Was ergeben afrikanische oder kreolische Wurzeln in Kombination mit spanischem, britischem oder niederländischem Einfluss? Eine einmalige kulturelle Mischung, die einzigartige Menschen hervorbringt!
Ob Künstler, Literaten, Sportler oder Musiker, viele Kariben haben es zu internationaler Berühmtheit gebracht.
Auf Grenada wurde 2008 mit großem Stolz der jüngste Formel 1-Weltmeister aller Zeiten, der 23-jährige McLaren Fahrer Lewis Hamilton, gefeiert. Der britische Rennfahrer mit grenadinischem Großvater gilt auf der Insel als Vorbild für die Jugend.
Gleich zwei Ausnahmesportler stammen aus Curaçao. Ebenfalls als Vorbild und Symbol für Willenskraft gilt dort Andruw Jones, ein bekannter Baseball-Spieler der Atlanta Braves, der pro Saison mindestens 30 „home runs“ schafft und wohl auch deshalb gleich zweimal zum Spieler des Jahres gewählt wurde.
Noch schneller läuft der 24-jährige Churandy Martina. Die Bestzeit des Sprinters über 100 Meter steht bei 9,93 Sekunden. Er hielt lange den zentralamerikanischen und karibischen Rekord über diese Distanz und holte sich die Goldmedaille bei den Pan Amerikanischen Spielen 2007.
Der Jamaikanische Sprinter Usain Bolt hat die Welt ins Staunen gebracht, als er in Peking 2008 kurz vor dem Ziel sogar noch bremste und sich dennoch in nur 9,69 Sekunden die Goldmedaille und den Weltrekord über 100 Meter sicherte.
Der unter Fußballfreunden berühmteste Karibe ist wohl der 1971 in Canaann, Trinidad geborenen Dwight Yorke. Von 1998 bis 2002 spielte Yorke im englischen Fußballclub Manchester United, mit dem er sich gleich in seinem ersten Finale der Champions League gegen den FC Bayern München durchsetzte und mit 18 Treffern Torschützenkönig wurde. Auf seiner Heimartinsel Tobago heißt das Stadion ihm zu Ehren Dwike Yorke Stadium.
Das Stadion auf Antigua und Barbuda wurde ebenfalls einem Sportler-Idol gewidmet. Das extra für den Cricket World Cup 2007 errichtete Stadion benannte man nach der 1952 in St. John’ s geborenen Spielerlegende Sir Isaac Vivian Alexander Richards. Besser bekannt unter seine zweiten Vornamen Vivian, Viv oder King Viv wurde er zu einem der fünf weltbesten Kricketspieler des 20. Jahrhunderts gewählt und – ganz in englischer Manier – zum Ritter geschlagen.
Zur Hymne der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko schaffte es ein Song aus Montserrat: „Hot hot hot“, auch zu hören in verschiedenen Werbespots. Der Ohrwurm stammt von einem der wohl berühmtesten Söhne der Insel: Alphonsus „Arrow“ Cassell. 1954 auf Montserrat geboren, wuchs Arrow in einer musikalischen Familie auf. Der Legende zufolge entstand der Song während eines Auftritts in einem holländischen Nachtclub. Das Publikum verlangte nach einer Zugabe und Arrow musste improvisieren. Also fragte er das Publikum „How are you feeling?“ Einer der schwitzenden Tänzer antwortete darauf: „Hot, hot, hot!“ Über die Jahre hinweg avancierte die Hit-Single zur heimlichen Nationalhymne Montserrats.
Die berühmte Popsängerin Rihanna wurde auf Barbados geboren. Ihr Produzent Evan Rogers erkannte im Urlaub Rihanna’s Talent (sie war damals 15) und lud sie in sein Studio ein. Ihren bisher größten Erfolg hatte Rihanna mit ihrem Hit „Umbrella“, mit dem sie es in zehn Ländern, darunter auch Deutschland, auf Platz 1 der Single Charts schaffte. Zu ihren Ehren wurde auf Barbados der 21. Februar zum Feiertag „Rihanna Day“ erkoren.
Zum „Reggae Month“ ernannte Jamaikas Premierminister im Jahr 2008 den Februar als Geburtsmonat Bob Marleys zu Ehren des berühmtesten jamaikanischen Musikers. Jedes Jahr finden dann an verschiedenen Orten auf Jamaika die Bob Marley Celebrations statt.
Das ehemalige Wohnhaus der Reggae-Ikone in Kingston wurde nach seinem Tod in ein Bob Marley Museum umgewandelt (bobmarley-foundation.com).
Wally Warning ist die Stimme aus „One Happy Island“ Aruba. Schon als kleiner Junge lernte er nachts heimlich sein erstes Instrument. Später spezialisierte er sich auf den Gesang und machte sich auf Aruba mit diversen Bands einen Namen. Mit 17 zog es ihn nach Europa. Heute lebt er in München und stürmte zuletzt 2007 mit seinem Sommerhit „No Monkey“ die deutschen Charts. Von Juni bis August ist er wieder in Deutschland und der Schweiz auf Tour (wallywarning.de).
Doch die Karibik brachte auch literarische Größen hervor. Der 1930 in Castries, Saint Lucia geborene Schriftsteller Derek Walcott erhielt 1992 den Nobelpreis für Literatur. Heute arbeitet Walcott als Theaterleiter in Boston und auf Saint Lucia. Seine Stücke werden sowohl am Broadway also auch von der Royal Shakespeare Company aufgeführt. Das „Derek Walcott Theatre“ befindet sich im Restaurant Great House im Norden der Insel. Einmal pro Monat wird dort ein Stück aufgeführt, 200 Open-Air Plätze stehen zur Verfügung.
Dominicas berühmteste Schriftstellerin ist Jean Rhys, die den Roman „Sargassomeer“ (Wide Sargasso Sea) schrieb. Besucher von Dominica können die anglikanische Kirche, in der Rhys getauft wurde, besichtigen. (lennoxhonychurch.com/jeanrhysbio.cfm)
Foto: INEX Communications