Ibiza: Theatralisierte Führungen durch die Totenstadt von Puig des Molins


13 Okt 2011 [12:32h]     Bookmark and Share


Ibiza: Theatralisierte Führungen durch die Totenstadt von Puig des Molins

Ibiza: Theatralisierte Führungen durch die Totenstadt von Puig des Molins



Begräbnisrituale der Phönizier, Punier und Römer sind das Thema einer besonderen Führung, die die Stadt Ibiza das ganze Jahr über jeden zweiten und letzten Sonntag im Monat anbietet.

Ibiza – Die anderthalbstündige theatralisierte Führung mit maximal 25 Teilnehmern, die einer vorherigen Reservierung bedarf, kostet 10 € für Erwachsene und beginnt jeweils um 19 Uhr.

Ein Erzähler erläutert die Erforschungsgeschichte der Nekropole am Puig des Molins, gibt Auskunft über die fortwährenden Plünderungen, die während der verschiedenen Etappen der Geschichte stattgefunden haben und informiert über die Art und Weise, wie mit diesem Ort im letzten Jahrhundert umgegangen wurde.

Die Totenstadt Puig des Molins ist die größte und am besten erhaltene Nekropole weltweit. Sie diente während der gesamten Antike als Friedhof der Stadt Ibiza. Sie liegt ca. 500 m westlich des Puig de Vila, am selben Ort, an dem die Stadt durch die Phönizier Ende des 7. Jahrhunderts vor Christus gegründet wurde. Wie es in phönizischen Städten üblich war, befanden sich die Wohnhäuser der Lebenden nahe bei denen der Toten, meist getrennt durch natürliche bzw. geografische Gegebenheiten. Der Name Puig des Molins geht auf die Windmühlen zurück, die mindestens seit dem 15. Jahrhundert die Anhöhe krönten. Heute sind nur noch wenige dieser Mühlen erhalten und nicht mehr in Gebrauch. In einer der Windmühlen wohnten ein paar Tage lang der Dichter Rafael Alberti und seine Frau Mª Teresa León, als sie sich im Juli 1936 bei Ausbruch des Bürgerkriegs auf der Insel aufhielten.

Der ursprüngliche Friedhof, der Ende des 7. Jh. v. Chr. durch die Phönizier errichtet wurde, befand sich am Fuße des Abhangs und erfuhr durch die Entwicklung der Stadt in der punischen und römischen Epoche ein enormes Wachstum. Später wurde der Boden zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt, an den Hängen wurden Terrassenbeete eingerichtet, auf denen Oliven-, Mandel-, Johannisbrot- und Feigenbäume gepflanzt und Windmühlen errichtet wurden.

Derzeit ist der Hang Teil des archäologischen Museums von Eivissa und Formentera. Der Hügel ist mit einer dichten Vegetation, vor allem mit Sträuchern, bedeckt. Man geht davon aus, dass sich allein aus der punischen Zeit ca. 3.000 Grabbauten (Hypogäen) auf dem Hügel befinden, 340 davon können besichtigt werden. Derzeit ist das Museum wegen Bauarbeiten geschlossen, die Außengräber können jedoch besichtigt werden. Im Museum sind zahlreiche Kunstwerke ausgestellt, unter anderem Glas- und Metallobjekte – im Besonderen die Tonikone aus hellenistischer Zeit, eine Frauenbüste der Göttin Tanit.

Foto: Tourespana







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