Rosa von Praunheim in der Black Box
Düsseldorf – Die Black Box im Filmmuseum, Schulstraße 4, zeigt im Rahmen der Reihe „Kino mit Gästen“ Rosa von Praunheims Dokumentarfilm „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ (D 2011). Der Film wird am Samstag, 19. März, 20 Uhr, in Anwesenheit von Rosa von Praunheim und Oliver Selchting (Subway Berlin e.V.) präsentiert; wiederholt wird er am Sonntag, 20. März, um 15 Uhr und am Montag, 21. März, um 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 6,50 Euro auf allen Plätzen, 4,50 Euro ermäßigt.
Der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Rosa von Praunheim nimmt mit seinen unabhängig produzierten Spiel- und Dokumentarfilmen seit jeher eine besondere Position in der deutschen Kinolandschaft ein. Als Mitbegründer der schwul-lesbischen Bewegung konzentriert er sich in seinen Werken fast ausschließlich auf das Thema der Homosexualität und ihrer Geschichte in Deutschland und den USA. Seine Filme überschreiten gezielt Grenzen des bürgerlichen Geschmacks, revoltierten gegen gesellschaftliche Zwänge und gegen die um sich greifende Verzweiflung angesichts der Ausbreitung von AIDS in den 90er-Jahren.
Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ stehen die Lebensgeschichten von fünf Strichern. Daniel, die Hauptfigur, begann seine „Karriere“ mit 16 Jahren am Bahnhof Zoo. An seinem Beispiel wird deutlich, welche sozialen Umstände einen Einstieg in diese Szene begünstigen. Straßensozialarbeiter, Wirte von Stricherkneipen und Freier kommen im Film ebenfalls zu Wort und zeichnen so ein umfassendes Bild der Szene und ihrer komplexen Eigendynamik.
Foto: Carstino Delmonte