao geschaffene Skulptur wurde von dem Künstler Néstor Martín-Fernández de la Torre aus Gran Canaria inspiriert. Sie steht im Einklang mit dem Bestreben der Loro Parque Foundation, das Bewusstsein für den Umweltschutz sowie für die Notwendigkeit, den Einsatz von Kunststoff im täglichen Leben von Bürgern und Institutionen zu reduzieren, zu erhöhen.

Die Skulptur besteht hauptsächlich aus Dosen, Plastikflaschen und Flaschendeckeln. Sie wurden von Schülern und Studierenden verschiedener Bildungseinrichtungen im Rahmen der von der Loro Parque Foundation in Zusammenarbeit mit der Universität La Laguna (ULL) geförderten Kampagne „Bye Bye Plastic“ gesammelt.

Der Präsident der Loro Parque Foundation, Christoph Kiessling, lud die 500 Teilnehmer der Veranstaltung ins Paraninfo der ULL zum Nachdenken über einige Daten ein. So werden z. B. jede Minute weltweit eine Million Plastikflaschen hergestellt – aneinandergereiht würden sie den gesamten Umfang der Insel Teneriffa abdecken.

Nach einem Jahr gibt es demnach mehr als 500.000 Millionen Plastikflaschen. Damit könnte man, so Kiessling weiter, die Hälfte der Entfernung zwischen der Erde und der Sonne abdecken.

Kiessling bedauerte, dass nur sieben Prozent des von Menschen verwendeten Kunststoffs recycelt werden. Dies bedeutet unter anderem, dass das Entsorgen des verbleibenden Kunststoffs insbesondere der Meeresartenvielfalt und Tierarten, die seit Millionen von Jahren auf der Erde leben, schadet.

Kiessling informierte weiter die Anwesenden darüber, dass es sich dabei um einen Kunststoff handelt, der nicht verschwindet, sondern sich zu Mikrokunststoffen „umformt“, die in die Nahrungskette gelangen, wenn sie von verschiedenen Tierarten verzehrt werden. So erreichen sie letztendlich auch Menschen auf der ganzen Welt und führen dazu, dass „wir alle jede Woche fünf Gramm Plastik essen“, erklärte er.

„Wir sind die einzige Art, die ihren Lebensraum zerstört. Bis 2050 wird es mehr Plastik in den Gewässern geben als Fische. Wir erleben gerade ein sechstes Massensterben von Tierarten. „Wir bereiten allem ein Ende“, warnte Kiessling.

Rosa Aguilar, Rektorin der Universität La Laguna, bezeichnete „Bye Bye Plastic“ als „weiteres Bindeglied“ in der von der Universität zusammen mit der Loro Parque Foundation geführten kollaborativen Kette. Diese Initiative fördert, so fügte sie hinzu, „intensive“ Kampagnen zur Reinigung der Ozeane von Kunststoffen.

Die ULL setzt Aguilar zufolge diese Art der Zusammenarbeit mit dem Ziel um, die „Entwicklung“ und das „Wohlergehen“ der Gemeinschaft durch ihre „Erfahrungsbereiche“ sowie ihr Engagement für Nachhaltigkeit zu fördern.

„Das sind keine leeren Worte: In unserem staatlichen Plan, der bald öffentlich verfügbar sein wird, gibt es stolze 18 Maßnahmen mit direktem Nachhaltigkeitsbezug“, betonte die Rektorin.

Victoria Martín, Professorin im Fachbereich Botanik an der ULL, unterstrich die Auswirkungen menschlicher Handlungen wie z. B. des Wegwerfens von Kunststoffen, auf Natur und Umwelt, insbesondere auf die in freier Wildbahn lebenden Pflanzen- und Tierarten zu Land (15.972) und im Meer (7.007) auf den Kanarischen Inseln.

Die Gesamtzahl dieser Arten, so die Professorin, ist dabei nur ein Teil der 28.000 gefährdeten Arten auf der Erde. „Es ist vielmehr so, als wären alle Arten, die uns umgeben, in Gefahr“, sagte sie.

Die Verminderung der globalen Artenvielfalt, so Martín weiter, ist weitgehend auf zwei Faktoren zurückzuführen: die Fragmentierung der Land- und Meereslebensräume, die hauptsächlich durch das Bevölkerungswachstum verursacht wird, und den Einzug exotischer Arten in bestimmten Lebensräumen.

An der Veranstaltung nahmen unter anderem der Vizepräsident des Cabildo de Tenerife, Enrique Arriaga, der Bürgermeister von La Laguna, Luis Yeray Gutiérrez, und die Generaldirektorin der Infrastruktur- und Bildungsförderungseinrichtungen der Regierung der Kanarischen Inseln, Maria Candelaria González, teil.

Alle waren sich über die wichtige Rolle, die die öffentlichen Institutionen in dieser Angelegenheit spielen, einig. Eine ebenso hohe Bedeutung haben die individuellen Handlungen jedes Bürgers und die grundlegende Einbeziehung der neuen Generationen durch eine ordnungsgemäße Bildung bzw. Aufklärung in diesem Bereich.







  • Palma.guide



Kontakt zum Verfasser der Nachricht:

[contact-form-7 id="53822" title="KontaktAutorArtikel"]




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*