Seit Beginn des Sommerfahrplans bietet die Bahn ihre neuen Discount-Tickets an. Mit dem Sondertarif „Dauer-Special“ und Kampfpreisen ab 29 Euro will sie Billigfliegern Konkurrenz
machen. Doch geht diese Strategie auf?
Leipzig – Ein Praxistest des Flugpreisvergleichs billigflieger.de zeigt ein erstaunliches Ergebnis: Auf drei von vier geprüften innerdeutschen Strecken hatte das Flugzeug gegenüber der Bahn preislich die Nase vorn. Am Beispiel eines Wochenendausflugs Ende
Juli verglichen die Online-Preisexperten die Strecken München-Berlin, München-Hamburg, Stuttgart-Berlin und Stuttgart-Hamburg (Hinreise 20.
Juli; Rückreise 22. Juli). Bei drei Verbindungen schlug das Flugzeug die Schiene mit einem Preisvorteil von 58 bis 83 Prozent. Lediglich
auf der Strecke München-Berlin war das „Dauer-Special“ der Bahn überhaupt verfügbar und 38 Euro günstiger als der billigste Flugtarif.
„Insgesamt zeigt sich, dass auf längeren innerdeutschen Strecken das Flugzeug nicht zu schlagen ist – weder preislich noch zeitlich.
Selbst, wenn man Anreise und Eincheckzeit beim Fliegen berücksichtigt, ist der zeitliche Vorteil bei den geprüften Verbindungen immer noch beachtlich“, erläutert Marcel Radzei, Geschäftsführer von billigflieger.de. Offenbar verfolge die Bahn mit
ihren Sondertarifen eine Lockvogel-Strategie: „Ähnlich wie bei manchen Airlines wird nur eine äußerst begrenzte Zahl von Billigtickets angeboten. Die meisten Bahnreisenden müssen aber mit
deutlich höheren Preisen Vorlieb nehmen.“ Radzei empfiehlt in jedem
Fall einen Preisvergleich zwischen Bahn- und Flugtarifen: „Wer frühzeitig im Internet vergleicht, kann eine Menge Geld und auch
Reisezeit sparen.“