Israels Nationalparks sollen „grüne“ Tourismusinseln werden


14 Apr 2021 [11:53h]     Bookmark and Share


Israels Nationalparks sollen „grüne“ Tourismusinseln werden

Israels Nationalparks sollen „grüne“ Tourismusinseln werden



Grüne Tourismuszonen Eilat und Totes Meer sollen als erste Urlaubsziele nach Corona Besucher anlocken. Es gibt kostenlose Führungen durch die Nationalparks. Naturschauspiele wie Wasserfälle und Naturpools in luftiger Höhe im En Gedi Nationalpark werde beworben ebenso wie die bunte Unterwasservielfalt im Eilat Coral Beach Nature Reserve. Eilat liegt im Nahen Osten direkt neben der jordanischen Stadt Akaba am Golf von Akaba.

Berlin – Die israelische Regierung hat im Coronajahr 2020 den Ferienort Eilat am Roten Meer und die Resortstadt zwischen Ein Bokek und dem Hamei-Zohar-Strand am Toten Meer als „grüne Tourismusinseln“ definiert.

Mit einem negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, soll Urlaubern eine Einreise bald wieder möglich sein. Nun hat das Israelische Tourismusministerium ein weiterführendes Tourismusprojekt ins Leben gerufen, das kostenlose Führungen in allen Nationalparks anbietet. Das Projekt entstand in Kooperation zwischen dem Israelischen Tourismusministerium und der israelischen Nationalparkbehörde und hat zwei Ziele: Zum einen soll es die einheimische Tourismusbranche unterstützen; zum anderem soll es Entdeckungshungrigen ermöglichen, das Land in fachkundiger Begleitung näher kennenzulernen.

Die Nationalparks in Eilat und am Toten Meer werden voraussichtlich die ersten sein, die sich nach dem einheimischen Publikum auch internationalen Reisenden öffnen. Wegen ihrer kontrastreichen Landschaften und eine artenreichen Flora und Fauna sind sie auch bei den Einheimischen sehr beliebt, die es an den Wochenenden zu den Naturschauplätzen der Nationalparks zieht – diese sind von den Städten aus problemlos zu erreichen.

En Gedi Nationalpark: Grünes Biotop am Toten Meer

Das Naturreservat En Gedi ist die größte Oase Israels. Sie lockt mit mannigfaltigen Wandermöglichkeiten, die von entspannten Spaziergängen entlang von Wasserläufen bis hin zu anspruchsvollen Tagestouren durch die Wüste reichen. Mit seinen zahlreichen Wasserfällen zählt das Reservat zu den schönsten des Landes. Es liegt in einem Tal westlich des Toten Meeres, nördlich von Masada in der judäischen Wüste. Übersetzt bedeutet En Gedi „Zickleinquelle“, eine Reminiszenz an die Hirten, die hier einst ihre Ziegen zur Tränke brachten. Die felsig karge Landschaft wird durch zwei Wadis durchzogen, im Norden liegt der Wadi Nahal David, im Süden der Nahal Arugot, sie sind ganzjährig begehbar und münden ins Tote Meer.

Dank dieser beiden Lebensadern des Biotops sprießen hier subtropische und tropische Pflanzen, etwa Akazien, Christusdorn oder der Sodomsapfel sowie Schilf und Rohrkolben. Zu den Flussläufen gelangen Gäste über zwei separate Parkeingänge, es gibt aber auch Verbindungswege durch das Naturschutzgebiet. Vom nördlichen Parkeingang erreichen Wanderer über die Schlucht entlang des Nahal David den Shulamit-Wasserfall, eine der Hauptattraktionen von En Gedi. Unter diesem liegt ein natürlicher Pool, der zu einem erfrischenden Bad einlädt. Nur einen Steinwurf vom Wasserfall entfernt stößt man auf den Eingang zur Dodium-Höhle. Zahlreiche archäologische Stätten finden sich im Nationalpark, auf einen besonders beeindruckenden Fund treffen Naturfreunde auf dem Weg weiter Richtung Süden: In unmittelbarer Nähe zur Shulamit-Quelle befinden sich Überreste eines kupfersteinzeitlichen Tempels des vierten Jahrtausends v. Chr.. Oberhalb des Wasserfalls passieren Aktivurlauber den „Trockenen Canyon“.

Einen Besuch wert ist auch das südliche Gebiet des Canyons am Nahal Arugot. Hier liegt der Parkeingang weiter oberhalb und der anspruchsvolle Wanderweg führt entlang des Baches in Richtung Westen zum „versteckten Wasserfall“ und seinem natürlichen Pool. Der aufmerksame Beobachter entdeckt gelegentlich Gazellen und Steinböcke, die auf den Felsen thronen. Eine Seltenheit sind die sogenannten Negev Panther, eine scheue und kleine Leopardenart, die im Nationalpark ansässig sind. Ein besonderes Erlebnis für Besucher, die länger bleiben möchten, ist eine Übernachtung im südlich des Naturschutzgebietes gelegenen Kibbuz En Gedi.

Eilat Coral Beach Nature Reserve: Zwischen Stachelrochen und Seeanemonen

Abtauchen am Rande der Wüste? Unweit von Eilat, der südlichsten Stadt Israels in der Wüste Negev, liegt das einzige Korallenriff des Landes, das Eilat Coral Beach Nature Reserve. Das artenreiche Naturschutzgebiet unterliegt besonderen Schutzmaßnahmen, um das komplexe Ökosystem zu bewahren. Im glasklaren Wasser des Roten Meeres beheimatet das 1,2 kilometerlange Korallenriff über 270 unterschiedliche Korallen- und mehr als 2.500 Tierarten, wie bunt schillernde Tropenfische, Stachelrochen, Meeresschildkröten, Tintenfische und Seeanemonen. Um die blühenden Riffe von übermäßigem Tauchtourismus zu bewahren, ist die Anzahl der Taucher, die in unmittelbarer Nähe zu den Korallenriffen tauchen dürfen, limitiert, und die Zugänge sind begrenzt. Wo oft nur Taucher die abwechslungsreiche Unterwasserflora und -fauna erleben können, genießen Besucher aus nächster Nähe im Unterwasser-Observatorium bei Eilat dank breiter 360-Grad-Fensterfronten auf verschiedenen Ebenen, ober- wie unterirdisch, das farbenfrohe Korallenriff und seinen Artenreichtum. Und mit ein bisschen Glück können aufmerksame Gäste Delfine beobachten: So gibt es das Dolphin Reef, in dem Delfine geschützt leben. Aber auch auf dem offenen Meer in Küstennähe lassen sich die Meeressäuger immer wieder entdecken.

Wer es gemütlich angehen möchte, kann einen Trip auf einem Schiff mit Glasboden unternehmen, bei diesem Erlebnis können Gäste einen unverfälschten Blick auf die fischreichen mit üppigen Korallen bewachsenen Riffe des Roten Meeres werfen. Um das Meeresschutzgebiet nicht zu gefährden, gibt es für Badefreunde abseits des Riffs ausgewiesene Strände, an denen sie im glasklaren Wasser plantschen oder schnorcheln können.

Weitere allgemeine Informationen zu den Nationalparks in Israel sind auch online abrufbar.







  • Palma.guide



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