Fraport-Nachhaltigkeitsbericht 2008


19 Mai 2009 [20:20h]     Bookmark and Share




Bender: „Verantwortung hört für uns nicht am Flughafenzaun auf“ – „Fairplay“ im Umgang mit allen Stakeholdern

Der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Prof. Dr. Wilhelm Bender, hat heute in Neu-Isenburg den Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2008 vorgestellt. „Der Report mit dem Titel „Fairplay“ stellt auf transparente Weise die Erfolge und weiteren Ziele unseres nachhaltigen Wirtschaftens im internationalen Airport-Business dar“, erklärte Bender. „Nachhaltigkeit verstehen wir als schöpferische Verknüpfung ökonomischer, ökologischer und sozialer Ziele mit unseren langfristigen Unternehmensinteressen.“ Dabei verstehe sich Fraport an allen Standorten als guter Nachbar, engagiere sich aktiv für die jeweiligen Regionen und betrachte nachhaltiges Handeln als wertsteigernden Faktor. „Verantwortung hört für uns nicht am Flughafenzaun auf“, betonte Bender.

Der Nachhaltigkeitsbericht stellt in der Konzern-Berichterstattung eine wichtige Ergänzung zum Geschäftsbericht dar und wendet sich auf 64 Seiten an die wichtigsten Fraport-Stakeholder: seine Kunden, seine Beschäftigten, seine Aktionäre und die Multiplikatoren der Region. Dabei setzt der Bericht für das Jahr 2008 auf sechs Themenschwerpunkte: Nachhaltiges Bauen, Wertschöpfung, Ressourcenschonung, Werte und Führung, Verantwortung als Arbeitgeber und soziales Engagement.

Höchste Priorität hat für Fraport der bedarfsgerechte Ausbau des Frankfurter Flughafens, der bis 2020 jährlich 88 Millionen Fluggäste und 701.000 Jahresbewegungen bringen soll. Hier werde durch nachhaltiges Bauen die Umwelt entlastet und die Wirtschaft unterstützt. „Wir werden bis 2015 rund sieben Milliarden Euro in den Ausbau des Flughafens Frankfurt mit einer neuen Landebahn im Nordwesten und einem dritten Passagierterminal im Süden des Airport-Geländes sowie in die Erweiterung und Modernisierung der bestehenden Terminals investieren“, erklärte Fraport-Chef Bender. „Ziel ist, dabei keine zusätzlichen CO2-Emissionen zu erzeugen, im Gegenteil! Wir wollen die CO2-Emissionen je Verkehrseinheit – also je Passagiere bzw. 100 Kilogramm Fracht – um 30 Prozent reduzieren.“

So wird das neue Terminal 3 in einem mehrstufigen Bauprozess als „Öko-Terminal“ gebaut. Die Planung zielt auf ein Optimum an Energieeffizienz. Hierfür werden eine Vielzahl potenzieller energiesparender Maßnahmen auf ihre Praxistauglichkeit untersucht, zum Beispiel Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung, die Nutzung von Fotovoltaik und Geothermie, der Einsatz innovativer Lüftungssysteme, die Verwendung energiesparender Beleuchtungssysteme. „Hohe Ansprüche an die Führung der Passagierströme, den Wohlfühlcharakter für Reisende und Beschäftigte und genügend Raum für attraktive Retail-Flächen sind weitere Vorgaben an die Planer“, erläuterte Bender.

