Im mitteldeutschen „Urwald“ der Natur „auf die Schliche kommen“


16 Apr 2006 [10:06h]     Bookmark and Share




In
Lauterbach Jugendherberge mit neuem Konzept – Lebensstil junger
Menschen beachten – DBU fördert

Lauterbach – Mit einer neuen Kombination von Jugendherberge und
Nationalparkhaus, die dem Lebensstil junger Menschen mit einem
veränderten Konsum- und Freizeitverhalten besonders Rechnung tragen soll, wartet das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) auf! Am Rande des Nationalparks Hainich (Thüringen) entsteht eine neue Jugendherberge, die Jugendlichen die faszinierende, unberührte Natur näher bringen soll. Mit 500.000 Euro beteiligt sich die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) an diesem einmaligen Konzept. DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl überreichte heute das Bewilligungsschreiben in Lauterbach an den Vorsitzenden des DJH-Landesverbandes Thüringen, Siegfried Wetzel. „Der Aufenthalt junger Besucher in Jugendherbergen ist der ideale Ansatzpunkt für Umweltbildungsaktivitäten. Wenn der Standort dann noch nah an einem Großschutzgebiet liegt, finden sich ideale Voraussetzungen, um jungen Menschen Naturschutz zu vermitteln,“ betonte Weinzierl. 

Das neue Haus zeige einen Weg auf, wie die in Deutschland bereits
seit Jahren geführte Debatte um die Berücksichtigung von Lebensstilen bei der Vermittlung von Umweltbildung konkret umgesetzt werden könne und es nicht nur bei der bloßen und berechtigten Forderung bleibe, sagte Weinzierl. Es gehe um praktikable Wege, Themen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit weniger bildungslastig und dennoch einprägsam zu vermitteln. Der DBU sei das DJH „seit vielen Jahren als hervorragende Partner in der Umweltbildung bekannt“. Auch
mit dem Aufbau der Jugendherberge in Mirow (Mecklenburg-Vorpommern) in den 90er Jahren sei ein ebenfalls neuartiger Ansatz verfolgt

worden. Mit ihrem 60-Millionen-Programm zum Aufbau von Umweltbildungseinrichtungen habe die DBU „wesentlich zu einem verbesserten und zeitnahen Umweltbildungsangebot in Deutschland beigetragen“.

In Zusammenarbeit mit der Nationalpark- und Naturparkverwaltung
sollen den Gästen mit dem Bau der neuen Jugendherberge attraktive
Programme angeboten werden. Dabei wird es nicht nur um den
verantwortungsvollen Umgang mit der Natur gehen. Auch Themen wie Konsum, Fitness, Entspannung und Ernährung werden in einen
Zusammenhang gestellt. Zurzeit entsteht mit dem „Urwald-Life-Camp“ ein Treff für Jugendliche der gesamten Region. Veranstaltungen in der „Urwald-Life-Arena“ oder dem „Firetalk-Café“, Entspannung in der „Urwald-Life-Oase“ oder im Hängemattenpark, Transfer in den Alltag im „Wald der Erkenntnis“, Erlebniswelten in Baumhäusern oder Erdhöhlen sind nur einige Beispiele des Konzeptes. 

 Der Hainich ist mit etwa 16.000 Hektar – das entspricht der Größe
von 2.176 Fußballfeldern – das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands. Hier konnte sich der „Urwald“ Mitteldeutschlands mit außergewöhnlichen Buchenwaldbeständen ungestört entwickeln. Die DBU förderte hier nicht nur den einzigen Baumkronenpfad in einem europäischen Nationalpark, um Naturfreunden zu helfen, die Wälder in ihrer räumlichen und ökologischen Dimension sowie in ihrem Erscheinungsbild zu erfassen und zu begreifen. Sie förderte auch das Knüpfen eines „Rettungsnetzes für die Wildkatze“ durch die Landesverbände Hessen, Bayern und Thüringen des BUND (Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland). Mit einem Brückenschlag vom
Nationalpark Hainich zum Naturpark Thüringer Wald sollen die seltene Raubkatze und viele andere Arten wieder in ihren ursprünglichen Lebensräumen heimisch werden.

Die geplante Jugendherberge auf dem Gelände einer ehemaligen

Fliegerschule soll künftig über 180 Betten verfügen; zusätzlich
werden 60 Camping- und Caravanplätze zur Jugendherberge gehören. Von hier aus können Schulklassen und Naturfreunde das einmalige Naturreservat erkunden. Der DJH-Landesverband Thüringen wird etwa vier Millionen Euro in die Jugendherberge investieren. Es ist das zurzeit größte Projekt im Landesverband. Der erste Bauabschnitt wird im Laufe des Jahres beendet sein, mit der endgültigen Fertigstellung wird 2008 gerechnet.

Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de







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