Bender: „Produktivität des Frankfurter Flughafens macht wetterfest und zukunftsstark“
Frankfurt am Main – Der Frankfurter Flughafen ist von „seiner Infrastruktur, Produktivität und seinem logistischen Spitzenleistungsangebot“ nach Ansicht seines Vorstandsvorsitzenden Dr. Wilhelm Bender für die Zukunft so gut aufgestellt, dass er auch schwierigere Phasen der Luftfahrt im Vergleich zu anderen Airports in Deutschland und Europa ohne „nachhaltige Einschnitte zu meistern vermag“. Beim „Investor Day“ der Fraport – einem jährlichen Treffen von Investoren und Analysten – sagte Bender, der Frankfurter Flughafen habe für die unter enormem Kostendruck stehenden Luftfahrtsgesellschaften eine große Anziehungskraft, weil er angesichts seiner besonderen Wettbewerbsfähigkeit in der Produktivität am erfolgversprechendsten sei. Diese besondere Attraktivität, durch die er den Frankfurter Airport an der Spitze in Deutschland und auch in Europa ganz mit vorne sehe, schaffe für die nächsten Jahre eine starke Wettbewerbsposition, die durch den Ausbau und mit Inbetriebnahme der neuen Landebahn Nordwest ab 2011 noch verstärkt werde.
Auf die Passagierentwicklung der letzten Monate eingehend, sagte Bender, zwar habe es einen Rückgang im deutschen und europäischen Verkehr, verursacht vor allem durch Streiks, und durch auf die Bahn umsteigende Kunden gegeben, doch seien die Fluggäste in dem für die Fraport besonders interessanten Interkontinental-Verkehr um mehr als zwei Prozent angestiegen. Passagiere solcher Strecken hätten auf die Wertschöpfung der Fraport einen sehr positiven Einfluss, da sie im Schnitt konsumfreudiger als andere seien. Die Steigerung im Interkontinental-Verkehr, der in Frankfurt einen Anteil von 40 Prozent ausmache, sei trotz der mangelnden Auslastung im China-Verkehr, wo ein Rückgang des Sitzladefaktors um 15 Prozentpunkte zu verzeichnen gewesen sei, zustande gekommen. Die Volksrepublik habe wegen der Olympischen Spiele Restriktionen bei der Visa-Erteilung erlassen. Dieser Sondereffekt sei inzwischen vorbei, weshalb eine erhebliche Belebung des Flugverkehrs zu erwarten sei.
Bender glaubt Fraport für die Bewältigung von Marktveränderungen auch „deshalb besser positioniert“, weil es einen erheblichen Nachfrageüberhang gebe, der low cost-Anteil verschwindend gering sei und ein ausgewogener Passagiermix den Flugverkehr in Frankfurt präge.
Bender berichtete weiterhin von einer „prosperierenden Entwicklung des externen Geschäftes“, was sich immer mehr zu einem „wichtigen unternehmenspolitischen Standbein“ entwickele. Die Umsatz- und Gewinnprognose hielt Bender aufrecht. Im laufenden Jahr will Fraport den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) steigern und die Dividende zumindest stabil halten. Im Jahr 2007 hatte Fraport 1,15 Euro je Aktie ausgeschüttet.
Dr. Matthias Zieschang, Vorstand für Controlling und Finanzen, ging bei der gleichen Veranstaltung auf die Finanzierung der erheblichen Zukunftsinvestitionen, die mit sieben Milliarden Euro beziffert werden, ein. Der zu finanzierende Investitionsbedarf sei schon jetzt durch Kreditlinien zu 50 Prozent gesichert, im Laufe des nächsten Jahres solle diese Quote auf 80 Prozent ansteigen. Ehrgeizige Ziele nannte Zieschang für das externe Geschäft, das seinen Gewinn bis 2010 verdoppeln solle.
Foto: Terminal 2 / Fraport AG