Mit der „Stena Hollandica“ setzt die Reederei Maßstäbe im Fährverkehr
Im „Wohnzimmer“ über den Kanal
Mit der „Stena Hollandica“ setzt die Reederei Maßstäbe im Fährverkehr
Hoek van Holland. Marketingchef Martin Wahl hat die Auslastungszahlen fest im Griff. Die neue Superfähre von Stena Line, die seit Mai auf der Linie Hoek van Holland-Harwich pendelt, werde die Buchungen hochschnellen lassen, ist sich der Routenkoordinator der schwedischen Reederei sicher.
Knapp 470.000 Passagiere und 287.000 Frachteinheiten beförderte das Fährunternehmen im vergangenen Jahr auf der Strecke. An Bord der in Wismar gebauten und von der holländischen Prinzessin Margriet getauften „Stena Hollandica“ soll es ein Vielfaches mehr werden.
Pro Überfahrt finden auf der zurzeit weltgrößten RoPax-Fähre 1.200 Personen Platz. Würde man alle Lastwagen und Trailer an Bord aneinanderreihen, ergäbe sich eine Schlange von 5.5 Kilometer Länge. Zusätzlich transportiert der 240 Meter lange Neubau bis zu 320 Personenautos. Hoteldirektor Hans Schouten ist besonders stolz auf den Kabinenstandard, den das Vorzeigeschiff bietet. Die 538 Unterkünfte, in typisch skandinavischem Design ausgerichtet, haben mit breiteren Betten, größeren Bullaugen oder Panoramafenstern ein Großmass an Schlafkomfort und Aussicht zu bieten.
Spielbereiche für den Nachwuchs
Auf 2.000 Quadratmetern ist ausreichend Platz für Restaurants, Bars, Ruhe- und Lesezonen. Ein Kino, Kasino und ein Newsroom mit Großbildfernseher, dazu kostenfreie Getränke und Knabbereien, ergänzen die Bordunterhaltung auf der sechseinhalbstündigen Überfahrt. Weil die einzelnen Bereiche fließend ineinander übergehen, spricht Schouten gern von einem „überdimensionalen Wohnzimmer“, das zum Verweilen lädt. Auch an jüngeren Gästen ist gedacht. Kids und Teenies können sich im „Kinderspielland“, in der „Teen Town“ und im „Gaming“-Areal vergnügen.
Zehn Köche sorgen auf der „Stena Hollandica“ dafür, dass die touristischen und beruflich reisenden Gäste kulinarisch zufriedengestellt werden. In der Hochsaison bedeutet das: täglich bis zu 2.000 Gedecke. Wenn der Hunger groß ist, bevorzugen nicht nur Brummifahrer das modern gestalteteTaste-Büffett-Restaurant, in dem sie einmal bezahlen, dann aber unbegrenzt schlemmen können. Landestypisch zum Beispiel auf der Strecke nach England: Lamm mit Minzesouce oder Roastbeaf mit Erbsen. Gehobenes Ambiente dagegen erwartet die Passagiere im Metropolitan Restaurant auf Deck neun mit einer a´la carte Menüfolge internationaler Küchen- und Weinspezialitäten.
Kuztrips nach London und Cambridge
Mit dem Neubau setzt die Reederei weiter auf Investition. Ein zweites Stena-Schiff wird auf derselben Strecke am 9. Oktober in Dienst gestellt. Auf der baugleichen „Stena Britanica“, die derzeit ebenfalls in der Nordic Yards Werft in Wismar gebaut wird, bietet Stena Line Reisen nach London und Cambridge an. Der Tagestrip in die englische Metropole ist ab 89 Euro, die Viertagesfahrt nach London und in die Universitätsstadt Cambridge ab 233 Euro p.P. buchbar. Weitere Informationen unter www.stenaline.de.
Günter von Saint-George
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