Die Talsohle in der Verkehrsentwicklung am Flughafen München ist offenbar durchschritten. Im dritten Quartal des laufenden Jahres lag der Rückgang beim Fluggastaufkommen nur noch bei 3,6 Prozent. Noch im Halbjahresergebnis betrug das Minus bei den Passagierzahlen über neun Prozent.
Für die spürbare Erholung ist in erster Linie die rege Nachfrage nach Privatreisen verantwortlich, die die Rückgänge auf dem Geschäftsreisesektor weitgehend kompensieren konnte. Bezogen auf die ersten neun Monate des Jahres 2009 nutzten insgesamt rund 25 Millionen Reisende den Münchner Flughafen.
Die Anzahl der durchgeführten Starts und Landungen sank gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um knapp neun Prozent auf rund 300.000 Flüge. Der im Vergleich zu den Passagierzahlen stärkere Rückgang der Flugbewegungen geht darauf zurück, dass die Airlines aufgrund der Krise Flüge gebündelt und ihr Angebot reduziert haben. Der Einsatz größerer Maschinen und eine in den Monaten August und September verbesserte Auslastung trugen dazu bei, dass die durchschnittliche Anzahl der Passagiere pro Flug deutlich anstieg.
Nach wie vor beeinträchtigt die globale Konjunkturschwäche den weltweiten Handel mit Frachtgütern: Am Flughafen München wurde mit rund 57.000 Tonnen geflogener Luftfracht und Luftpost im dritten Quartal 13 Prozent weniger Transportgut als im Vorjahr umgeschlagen. Gegenüber dem ersten Halbjahr mit einem Minus von 18 Prozent zeigen sich auch bei der Luftfracht erste Erholungstendenzen.
Deutliche Nachfrageimpulse sind insbesondere in verschiedenen Segmenten des Langstreckenverkehrs festzustellen. So stieg das Fluggastaufkommen in den ersten neun Monaten des Jahres auf den Strecken in die Wachstumsmärkte Asiens um über fünf Prozent an. Erhebliche Zuwächse gibt es auch im Verkehr zu afrikanischen Langstreckenzielen: Hier wurde beim Passagieraufkommen ein Anstieg um 20 Prozent registriert. Noch rückläufig ist das Flugastaufkommen im Verkehr mit den USA, weil die Airlines hier infolge der Weltwirtschaftskrise Kapazitäten aus dem Markt genommen haben.