Das Salzkammergut ist reich an Traditionen und gelebtem Brauchtum, das man nur noch hier in dieser Form findet. Ein einprägsames Ereignis ist die Fronleichnamsprozession auf dem Hallstättersee (11.06.09), die ausschließlich hier seit mittlerweile 386 Jahren als „Seeprozession“ gefeiert wird.
Eingeführt haben das prachtvolle Zeremoniell einst die Jesuiten, da der kleine Salinenort an Land wenig Platz bot. Wie eh und je bereiten sich die Hallstätter Bürger tagelang auf das Ereignis vor und schmücken ihre „Fuhren“, die traditionellen Boote, mit Laub und Blumen. Das festliche Hochamt, begleitet von Chor und Orchester, beginnt frühmorgens in der Pfarr- und Wallfahrtskirche „Unsere liebe Frau am Berg“. Die Prozession führt danach über den Marktplatz zum See, von wo das Fronleichnamsschiff startet. Die eigens für Hallstatt komponierten barocken Fronleichnamslieder sind ebenso einzigartig wie die Hallstätter Fronleichnamsschützen mit ihren nach Heiligen benannten Prangerstutzen. Als Zuseher kann man an der Seeprozession am Ufer oder direkt auf dem See teilnehmen – entweder auf einem Rundfahrtschiff oder einem gemieteten und feierlich geschmückten Ausflugsboot. Das Prozessionsschiff fährt dann so weit auf den See hinaus, dass der Salzberg gesehen werden kann. Hier wird Gott für den „Schicksalsberg“ und die Früchte der Erde gedankt. Nach dem Anlegen am Ufer geht es wieder zu Fuß zurück zum Marktplatz wo der Schlusssegen gespendet und ein feierliches „Te Deum“ gesungen wird.
Foto: Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH