Glück ist ein Zustand innerer Stärke und Ausgeglichenheit und deshalb für jeden Menschen erstrebenswert. Glück kommt von innen, aber der Weg führt über die Außenwelt, die wir positiv aufnehmen und aktiv gestalten können. Ein wesentlicher Teil der Lebenskunst besteht darin, diese Glücksfähigkeit zu erlernen und Glück bewusst wahrzunehmen: als Folge von Selbstverantwortung und Selbst(emp)findung.
Wer offen ist für die Faszination und den Reichtum der Natur, kann im Salzkammergut Glück in unendlicher Vielfalt erleben. Die ursprüngliche Landschaft wird geprägt von vielen Seen, markanten Bergen, unterschiedlichen Menschentypen und einer eigenen kulturellen Identität. Hier gibt es viele Kraft- und Glücksplätze, die seit Menschengedenken zum Innehalten, Abschalten und Lebensenergietanken animieren. Sie dienen der Reise zu sich selbst, stärken die Intuition und innere Harmonie, wecken angenehme Erinnerungen, lassen Freude verspüren und eignen sich dafür, Ängste, Unzufriedenheit sowie negative Einflüsse in Ritualen zu verabschieden. An diesen besonderen Orten lohnt es sich zu jeder Jahreszeit, die eigene Situation zu hinterfragen, positive Gedanken einfach fließen zu lassen und die Kraft dieser Plätze für den Alltag mitzunehmen. Mehr über die Glücksplätze erfährt man im Salzkammergut-Wanderatlas „Glücksplätze“.
Perchtenkult, Heilwasser und Kuckuckskirche
So wie es klingt, ist es auch: Grünau ist der Name für einen Landstrich im Salzkammergut, der von sattem Grün beherrscht wird, doch der Name hat einen tieferen Sinn. Jakob Grimm etwa hielt die „grünen Auen“ für Heiligtümer der germanischen Göttin Berchta. Der Perchtenkult rund um die Raunächte wird in Österreich nach wie vor gepflegt. Auf dem Kasberg im Almtal sollen aber auch Bergfräulein zuhause gewesen sein, welche ihre blütenweiße Wäsche aufhängten und Rosenduft zurücklassend verschwanden, sobald sich jemand näherte. Narzissenduft liegt dagegen in der Luft, wenn man sich im Mai oder Juni auf die Irreralm begibt. Neben dem wunderschönen Weitblick auf Grünau und das gesamte Almtal beeindruckt das Gebiet mit einem dichten Blütenteppich aus Narzissen. In Heiligenleiten im Almtal gibt es einen Steinbrunnen mit rechtsdrehendem Heilwasser, der seit langer Zeit eine Pilgerstätte für Gläubige ist, die Beschwerden mit den Augen haben. Um das Schindlbachgut im Almtal rankt sich eine alte Sage: Beim Bau soll einst der Teufel seine Hände im Spiel gehabt haben. Als der Schindlbacher mit dem Teufel Handelseins wurde, belauschte sie eine Magd, die sich im Backofen versteckt hatte. Nachdem der Teufel alles verlangte, was sich in der Wohnstube befand, ward die Magd nie wieder gesehen. In der Gugulutzkira („Kuckuckskirche“), einer Höhle bei Grünau, soll einst der Teufel gehaust haben, der nachts als Jäger die Dirnen der Nachbarschaft besuchte. Eine Frau, die ihn an den Bocksfüßen erkannte, vertraute sich dem Pfarrer an, der sogleich mit dem Allerheiligsten vor die Höhle trat. Da der Teufel nicht zum Eingang hinaus konnte, riss er bei seiner Flucht ein Loch, das heute noch zu sehen soll. Am Kasberg gibt es eine Höhle, die „Fünffingerlucke“ heißt. Dort sollen sich Goldschätze befinden, die ein „wällisches Mandl“ der Bäckenhubnerin in Grünau als Dank für ihre Gastfreundschaft dargeboten hat. Bisher hat aber noch niemand den Schatz gehoben.
Foto: Salzkammergut