Auf dem Mystery Trail, einem ganz besonderen Wanderweg rund um Obervellach, zeigt sich das romantische Kärntner Bergdorf am Tor zum Nationalpark Hohe Tauern von seiner gruseligen Seite: Nervenkitzel pur erleben mutige Gäste auf dem Weg durch das Galgenwaldl, in dem noch Mauerreste der Richtstäte stehen.
Menschen, die von den Herren der Burg Falkenstein des Mordes oder Totschlags für schuldig befunden worden waren, wurden hier hingerichtet. Eine der ältesten Burgen Kärntens, die Burg Falkenstein, die in zwei räumlich getrennte Hauptgebäude, Oberfalkenstein und Unterfalkenstein, geteilt ist, liegt auch an diesem in Kärnten einzigartigen Wanderweg. Von der einstigen Pracht von Oberfalkenstein zeugen nur noch Mauerreste. Die Burg Unterfalkenstein wurde 1968 durch Brandstiftung zum Teil zerstört. Der mächtige Turm der Burg wurde aber wieder im bisherigen romantischen Stil aufgebaut. Zahlreiche Geschichten über das kaltherzige Burgfräulein von Falkenstein und den beinernen Tisch lassen den Wanderern angenehm gruselige Schauer über den Rücken ziehen. Weiter führt der Weg nach Dürnvellach, wo ein verfallener Stollen aus der Zeit des Goldbaus mit mehreren Knappenlöchern zu bewundern ist. Zeuge für den Eisenerzabbau zur Zeit der Kelten ist der so genannte Knappenhügel, der aus Abraummaterial besteht. Vorbei am kleinsten Weinbauern Österreichs geht es weiter zu den Stolleneingängen aus der Goldbergbauzeit im Kaponigtal, das wegen seiner einzigartigen Landschaft und Vegetation zu den urigsten und schönsten Bereichen des Nationalparks Hohe Tauern zählt. Die im Jahr 1254 erstmals urkundlich erwähnte Burg Groppenstein ist eine der schönsten Festen Kärntens und die nächste Station auf dem Obervellacher Mystery Trail. Sie bewacht die Groppensteinschlucht in der der Groppensteinfall ein atemberaubendes Naturschauspiel bietet. Aus 30 Metern Höhe stürzen die Wassermassen in die Tiefe und füllen die Luft mit einem feinen Sprühnebel. Auf der obersten Stufe der Kirche „Maria Tax“ in Stallhofen bei Obervellach hat der Teufel selbst Spuren hinterlassen: Auf der obersten Stufe zur Orgelempore hinterließ er der Sage nach einen Klauenabdruck, als er einer jungen Bäuerin die Seele rauben wollte.
Foto: Obervellach/Kärnten