Winterdienst am Airport: 140 Mitarbeiter halten eine 68 Fußballfelder große Fläche von Schnee und Eis frei
Am 1. November beginnt für den Winterdienst des Flughafens Dresden die Zeit der Bereitschaft. Damit die Flugzeuge auch bei widrigem Wetter jederzeit sicher starten und landen können, werden 140 Mitarbeiter ein Areal von rund 485.000 Quadratmetern von Schnee und Eis freihalten. Diese Fläche entspricht der Größe von 68 Fußballfeldern. Im Rekordwinter 2005/06 legte der Winterdienst des Airports 40.000 Kilometer zurück – so viel wie eine Erdumrundung.
Personal
140 Mitarbeiter der Bereiche Verkehr und Technik sowie der Abfertigungsgesellschaft PortGround GmbH wurden für den Einsatz bei Schnee und Eis ausgebildet. Der Winterdienst ist 24 Stunden lang in zwei Schichten organisiert und arbeitet eng mit den Fluglotsen der Deutschen Flugsicherung, der Verkehrszentrale des Airports und dem Deutschen Wetterdienst zusammen. Pro Schicht sind ein Einsatzleiter, ein Verkehrsleiter vom Dienst, zwei Gruppenleiter und 14 Gerätefahrer in Bereitschaft. Die Winterdienstbereitschaft endet am 31. März 2007.
zu beräumende Flächen
[GADS_NEWS]Mit moderner Räumtechnik befreit der Winterdienst nach dem Prinzip „Schieben, Kehren, Blasen“ die Flugzeug-Abstellplätze (245.000 qm), die Start- und Landebahn (
128.000 qm), Rollwege (77.700 qm) und Straßenflächen (35.000 qm) von Schnee und Eis.
Räumungszyklen
Die Räumung der Flugbetriebsflächen von Schnee und Eis muss innerhalb bestimmter Zyklen geschehen. Die Start- und Landebahn muss nach spätestens 35 bis 40 Minuten wieder einsatzbereit sein, die Flugzeug-Abstellflächen nach 90 bis 120 Minuten.
Winterdiensttechnik
Bis zu sieben Kehrblaszüge, ein Solo-Schneepflug, zwei 320 PS starke Schneeschleudern mit einer Reichweite von 30 Metern, ein Streufahrzeug und ein Surface-Friction-Tester im Einsatz. Mit diesem Testfahrzeug messen die Flughafenmitarbeiter regelmäßig, wie sicher die Flugzeuge auf der Start- und Landebahn bremsen können. Zeigen die Messwerte, dass die Piste von Schnee und Eis geräumt werden muss, rücken die Kehrblaszüge an.
Räumungsmittel
Mechanische Räumungstechnik hat aus Umweltschutzgründen Vorrang vor anderen Mitteln. Setzt trotzdem eine Vereisung ein, streut der Winterdienst zusätzlich feuergetrockneten Quarzsand – etwa 50 Gramm je Quadratmeter.
Unter extremen Bedingungen darf die Start- und Landebahn auch mit dem „Clearway 1“ enteist werden. Dabei handelt es sich um ein etwa 50-prozentiges Kaliumacetat mit Essiggeruch. Darüber hinaus kommen keine weiteren Chemikalien und Salze zur Anwendung, da sie die sensible Technik und die Außerhaut der Flugzeuge schädigen könnten.
Um den Einsatz chemischer Mittel möglichst gering zu halten, messen Sonden eines Glatteisfrühwarnsystems ständig wichtige Start- und Landebahndaten. Dazu gehören die Temperaturen in und über dem Beton, die Windgeschwindigkeit, Niederschläge und Luftfeuchtigkeit. Besteht Eisgefahr, lösen die Sonden einen Alarm aus.
Flugzeugenteisung
Bei den Flugzeugen werden Schnee und Eis vor dem Start von den Tragflächen und am Leitwerk entfernt. Dazu besprühen Spezialfahrzeuge die Maschinen mit einem 60 bis 80 Grad warmen, vollständig biologisch abbaubaren Glykol-Wasser-Gemisch. Das Abwasser gelangt zusammen mit dem übrigen Oberflächenwasser in die Flughafen-Kanalisation.
Die Enteisung dauert zum Beispiel bei einer Boeing 737 rund zehn Minuten. Die Entscheidung, ob ein Flugzeug vor dem Start enteist werden muss, trifft der Flugzeugkapitän. Während des Fluges erfolgt die Enteisung durch bordeigene Enteisungsanlagen der Flugzeuge. Dazu zählen Warmluft aus den Triebwerken sowie pneumatische und elektrische Enteisung.