Fraport 2007: Rekorde trotz Kapazitätsmangel


03 Mrz 2008 [14:40h]     Bookmark and Share


Fraport 2007: Rekorde trotz Kapazitätsmangel

Fraport 2007: Rekorde trotz Kapazitätsmangel



Umsatz und EBITDA
nahmen weiter zu – Ausblick für 2008 optimistisch

Frankfurt – Das Geschäftsjahr 2007 brachte dem Flughafen-Konzern Fraport (FRA) erneut Rekordmarken bei den Verkehrszahlen sowie Zuwächse bei Umsatz und operativem Ergebnis. Mit 2,33 Milliarden Euro lag der Umsatz um 8,6 Prozent über dem des Vorjahres, das EBITDA erreichte 580,5 Millionen Euro und damit 0,4 Prozent mehr als 2006. Das Jahresergebnis war aufgrund von Einmaleffekten im Vorjahr mit 213,7 Millionen Euro 2007 um 6,6 Prozent niedriger. Der Vorstand schlägt eine unveränderte Dividende in Höhe von 1,15 Euro pro Aktie vor.

In Frankfurt endete das Geschäftsjahr 2007 wieder mit einer
Rekord-Passagierzahl: Über 54 Millionen Fluggäste bedeuteten am Fraport-Heimatstandort ein Plus von 2,6 Prozent. Das Cargo-Volumen in FRA wuchs um 1,9 Prozent auf 2,1 Millionen Tonnen. Auf den Konzern-Flughäfen stiegen die Passagierzahlen stärker als in Frankfurt: Insgesamt 75,6 Millionen Fluggäste bedeuten einen Zuwachs um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Dies zeigt erneut die bremsende Wirkung des Kapazitätsengpasses  in Frankfurt. Dr. Wilhelm Bender, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, zeigte sich bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens heute in Frankfurt umso erfreuter über den im Dezember ergangenen Planfeststellungsbeschluss zur Erweiterung des Frankfurter
Flughafens: „Damit haben wir den entscheidenden Meilenstein für eine zeitnahe Realisierung unserer Ausbauplanung geschafft.“ Bender betonte, dass der Ausbau und die dringend benötigten
Kapazitätszuwächse die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des
Flughafens Frankfurt langfristig sichern sollen. So sei die Ausbaugenehmigung auch „gut für die gesamte Rhein-Main-Region, deren Prosperität seit jeher auf das Engste mit einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur verknüpft“ sei.

Bender betonte erneut, dass das Unternehmen zunächst Äußerungen des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes aus den diversen Eilverfahren abwarten wolle, auch wenn im Planfeststellungsbeschluss die rechtliche Grundlage für einen sofortigen Baubeginn enthalten sei. „Wir werden aus Respekt vor dem Gericht und in der Selbstverpflichtung, das Thema Ausbau konstruktiv und als gute Nachbarn partnerschaftlich anzugehen, keine unumkehrbaren Tatsachen schaffen,“ so Bender. „Wenn vermutlich spätestens Anfang 2009 erste rechtliche Klarheit geschaffen ist, werden wir allerdings keine Zeit mehr verlieren und mit den umfangreichen Baumaßnahmen beginnen.“

Bis zur Inbetriebnahme der neuen Landebahn spätestens zum
Winterflugplan 2011 will Fraport mit vier Strategien für eine noch effizientere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur im Wettbewerb der globalen Luftverkehrsdrehkreuze bestehen: Der Trend zu einer steigenden Auslastung der Passagiermaschinen in Frankfurt müsse fortgesetzt werden, der Einsatz von Großraumfluggerät solle weiter verstärkt werden, die in Frankfurt seit Jahren geförderte Intermodalität – also die Verknüpfung gerade des Luft- und Schienenverkehrs – werde weiter intensiviert, und schließlich setze man am Flughafen Frankfurt auf eine weiter steigende Attraktivität Tagesrandzeiten und hoffe, damit noch vorhandene Kapazitätsreserven des bestehenden Systems zu heben. „Wir sind stolz auf eine Marktstellung, um die uns andere beneiden,“ sagte Bender.

