Goethe und die Heilkunde: Ausstellung im Goethe-Museum vom 17. Mai bis 23. August


14 Mai 2009 [17:02h]     Bookmark and Share




Bereits in jungen Jahren, seit seiner Leipziger Studienzeit, zeigte Johann Wolfgang von Goethe Interesse für medizinische und anatomische Fragen, die über den Besuch entsprechender Vorlesungen vertieft wurden. Parallel war er bestrebt, Selbstheilungskräfte zu entwickeln, ihre Wirksamkeit auszuprobieren und damit einen effektiven Selbstschutz aufzubauen – zum Beispiel wegen seiner Höhenangst.

Düsseldorf – Dieser medizinischen Seite des Dichters widmet das Goethe-Museum im Schloss Jägerhof die Ausstellung „Goethe und die Heilkunde“ (17. Mai bis 23. August). Mit etwa 170 Originalzeugnissen beleuchtet die Ausstellung einerseits Goethes ganzheitliches Interesse an der Humanmedizin seiner Zeit, den Vertretern der medizinischen Lehre und Praxis. Andererseits war er selbst als Patient – mehrfach zwischen Leben und Tod stehend – auf ärztliche Hilfe und Therapie angewiesen.

Weitere Facetten der Ausstellung befassen sich mit der Bedeutung der Diätetik (Ernährungslehre), der Heilmittel, Badekuren und der frühen „Seelenkunde“, die wie selbstverständlich Niederschlag in der eigenen Literatur fand („Die Leiden des jungen Werther“) oder gelten namhaften Ärzten, so dem aus Bremen stammenden Dr. Nicolaus Meyer (1775-1855), der zu Goethe und seiner Frau in freundschaftlicher Verbindung stand. Fragen nach dem Verhältnis von Gesundheit und Krankheit werden ebenso diskutiert wie der positive Nutzen einer Krankheit. Kenntnisreich auf dem Gebiet der Anatomie, betrieb Goethe unter Anleitung des Anatomen Justus Christian Loder (1753-1832) empirische Forschungen, entdeckte Ende März 1784 den Zwischenkieferknochen beim Menschen, der auch seinen Namen erhalten hat.

Die Ausstellung „Goethe und die Heilkunde“ wurde aus eigenen Beständen erarbeitet, konnte durch anschauliche Leihgaben des medizinhistorischen Instituts der Heinrich-Heine-Universität und des Botanischen Gartens ergänzt werden.

Zur Ausstellung ist eine weitere Folge der Schriftenreihe „Anmerkung“ erschienen, die kostenlos erhältlich ist. Öffentliche Führungen und das Sommerferienprogramm der Museumspädagogik greifen das Thema ebenfalls auf. Das Goethe-Museum, Jacobistraße 2, ist dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 17 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.







  • Palma.guide



Kontakt zum Verfasser der Nachricht:

[contact-form-7 id="53822" title="KontaktAutorArtikel"]




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*