Nächtliches Fahr- und Funktraining
Stuttgart – Rechtzeitig zum ersten Frost steht der Winterdienst am Landesflughafen in den Startlöchern: Ende Oktober starten die Winterdienst-Einsatztrupps am Flughafen Stuttgart mit einem Fahr- und Funktraining zur Auffrischung. Mit nächtlichen Trockenübungen rüsten sich rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um auf Sonderfahrzeugen wie Schneepflügen, Fräsen und Sprühfahrzeugen fit zu sein. Besonders geübt wird das Fahren im Konvoi. Beim Räumen bewegen sich die Schneepflüge V-förmig hintereinander versetzt über Rollwege und die Start- und Landebahn.
Von November bis April sind jeweils 60 der freiwilligen Helfer in ständiger Rufbereitschaft. Bei Schneefall rückt die Flughafenfeuerwehr, die ohnehin rund um die Uhr vor Ort ist, zum Ersteinsatz aus – der Winterdiensttrupp kommt so schnell wie möglich dazu. Wenn nötig, wird die Start- und Landebahn kurzfristig gesperrt und innerhalb einer viertel bis halben Stunde komplett geräumt. Anschließend testen die Mitarbeiter die Piste auf ihre Griffigkeit und geben sie dann wieder für den Flugbetrieb frei. Bei anhaltenden Schneefällen wird der Vorgang wiederholt.
Die komplette Fläche, die das Winterdienstteam bei Schneefall räumen muss, ist rund 1,3 Millionen mgroß, also fast 180 Fußballfelder. Über 30 Räumfahrzeuge mit insgesamt rund 20.000 PS stehen bereit, darunter Schneefräsen, die bis zu 5.000 Tonnen Schnee pro Stunde aus dem Weg schaffen können. Auch Pflüge mit bis zu 450 PS kommen zum Einsatz, die schweren nassen Schnee gut bewegen können.
Bei Schnee und Glatteis verteilen Spezialfahrzeuge flüssige und granulierte Enteisungsmittel, die zu 100 Prozent biologisch abbaubar sind. Das anfallende Abwasser wird in einem Rückhaltebecken am Flughafen gespeichert, vorbehandelt und in kontrollierten Mengen der Kläranlage Plieningen zugeleitet.
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net