Flughafenverband ADV verbindet Sorgen und Hoffnungen mit diesem Schritt
Berlin – Die Europäische Kommission hat heute im Rahmen des Aviation-Pakets einen Verordnungsvorschlag zur Erweiterung der Kompetenzen der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) vorgelegt. Die Kompetenzen der in Köln beheimateten EU-Spitzenbehörde sollen auf den Bereich der Flughäfen erweitert werden.
„Wenn alle Flughäfen in Europa einem einheitlichen Sicherheitsniveau künftig unterliegen, so begrüßen wir diesen wichtigen Schritt im Interesse der Passagiere, Fluggesellschaften und Flughäfen“, so Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. Und Beisel weiter: „Schließlich nehmen die Flughäfen in Deutschland sowohl bei der Leistungsfähigkeit als auch bei der Sicherheit eine Spitzenstellung ein.“ Die im Rahmen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO erarbeiteten Safety-Standards werden bereits von den deutschen Flughäfen beim Betrieb und Bau von Infrastruktur genaustens beachtet. Die ICAO-Regelungen erhalten durch die Verordnung jetzt eine europäische Rechtsgrundlage.
Trotzdem warnt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV: „Die deutschen Flughäfen dürfen für ihr hohes Sicherheitsniveau nicht durch eine doppelte Bürokratie belastet werden. Jede weitere Ebene mit Entscheidungskompetenzen über Flughafenfragen verlangsamt die wesentlichen Genehmigungsvorgänge. So entstehen den Flughafenbetreibern unnötige erhöhte Kosten. Zusätzlicher bürokratischer Aufwand schadet der Luftfahrtindustrie, ohne ihr einen Sicherheitsgewinn zu verschaffen.“
Gerade die noch auszuarbeitenden Durchführungsverordnungen dürfen keine neuen, redundanten Regelungen enthalten, die keinen Sicherheitsgewinn bringen. Dies gilt vor allem für den Bereich der Zertifizierung. „Da Betreiber und Infrastruktur zukünftig unabhängig voneinander zertifiziert werden sollen, ist hier größte Aufmerksamkeit geboten“, mahnt Ralph Beisel.