Der Münchner Airport hat das Jahr 2008 trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erneut mit einem Passagierrekord abgeschlossen.
Über 34,5 Millionen Fluggäste – knapp zwei Prozent mehr als im Vorjahr – nutzten im vergangenen Jahr Bayerns internationale Luftverkehrsdrehscheibe. Damit behauptete München Platz 7 unter den „Top Ten“ Europas und verzeichnete zudem nach Rom den zweithöchsten prozentualen Zuwachs. Im weltweiten Ranking machte München zum dritten Mal in Folge Plätze gut und rückte von Position 28 auf 27 vor. Zum Vergleich: Bei Eröffnung des Flughafens im Jahr 1992 lag München noch auf Platz 51 dieser Weltrangliste.
Als eine von wenigen großen europäischen Luftverkehrsdrehscheiben konnte der Flughafen München im Jahr 2008 Fluggäste hinzugewinnen. „Vor dem Hintergrund der deutlichen Konjunkturabschwächung in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres ist das ein beachtliches Resultat, mit dem wir erneut deutlich über den deutschen und europäischen Durchschnittswerten liegen.“, erklärte Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH (FMG) auf der Jahrespressekonferenz.
Die Verkehrszuwächse spiegeln sich auch im Wirtschaftsergebnis wider: Nach Abschreibungen und Steuern weist die FMG für das abgelaufene Betriebsjahr nach vorläufigen Berechnungen ein positives Jahresergebnis von rund 48 Millionen Euro – drei Millionen mehr als im Vorjahr – aus. Von diesem Betrag müssen allerdings erstmals seit 2002 wieder Zinsen an die Anteilseigner der FMG für Gesellschafterdarlehen abgeführt werden. Die Gesamterlöse der Flughafengesellschaft stiegen auf eine Rekordhöhe von 826 Millionen Euro. Inklusive der Erträge aller Tochterunternehmen setzte der FMG-Konzern über eine Milliarde Euro um.
Ein wichtiger Wachstumstreiber am Drehkreuz München ist der weiter dynamisch ansteigende Interkontinentalverkehr. Mit mehr als 4,6 Millionen Fluggästen wies der Fernreiseverkehr ein Plus von knapp fünf Prozent auf. Die höchsten Zuwächse wurden hier mit 14,6 Prozent auf den Strecken nach Fernost registriert. Das Passagieraufkommen innerhalb Europas legte um über zwei Prozent auf rund 20 Millionen zu. Zu diesem Anstieg im Europaverkehr trugen vor allem die stark frequentierten Verbindungen nach Osteuropa (11,5 Prozent) bei.
Die Anzahl der Starts und Landungen stieg gegenüber 2007 leicht auf insgesamt 432.296 Bewegungen. Dabei setzten die Airlines in München größere Flugzeuge als im Vorjahr ein. Das durchschnittliche maximale Abfluggewicht erhöhte sich deutlich von 63,7 auf 66,1 Tonnen. Ein Rückgang wird aus dem Cargobereich gemeldet: Luftfracht und Luftpost summierten sich auf knapp 260.000 Tonnen, rund zwei Prozent weniger als im Vorjahr.
Im Jahr 2008 wurden vom Münchner Airport aus 244 Ziele in 71 Ländern regelmäßig angeflogen. Der September war dabei mit 3.253.823 Passagieren der bisher verkehrsstärkste Monat in der Münchner Flughafengeschichte. Am Freitag, den 26. September, wurde zudem mit 128.099 Fluggästen auch ein neuer absoluter Spitzentag registriert. Der Anteil der Umsteiger am Passagieraufkommen erhöhte sich um einen weiteren Prozentpunkt auf nunmehr 36 Prozent.
Angesichts der aktuelle Nachfrageschwäche im Luftverkehr erinnerte Flughafenchef Kerkloh daran, dass es auch zu Beginn der 70er, der 80er und der 90er Jahre sowie im Nachgang der Terrorattacken des 11. September 2001 deutliche Dellen in der Verkehrsentwicklung gegeben habe, denen dann regelmäßig Phasen mit starken Zuwächsen folgten. Kerkloh: „Die langfristige Wachstumsdynamik des Münchner Flughafens wird meiner festen Überzeugung nach unbeeinträchtigt bleiben.“
Der Ausbau des Münchner Flughafens – insbesondere die dritte Start- und Landebahn – sichere die bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Airports. Darüber hinaus generiere die Flughafenerweiterung wertvolle volkswirtschaftliche Effekte für die Region und weit darüber hinaus. Kerkloh: „Bis zum Jahr 2020 wollen wir insgesamt mehr als drei Milliarden Euro in den Ausbau unseres Flughafens investieren. Weil wir jetzt antizyklisch agieren und unsere großen Investitionsvorhaben auch in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs vorantreiben, stärken wir Konjunktur und Arbeitsmarkt in einer besonders effektiven Weise.“
Foto: Flughafen München