Das Statistische Bundesamt zählte für das Jahr 2008 insgesamt 313,04 Millionen Übernachtungen deutscher Gäste in Beherbergungsbetrieben mit mehr als neun Betten und auf Campingplätzen.
Das entspricht einer Steigerung von 1,9 Prozent im Vergleich zu 2007. Wie die Zahlen zeigen, haben deutsche Gäste vor allem ihren Haupturlaub verstärkt im eigenen Land verbracht: So ermittelten die Statistikerein deutliches Wachstum der langen Aufenthalte mit mehr als vier Übernachtungen, während die Kurzreisen im Inland gegenüber dem Vorjahr leicht im Minus lagen. Insgesamt hat sich 2008 der Umsatz des Inlandstourismus um mehr als sieben Prozent erhöht.
„Das Wachstum von 3,1 Prozent im ersten Halbjahr 2008 hat sich in den letzten sechs Monaten im Zuge der Wirtschaftskrise abgeschwächt, aber insgesamt können wir uns über eine starke Bilanz freuen, die im Rahmen unserer Erwartungen liegt“, resümiert Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). „Allerdings zeigt der Blick zurück auch gleichzeitig, welche Faktoren 2009 weiter an Bedeutung gewinnen werden: Die BAT Stiftung für Zukunftsfragen bringt es in der 25. Deutschen Tourismusanalyse auf die griffige Formel ‚Reiselust – preisbewusst‘“, so Hedorfer weiter.
Gewinner des Jahres waren die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern mit einem Plus von 4,3 Prozent sowie Niedersachsen und Baden-Württemberg mit Zuwächsen von jeweils 2,7 Prozent bei den Übernachtungen. Das beliebteste Bundesland war jedoch weiterhin Bayern mit 64,1 Millionen Übernachtungen, das sich ebenfalls über ein Plus von einem Prozent freuen konnte. Unter den Regionen sind der Niederrhein (plus 8,5 Prozent), der mittlere Neckar (plus 7,4 Prozent) sowie die Region Rügen/Hiddensee (plus 6,2 Prozent) am stärksten in der Gunst aller Deutschlandgäste geklettert.
Bei den Städten hatte 2008 Hannover mit einem Plus von 16,6 Prozent (Januar-November) die Nase vorn, gefolgt von Bremen mit einem Zuwachs von 9,7 Prozent und Düsseldorf mit 8,9 Prozent. In vielen Städten spielten Leitmessen eine Schlüsselrolle im Inlandstourismus. Köln und Dresden mussten 2008 Rückgänge zwischen drei und vier Prozent verkraften. Auch das Buchungsverhalten deutscher Gäste hat sich 2008 geändert: So haben Befragungen von IPK International gezeigt, dass sowohl Internetbuchungen als auch die direkte Anfrage im Hotel zweistellige Zuwachsraten generieren konnten. Doch auch im stationären Vertrieb hat die Nachfrage nach Urlaub im eigenen Land an Bedeutung gewonnen: Nach einer Studie der Marktforschungsgesellschaft GfK stand Deutschland im Sommer 2008 erstmals an dritter Stelle der meist gebuchten Destinationen für Familienurlaub in deutschen Reisebüros und hat damit Griechenland überholt.