Auch bei der Modernisierung und Erweiterung der bestehenden Terminals 1 und 2 sind die Themen Energieeffizienz und Raumqualität entscheidend. So werden aktuell in die Sanierung der Technikzentralen rund 250 Millionen Euro investiert mit dem Ziel, gegenüber dem derzeitigen Energieverbrauch eine Einsprung von mehr als 30 Prozent zu erzielen und damit die CO2-Emissionen um ebenso fast 30 Prozent zu reduzieren. Der Flugsteig A-Plus wird mit einer Gesamtfläche von 185.000 Quadratmetern zu einem Vorzeigeprojekt in punkto Ökologie und Nachhaltigkeit. „Moderne Gebäudefassaden-Technik wird gegenüber konventionell ausgestatteten Fassaden zu 28 Prozent weniger CO2-Ausstoß führen“, sagte Bender. „Wir werden bei allen Baumaßnahmen neueste bauphysikalische Standards anwenden und stets auf eine maximale Energieoptimierung setzen. Wir wollen an unseren Standorten nachhaltige Gebäude, denn sie sind nicht nur wirtschaftlich, energieeffizient, umweltfreundlich und ressourcensparend. Für ihre Nutzer sind sie behaglich und gesund und fügen sich optimal in ihr soziokulturelles Umfeld ein. Nachhaltiges Bauen vereint damit alle relevanten Facetten nachhaltigen Wirtschaftens: Ökonomie, Ökologie und Soziales.“

Ebenso sollen durch die Tatsache, dass die Fraport AG und ihre Tochtergesellschaften am Standort Frankfurt seit 2008 ausschließlich Öko-Strom aus Wasserkraft beziehen, Jahr für Jahr 135.000 Tonnen CO2 vermieden werden.

Fraport hat schon seit dem 1. Januar 2008 auch bei den Flughafen-Entgelten eine stärkere Gewichtung der Umweltkomponente vorgenommen. So wurde die Lärmkomponente um eine Luftschadstoffkomponente erweitert, die Lärmkategorien für die Zuordnung von Flugzeugtypen sind von sieben auf acht Kategorien aufgestockt und die Umweltkomponente gegenüber den Vorjahren verdoppelt worden. „Damit haben wir beim Thema Flughafen-Entgelte erneut eine Vorreiterrolle übernommen und schaffen Anreize für die Airlines, möglichst moderne und schadstoffarme Maschinen einzusetzen“, führte Bender aus.

Verantwortliches unternehmerisches Handeln bedeute für den Fraport-Konzern neben Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen, stets die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Blick zu nehmen, sagte der Fraport-Vorstandsvorsitzende. Daher gehöre eine optimale Qualifizierung der Beschäftigten und eine konsequente Weiterentwicklung innovativer Arbeitszeitmodelle zu den wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre – und dies nicht nur am Standort Frankfurt. Fraport erwartet ökonomisch, ökologisch und sozial verantwortungsvolles Handeln auch von den Unternehmen mit Fraport-Mehrheitsbeteiligung. So stellt zum Beispiel die Betreibergesellschaft des Flughafens Lima sicher, dass alle am Flughafen ansässigen Unternehmen und deren Beschäftigte die Einhaltung internationaler Vorschriften und Verhaltensstandards wahren. Dazu gehören z. B. die Zulassung von Gewerkschaften und das ausdrückliche Verbot von Kinderarbeit.

„Motivierte und gesunde Mitarbeiter sowie ein Arbeitsumfeld, das sich positiv auf die Leistungsfähigkeit des Einzelnen auswirkt, bestimmen maßgeblich den Erfolg von Fraport“, betonte Bender. „Wir arbeiten ständig daran, die wirtschaftlichen Interessen des Konzerns mit den individuellen Lebensentwürfen unserer Beschäftigten auszubalancieren.“ Beispiele für dieses Engagement seien die von Fraport ins Leben gerufenen Kinderbetreuungseinrichtungen „Fluggi-Land“ und „Kinder-Arche“. Beim Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2008“, der u.a. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert wurde, erhielt Fraport den 1. Preis. „Flexible Arbeitszeitmodelle, bedarfsrechte Kinderbetreuung und stetiger Ausbau der Telearbeitsprogramme sind Schwerpunkte unserer Familienfreundlichkeit, die bei den Beschäftigten auf große Zustimmung stoßen“, erklärte der Fraport-Vorstandsvorsitzende.

