Feierliche Grundsteinlegung für den Satelliten des Terminal 2 am Münchner Flughafen


23 Apr 2012 [12:14h]     Bookmark and Share


Feierliche Grundsteinlegung für den Satelliten des Terminal 2 am Münchner Flughafen

Feierliche Grundsteinlegung für den Satelliten des Terminal 2 am Münchner Flughafen



Exakt zwölf Jahre und neun Tage nach der Grundsteinlegung für das Terminal 2 am
Münchner Flughafen fand heute die feierliche Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau, den neuen Terminalsatelliten, mit rund 200 geladenen Gästen statt.

München – Mit dem neuen Passagiergebäude schaffen der Flughafen München und die Lufthansa eine wesentliche Voraussetzung, um die herausragende Entwicklung des im Jahr 2003 eröffneten Terminal 2 am Münchner Flughafen fortzusetzen.

Der Satellit führt die bayerische Luftverkehrsdrehscheibe in eine neue Dimension: Der Flughafen gewinnt eine zusätzliche Abfertigungskapazität für elf Millionen Fluggäste und bekommt damit die Möglichkeit, das anerkannt hohe Qualitätsniveau, das der Airport als Drehscheibe für den Umsteigeverkehr gewährleistet, auch für das künftig zu erwartende Verkehrswachstum sicherzustellen. „Üblicherweise braucht man eine Trägerrakete, um einen Satelliten auf den Weg zu bringen – in München genügt dafür das bewährte Zusammenspiel von FMG und Lufthansa“, sagte der Vorsitzende der Ge-
schäftsführung der FMG, Michael Kerkloh, bei der Zeremonie. Eine zusätzliche Kapazität von elf Millionen Passagieren – das entspreche schon fast dem Fluggastaufkommen, mit dem der Münchner Airport im Jahr 1992 an den Start gegangen war,
sagte Kerkloh. Thomas Klühr, Mitglied des Lufthansa Passagevorstandes München & Direct Services betonte die immense Bedeutung des Satelliten für den Standort München: „Mit der heutigen Grundsteinlegung geben wir die Startfreigabe für eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte im Lufthansa Konzern. Dank des Satelliten bieten wir unseren Kunden auch künftig Spitzenqualität.

Zugleich kann München seine Position in der Liga der internationalen Premium-Drehkreuze festigen. Der Satellit wird die Erfolgsgeschichte des Terminal 2 fortsetzen.“

Die Erweiterung des gemeinsam von FMG und Lufthansa betriebenen Terminal 2 ist nötig, weil das Gebäude mit einem Abfertigungsvolumen von rund 25 Millionen Passagieren im Jahr bereits heute an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Das neue Satellitengebäude entsteht auf der Gepäcksortierhalle auf dem östlichen Vorfeld des Flughafens als funktionaler Bestandteil des Terminal 2. Der gut 600 Meter lange Pier verfügt über 52 Abfluggates. Mit seinen 27 Parkpostionen für Flugzeuge wird die Anzahl der gebäudenahen Abstellmöglichkeiten mit Fluggastbrücken mehr als verdoppelt. Der Satellit ist kein eigenständiges Terminal, weil er über keine landseitige Anbindung verfügt. Fluggäste, die in München über das neue Gebäude abfliegen oder ankommen, nutzen die Check-in-Einrichtungen, Ticketschalter und die Gepäckausgabebänder im Terminal 2.

Die Verbindung zwischen beiden Gebäuden erfolgt über ein unterirdisches Personentransportsystem – eine Art U-Bahn in einem bereits bestehenden 400 Meter langen Tunnel unter dem Vorfeld. Nach dem Check-in und der Fluggastkontrolle im Terminal 2 erreichen die Fluggäste nach wenigen Metern einen unterirdischen Bahnhof. Von dort bringen voll automatisierte Züge die Gäste in weniger als einer Minute zum Satelliten.

Analog zum Terminal 2 ist der Bahnhof auch hier in der Mitte des Gebäudes angesiedelt, was kurze Wege zu allen Abfluggates garantiert. Die einfache Orientierung im Satelliten ermöglicht auch allen Umsteigern, ihre Anschlussflüge schnell und bequem zu erreichen.

Der kanadische Schienenfahrzeughersteller Bombardier Transportation wird das zweispurige System realisieren, bei dem insgesamt drei fahrerlose Züge mit je vier Waggons zum Einsatz kommen, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h verkehren. Die Kapazität des Systems erlaubt den Transport von bis zu 9.000 Fluggästen pro Stunde und Richtung. Durch die Wegeführung für die Fluggäste sowie die Aufteilung der Bahnsteige und Zugkonfigurationen wird sichergestellt, dass drei Passagierströme voneinander getrennt befördert werden können. Diese Differenzierung ist notwendig,
weil die Reisenden – je nach Ziel und Herkunftsdestination – unterschiedliche grenzpolizeiliche Kontrollen und Sicherheitsüberprüfungen passieren.

Das neue Satellitengebäude, das im Jahr 2015 in Betrieb gehen wird, bietet auf einer Fläche von über 125.000 Quadratmetern alle wichtigen Serviceeinrichtungen. Darunter sind zwei Lufthansa Service Center mit insgesamt 24 Transferschaltern sowie insge-samt 42 Passkontrollstellen für die Ein- und Ausreise. Mit fünf Lufthansa Lounges im
Satelliten wird auch das Lounge Angebot im gesamten Bereich des Terminal 2 verdoppelt. Im Zentrum des Satelliten befinden sich auf beiden Passagierebenen attraktive  Marktplätze, die den bereits bestehenden Vorfeldtower umschließen. Auf einer Fläche von mehr als 9.000 Quadratmetern finden Fluggäste hier ein breites Angebot an Geschäften und Restaurants. Die offene und lichtdurchflutete Bauweise und die Marktplätze mit interessanten Shoppingmöglichkeiten sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität. Der Satellit wird nach den Grundsätzen des nachhaltigen Bauens konzipiert. Da-
durch verbessert sich die CO2–Bilanz gegenüber den beiden bestehenden Terminals um 40 Prozent.

Die Arbeiten für das Projekt sind bereits voll im Gange: Nach den diversen Bauvorbereitungen beginnen schon Ende Mai dieses Jahres im Süden die Rohbauarbeiten für das neue Gebäude. Es folgt das Ausheben der Baugrube im Zentralbereich des Satelliten. Dort entsteht zunächst ein Keller. Ab Ende Juli 2012 werden die festen Anschlussbauwerke für die neuen Fluggastbrücken errichtet und ab Anfang 2013 bekommt der Satellit seine Fassade. Der Innenausbau und die technische Ausrüstung folgen ab Frühjahr 2013. 

Die Investitionskosten für das Gebäude in Höhe von rund 650 Millionen Euro sollen wie beim Terminal 2 im Verhältnis von 60 zu 40 zwischen FMG und Lufthansa aufgeteilt werden. Verantwortlicher Generalplaner für das Satellitengebäude ist das Münchner Architekturbüro Koch + Partner, das bereits beim Terminal 2 die Federführung hatte.

Foto: Carstino Delmonte







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