Rund 70 Prozent der Interkontinentalflüge aus bzw. nach Deutschland starten und landen in Frankfurt. Der weiter wachsende Anteil großer Maschinen betrage hier über 25 Prozent, in München unter sechs Prozent, sagte Bender.

Bender erklärte, dass neben der Entwicklung des Heimatstandortes
Frankfurt zur Airport City die Fraport AG auch in der Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten im Rahmen des externen Geschäfts erfolgreich sei. So hätten sich die bestehenden
Flughafen-Beteiligungen im vergangenen Jahr sehr erfreulich
entwickelt. „Wir sind weiterhin ständig auf der Suche nach attraktiven Möglichkeiten, unser Know how im Flughafen-Betrieb
weltweit gewinnbringend zu vermarkten,“ erklärte der Fraport-Vorsitzende, „in diesem Sinn pflegen wir intensiv unsere Kontakte gerade auch in den Boommärkten Indien und China.“ Neben den
bestehenden Beteiligungen in der indischen Hauptstadt Delhi und der zentralchinesischen Millionenstadt Xi’an stehe man dort anderen attraktiven Engagements offen gegenüber. In China seien Gespräche über weitere Beteiligungen auf gutem Wege.

Für das laufende Geschäftsjahr 2008 zeigte sich der Fraport-Vorstand optimistisch. Operativ seien die ersten beiden Monate des Jahres erfreulich verlaufen: So stieg das Passagiervolumen
in Frankfurt im Januar gegenüber dem schon starken  Vorjahresmonat um nochmals 3,7 Prozent, und auch im Februar hielt der Aufwärtstrend mit über vier Prozent mehr Passagieren als vor einem Jahr an. Dies allerdings ohne Zunahme an  Flugbewegungen, was erahnen lasse, welche Zuwachsraten bei nachfragegerechter Kapazität hier möglich wären.

Deutlich ambitionierter, so Bender, seien deshalb die
Wachstumsplanungen an den anderen Flughäfen des Fraport-Konzerns.

Hier erwarte man in der Summe zumindest eine proportionale Teilhabe an den exzellenten Wachstumsaussichten des Weltluftverkehrs. In Frankfurt geht Fraport von ein bis zwei Prozent mehr Passagieren im laufenden Jahr aus.

Der Umsatz des Fraport-Konzerns werde in 2008 durch den Verkauf der ICTS Europe vor wenigen Tagen zwar absolut zurückgehen, kündigte Bender an, ohne diesen Einmaleffekt würden die Erlöse angesichts weiter steigender Passagierzahl aber erneut zunehmen. „Es sollte uns daher gelingen, das laufende Geschäftsjahr mit einem nochmals verbesserten EBITDA abzuschließen,“ sagte der Vorstands-Vorsitzende.

„Wir sind erfolgreich, weil wir markt- und konkurrenzfähig sind,“
sagte Bender mit Blick auf die laufenden Tarifauseinandersetzungen, „das gilt und muss weiterhin gelten vor allem für unseren größten Kostenblock, die Personalkosten.“ Er habe Verständnis für den Wunsch der Arbeitnehmer, am Erfolg ihrer Arbeit angemessen zu partizipieren. Deshalb zahle Fraport seit Jahren eine Erfolgsbeteiligung an die Beschäftigten. „Der Tarifabschluss und eventuelle Arbeitskampfmaßnahmen dürfen das bei uns zum Wohle aller Erreichte nicht gefährden,“ mahnte der Fraport-Chef.

Alle genannten Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr sind bis zum 18. März noch vorläufig; dann wird der Aufsichtsrat der Fraport AG den Jahresabschluss 2007 endgültig feststellen. Der
Geschäftsbericht 2007 wird ab dem 20. März als Download im Internet abrufbar sein. Die Hauptversammlung der Fraport AG findet am 28. Mai in der Jahrhunderthalle in Frankfurt-Höchst statt.







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