Verena Ischia, Eigentümerin des Hotel Innsbruck, investiert seit Jahren in die Rollstuhltauglichkeit ihres Hotel. Mit der Adaptierung der Ausstattung speziell für sehbehinderte Gäste hat das Hotel Innsbruck nun gemeinsam mit dem Tiroler Blinden- und Sehbehindertenverbands (TBSV) und der Tirol Werbung erstmals Prüfkriterien für blindengerechte Unterkünfte entwickelt.
Innsbruck – Im Zuge des Pilotprojekts Hotel Innsbruck wurden allgemeingültige Standardkriterien für die Um- und Gestaltung von Unterkünften erstellt. Auf dieser Basis werden künftig interessierte Betriebe von einem Expertenteam mit einem TBSV-Vertreter besucht und bei der Umsetzung von erforderlichen Maßnahmen beraten.
„Blindengerechtes Urlauben ist einfach und unkompliziert in einem Hotel zu integrieren. Oft sind es nur kleine Veränderungen wie die Schaffung eines Leitsystems durch die Abwechslung von verschiedenen Oberflächen wie Teppich oder Steinböden“, erklärt Hoteldirektor Manuel Habicher. Im Hotel Innsbruck im Zentrum der Tiroler Landeshauptstadt wurden zusätzlich die Treppen mit Kontraststreifen gekennzeichnet, die Personenlifte und die Zimmer mit blindengerechten Tastern umgerüstet. Zudem können sehbehindertengerechte Maßnahmen mit dem individuellen Design einer Unterkunft fast beliebig kombiniert werden.
Für Dietmar Graff, Obmann des Tiroler Blinden- und Sehbehindertenverbands, hat dieses Projekt gezeigt, wie kurz der Weg zur blindengerechten Unterkunft sein kann. „Wenn der Wille vorhanden ist und das Engagement der Beteiligten stimmt, können wir unseren sehbehinderten Gästen den Urlaub in Tirol deutlich erleichtern und das Urlaubsland Tirol gemeinsam mit der Tirol Werbung noch attraktiver für benachteiligte Menschen gestalten“, fasst Graff zusammen.
„Die Entwicklung von barrierefreien Urlaubsmöglichkeiten geht seit Jahren von besonders integrativ denkenden Unternehmen aus, wofür wir sehr dankbar sind. Sie komplettieren unsere Spitzenqualitäten und fördern das Ansehen unseres Landes als zeitgemäße Reisedestination“, so Josef Margreiter, GF der Tirol Werbung. Laut dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) leben derzeit zirka 1,2 Millionen sehbehinderte und blinde Menschen in Deutschland. Nach dem ersten barrierefreien Hotel Weisseespitze im Kaunertal und dem blindengerechten Wanderweg in Virgen wurde nun eine weitere Pionierleistung in Tirol erbracht.
Das Hotel Innsbruck zeichnet sich nicht nur als erste qualitätsgeprüfte, blindengerechte Unterkunft in Tirol aus, dass man dieses Credo bewusst lebt beweist auch der neue rollstuhltaugliche Wellnessbereich des Hotels, der Ende 2008 fertiggestellt wird. Auch der Wellnessbereich wird in Zukunft mit dem Rollstuhl genutzt werden können. Das Hotel Innsbruck ist ein Beispiel von vielen Initiativen für ein Tirol ohne Handicap. Alle Betriebe sind unter ohnehandicap.tirol.at gelistet.
Foto: v.l. Dietmar Graff, Obmann des Tiroler Blinden- und Sehbehindertenverbands, Manuel Habicher, Direktor Hotel Innsbruck, und Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung, bei der Inspektion der neuen Handläufe im Stiegenhaus im Hotel Innsbruck. / Tirol Werbung