Zahlreiche Fluggäste befinden sich zurzeit im Ausland und haben einen Rückflug mit Niki gebucht, den sie aufgrund der Einstellung des Flugbetriebs bei Niki nun nicht antreten können.
Berlin – Verschiedene Fluggesellschaften wollen im Ausland gestrandete Passagiere zurück nach Deutschland, in die Schweiz oder nach Österreich fliegen. Die Niki-Fluggäste, die keine Pauschalreise gebucht haben und nun ihren Niki-Rückflug verlieren, können sich an die Fluggesellschaften wenden. Diese werden für den Rückflug noch verfügbare Sitzplätze zu Sonderkonditionen anbieten.
Die vom Luftverkehrsverband genannten deutschen Airlines, allen voran die Airlines der Lufthansa-Gruppe haben sich offenbar abgesprochen und nennen die Tarif für die Rückflugaktion „Rescue-Fares“, also „Rettungsflüge“. Gratis sind die Tickets allerdings nicht. Verkauft werden die Plätze, die bisher noch nicht verkauft wurden.
In der Luftverkehrsbranche ist es seit Anbeginn üblich, leere Plätze vergünstigt an eigene Mitarbeiter oder auch an Reisebüroagenten besonders billig abzugeben. Für die Airlines hatte dies schon immer mehrere Vorteile. Zum einen konnten auf diese Weise übrig gebliebene Plätze doch noch „vertickert“ werden. Denn natürlich ist jeder leere Platz wie eine verfaulte Tomate im Obstregal am Wochenende stets ein Verlust. Darüber hinaus wurde damit schon immer dem Personal das Produkterlebnis geboten. Mitarbeiter lernten die eigenen Leistungen der Fluglinie kennen und können dann natürlich das Produkt überzeugender vertreten.
Airline-Pleiten wie die jetzige von Niki und andere Widrigkeiten im Reiseverkehr bieten somit die optimale Möglichkeit übrig gebliebene Plätze und damit die Kassen der Airlines doch noch zu füllen und gleichzeitig einen Dankbarkeitseffekt bei den Betroffenen auszulösen, ganz zu schweigen von der Öffentlichkeitswirksamkeit der „Rettungsflieger“.
Alles in allem dürften die Tickets auch wenn sie zum halben Preis ausgegeben werden, dennoch oftmals erheblich teurer sein als so manche Billigaktion, da die Flugpreise üblicherweise kurz vor Abflug noch kräftig in die Höhe schnellen. Das gilt besonders jetzt, in der laufenden Weihnachtssaison.
Besser haben es ohnehin die Kunden, die über einen Reiseveranstalter gebucht haben: Für jene sind die Veranstalter nämlich in der Verantwortung, eine alternative Beförderung zu organisieren.
Weitere Informationen zu der Rettungsaktion können sich die Passagiere direkt von den Fluggesellschaften besorgen:
– Austrian Airlines (LH-Gruppe)
– Coondor (Thomas Cook Reisen)
– Tuifly (TUI-Gruppe)