Besonderes Augenmerk gilt laut Bender außerdem der beruflichen Erstausbildung, um jungen Menschen an der Schwelle zum Berufsleben auch in konjunkturell angespannten Zeiten eine Zukunftsperspektive zu bieten. „Wir haben auch in 2008 unsere hohe Ausbildungszahl gehalten und 110 neue Auszubildende eingestellt. Zwischen 1990 und 2008 haben wir insgesamt 1.643 junge Menschen ausgebildet, von denen 60 Prozent noch heute im Konzern tätig sind“, fasste Bender zusammen.

Die Fraport AG ist sich ihrer bedeutenden gesellschaftlichen Rolle auch außerhalb der Flughafengrenzen bewusst. „Angesichts wachsender sozialer und ökologischer Herausforderungen gewinnt bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Fraport will hier mit gutem Beispiel vorangehen“, betonte Bender. „Als Ausdruck unserer Verantwortung für Mensch und Region im Umfeld des Flughafens Frankfurt sind Umweltschutz und gesellschaftliches Engagement seit mehr als 30 Jahren fest in der Unternehmenskultur der Fraport AG verankert.“ So hat Fraport in 2008 im Rahmen ihrer Sponsoringaktivitäten rund 5,6 Millionen Euro für ausgewählte Bildungs-, Kultur- und Sportprojekte aufgewendet, deren Umsetzung nachhaltigen Erfolg verspricht. 1,5 Millionen Euro entfielen auf den Fraport-Umweltfonds. „Der Umweltfonds ist eine klassische Erfolgsstory. Seit 1997 konnten wir mehr als 500 Einzelprojekte fördern, Ende 2008 betrug die Gesamtfördersumme 23,9 Millionen Euro. Davon entfielen allein 12 Millionen Euro für die Förderung des Regionalparks Rhein-Main. Weitere Projekte waren Begrünungen, Renaturierungen, umweltpädagogische Maßnahmen sowie die Förderung der Biodiversität in der Region“, erläuterte Bender. Weiter würden die Stiftung ProRegion und die Erich-Becker-Stiftung mit Fördermitteln unterstützt.

Bender betonte, dass Fraport bereits in 2007 zum Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC) beigetreten war. Der vorliegende Bericht erfülle damit auch erstmals die Funktion einer Fortschrittsmitteilung (Communication on Progress), die vom UNGC eingefordert werde. „Fraport achtet und unterstützt die Prinzipien des UN Global Compact, die grundlegende Positionen zu Menschenrechten, Arbeitsstandards, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung umfassen“, sagte Bender. „Mit der Schaffung eines beim Vorstandsvorsitzenden angesiedelten ‚Substainability Board‘, welches das Fraport-Nachhaltigkeitsmanagement vorantreibt, und der Verabschiedung strategischer Nachhaltigkeitsziele durch den Vorstand haben wir die organisatorischen Grundlagen für ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagement im Fraport-Konzern geschaffen.“

Dass das globale „Fairplay“ auch von den Kapitalmärkten honoriert wird, zeigt die Tatsache, dass die Fraport-Aktie als fester Bestandteil der bedeutendsten Nachhaltigkeitsindizes geführt wird, so im Dow Jones STOXX Substainability Index (DJSI STOXX), im Dow Jones Substainability World Index (DJSI World) und im FTSE4Good Index. 2008 gelang es Fraport erstmals, in das Substainability Yearbook der SAM Group, der führenden Vermögensverwaltungsgesellschaft für Nachhaltigkeitsfonds, und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers aufgenommen zu werden. Fraport war hier mit dem Prädikat „SAM Bronze Class 2008“ ausgezeichnet worden. Dieses Prädikat konnte sich Fraport auch im Folgejahr für das Substainability Yearbook 2009 sichern.

Der Nachhaltigkeitsbericht 2008 kann ab 27. Mai 2009 kostenlos über das Infofon der Fraport AG (Tel: 0800/2345679) bestellt werden.







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