Auf dem Weg zum individuellen Wohlbefinden
Frankfurt am Main – Vor Jahren erreichte uns die Wellness-Welle mit dem Slogan: „Entspanne dich, mit dem, wozu du Lust hast! Verwöhne dich selbst, so oft du kannst!“. Der lustvolle Erlebnismarkt mit Freizeit- und Wellness-Konsum boomte und er tut es immer noch. Eine Studie des Marktforschungsinstituts Global Insight zeigt, dass der Deutsche Wellness-Markt 2005 zirka 72,9 Milliarden Euro schwer war und prognostiziert ein konstantes Wachstum um rund sechs Prozent jährlich.
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Positive Zahlen allein reichen aber nicht mehr aus, um die Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. Unsere Gesellschaft befindet sich im stetigen Wandel: Der klassische Fürsorgestaat geht seinem Ende zu und in Zukunft ist der Einzelne gut beraten, sich aktiver um die Gestaltung seines eigenen Wohlbefindens zu kümmern.
Im Gegenzug sind auch die Wellness-Anbieter aufgefordert, ihre Anwendungen auf die Bedürfnisse des Gastes auszurichten, denn der Einzelne will mehr, als sich zurückzulehnen und sich „bewellnessen“ zu lassen. Es herrscht die allgemeine Grundstimmung, als ob in Sachen Wellness alles austauschbar geworden ist. Auch wenn ständig neue Therapieformen auf den Markt kommen, die Individualität spiegelt sich in den Angeboten kaum wider. Deshalb sollte der herkömmliche Wellness-Begriff ergänzt werden: Neben Entspannungs- und Verwöhnprogrammen wünscht sich der aufgeklärte Gast nun einen persönlichen Mehrwert, das heißt: das Einbeziehen seines „Selbst“, seines Lifestyles und die Anleitung zum Selbstmanagement – eben Selfness.
Selfness beinhaltet unter anderem: aktiv werden, Selbstverantwortung und Realitätssinn, mehr Eigenkompetenz und dauerhaftes Selbstwissen, Selbstfindung sowie Lebensmanagement. Selfness ergänzt Wellness um Essentielles. Selfness ist demnach Wellness plus Persönlichkeitsentwicklung, das Wellness Plus des 21. Jahrhunderts.
Statt einzelner Häppchen, mit denen sich der Gast etwas gönnt, geht es hier um das Gesamtkonzept. Die Wellness-Selfness-Bewegung ist ein ganzheitlicher Lebensstil, der mehr auf den Einzelnen zugeschnitten ist. Der Gast arbeitet gemeinsam mit seinem Arzt, Therapeuten und/oder Coach an seinem eigenen Dreiklang aus Körper, Seele und Geist.
Quellen:
1. Horx, Matthias, „Der Selfness-Trend – was kommt nach Wellness, Zukunftsinstitut, Zukunftsletter, Dezember 2004
2. Gerlinde Schulte, erschienen in Berliner Morgenpost: „Horizonte für die Zukunft – Selfness beginnt da, wo Wellness zu kurz greift“, September 2005
3. Peter Henning, ANTENNE, „Wellness – Selfness – Mindness: Wohin trenden wir eigentlich?“, April 2006.