Fiskus auf Reisen: Auswirkungen von Flugsteuer & Co. auf das Buchungsverhalten bei Geschäftsreisen


17 Feb 2011 [09:15h]     Bookmark and Share


Fiskus auf Reisen: Auswirkungen von Flugsteuer & Co. auf das Buchungsverhalten bei Geschäftsreisen

Fiskus auf Reisen: Auswirkungen von Flugsteuer & Co. auf das Buchungsverhalten bei Geschäftsreisen



Bei der Planung von Geschäftsreisen müssen neben den Reiseleistungen und dem Buchungs- und Abrechnungs-Procedere auch Aspekte wie Steuern, Gebühren und Einreisebestimmungen berücksichtigt werden. Wie sich die jüngsten Entwicklungen in diesem Zusammenhang auf das Buchungsverhalten von Reisestellen und Firmenreisende auswirkt, deckt jetzt eine Erhebung unter Besuchern der Geschäftsreisemesse Business Travel & Meetings Show auf.

Düsseldorf/London – In der ersten Februarhälfte 2011 hat die Leitmesse für Geschäftsreisen und Meetings „Business Travel & Meetings Show“ (BTMS), die vom 13. bis 14. April 2011 in Halle eins der Düsseldorfer Messe stattfindet, unter ehemaligen und für dieses Jahr vorregistrierten Messebesuchern eine Umfrage zum Thema Steuern, Gebühren und Bestimmungen durchgeführt. Dabei deckt die Erhebung interessante Erkenntnisse auf, welche Auswirkungen einige neue Abgabe-Regelungen auf das Buchungsverhalten von Geschäftsreisen haben.

Flugsteuer

Die umstrittene Luftverkehrsabgabe oder Flugticket-Steuer ist für alle Flüge ab Deutschland mit Beginn des Jahres 2011 in Kraft gesetzt worden. Es werden vom Fiskus entfernungsabhängige Gebühren von bis zu 45 Euro pro Strecke erhoben. Zwei Drittel (66,3 Prozent) der befragten Personen gibt an, die neu eingeführte Flugsteuer habe keinen Einfluss auf deren Geschäftsreise-Organisation, wobei immerhin 24,2 Prozent bei Kurzstrecken auf Bahnreisen umsteigen.

Bettensteuer

Köln war die erste Stadt in Deutschland, die Hotelgäste mit einer Bettensteuer zusätzlich zur Kasse gebeten hat. Das Beispiel Kölns hat schnell Schule gemacht. In rund 50 deutschen Kommunen wird derzeit über eine Einführung der Bettensteuer diskutiert und mancherorts ist sie bereits beschlossen. Fast die Hälfte der befragten Personen (41,9 Prozent) nehmen die höheren Hotelkosten einfach hin, da der Verwaltungsaufwand zur Rückerstattung der Steuer zu groß wäre. Immerhin 32,3 Prozent der Befragten weichen auf Hotels in anderen Städten aus, die keine Bettensteuer erheben. 27,4 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, die Bettensteuer habe keinen Einfluss auf deren Hotelbuchungen, da die Hotels ihnen mit dem Zimmerpreis entgegen kämen.

Mehrwertsteuer

Der zum Jahresanfang 2010 von 19 auf sieben Prozent gesenkte Mehrwertsteuersatz für Hotelübernachtungen steht nach wie vor heftig in der Diskussion von Politikern, Verbänden und individuellen Vertretern der Branche. Mehr als die Hälfte der befragten Personen (54,1 Prozent) geben an, durch die Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Hotelübernachtungen sei die Reisekosten-Abrechnung wesentlich komplizierter, arbeitsintensiver und damit teurer geworden. 39,2 Prozent meinen, die Mehrwertsteuer-Senkung für Hotels habe keinen Einfluss auf deren Geschäftsreisekosten. Hingegen finden 26 Prozent der Befragten, dass die Mehrwertsteuersenkung zu höheren Hotelpreisen geführt hat. Positive Auswirkungen auf die Hotelkosten oder Qualitätsverbesserungen durch Investitionen in die Hotelstruktur und das Personal stellen die wenigsten fest.

Zusatzkosten Europa

Europäische Geschäftsreisedestinationen wie Barcelona und Rom wollen neuerdings mit einem sogenannten Eintrittsgeld in Form von zusätzlichen Übernachtungsabgaben bis zu drei Euro pro Nacht und erhöhten Taxigebühren bis zu zehn Euro pro Fahrt die Kassen auffüllen. Hier spalten sich die Meinungen der Umfrageteilnehmer in drei Richtungen: 39,3 Prozent der befragten Personen geben an, die neuen Gebühren einiger europäischer Destinationen hätten keinen Einfluss auf deren Geschäftreise- und Meeting-Planung. 32 Prozent werden nach Alternativen suchen, um die erhöhten Kosten einzusparen, zum Beispiel durch Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder Mietwagen statt Taxis. Immerhin 29,8 Prozent wählen aufgrund der zusätzlichen Übernachtungsabgaben für Tagungen und Geschäftsreisen andere Destinationen.

Internationale Bestimmungen

Die USA erheben seit September 2010 eine Einreisegebühr von 14 Dollar pro Person. Teilweise drastische Gebührenerhöhungen der letzten Jahre betreffen auch geschäftliche Reisen in asiatische Länder und die Russische Föderation hat ihre Vorschriften zur Visumerteilung für deutsche Staatsbürger verschärft. In diesem Zusammenhang gibt eine deutliche Mehrheit der befragten Personen (76,3 Prozent) an, trotz erhöhter Kosten und mehr Organisationsaufwand bei internationalen Geschäftsreisen nach dem Motto “Business as usual“ zu verfahren.

Foto: Edgar Delmont







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