Ein Jet für gewisse Stunden – wie ein bunter A380 Airbus zum Chamäleon der Lüfte wird


11 Aug 2018 [22:02h]     Bookmark and Share


Ein Jet für gewisse Stunden – wie ein bunter A380 Airbus zum Chamäleon der Lüfte wird

Ein Jet für gewisse Stunden – wie ein bunter A380 Airbus zum Chamäleon der Lüfte wird



Zehn Jahre lang war der A 380 bei Singapore Airlines in Dienst. Heute ist der gebrauchte Doppeldecker-Jet für viele verschiedene Airlines unterwegs. Fast täglich für eine andere.

Lissabon – Seit dem ersten August 2018 ist der in der Luftfahrtbranche nur noch wenig begehrte A 380 für alle verfügbar. Die portugiesische Leasing-Firma mit dem sinnreichen Namen Hifly hat den Riesenjet von den Asiaten gekauft und vermietet das Flugzeug an alle Airlines nach Bedarf auf Tages- oder auch längerfristiger Basis.
Erster Mieter war das Touristikunternehmen Thomas Cook Scandinavia. Thomas Cook, der europäische Reisekonzern dem neben Condor in Deutschland auch in anderen Ländern Fluggesellschaften gehören, setzte die Maschine als Zwischenlösung für Flüge von Skandinavien nach Zypern und Mallorca ein.
Danach ist bis zum 24. August ein Einsatz für die No-Frills-Airline Norwegian auf der Route zwischen London-Gatwick und New York vorgesehen, da der eigene, auf der Strecke sonst eingesetzte Dreamliner Boeing 787 gewartet wird. Etwas länger, nämlich ganze drei Monate will dann auch die französische Air Austral bei Hifly den Großraumairbus mieten, da die eigenen Maschinen ebenfalls gewartet werden müssen.
Vor über acht Jahren war das neue Muster A 380 von Airbus auf den Markt gebracht worden. Zunächst Air France und dann auch Lufthansa und British Airways hatten die Maschine mit großem Brimborium und Marketing-Tamtam durch Europa fliegen lassen. Die Maschine setzte auf vielen kleineren Flughäfen auf, auf denen ein Einsatz  später nie wieder geplant war. Heute betreiben in Europa nur die drei genannten Airlines und eben neuerdings Hifly ein paar Maschinen des A 380. In Amerika hat ihn keine Fluglinie in der Flotte.
Umso mehr Airlines aus dem mittleren Osten wie Emirates, Qatar Airways oder Etihad nutzen den A 380 intensiv. Der größte Kunde, Emirates, der  bereits über 104 Maschinen dieses Musters – von insgesamt 228 hergestellten A 380-Flugzeugen – verfügt, hat erst kürzlich weitere 20 Maschinen nachbestellt – und damit sogar die weitere Produktion am Leben erhalten, die bei Airbus mangels Nachfrage kurz vor der Einstellung stand.
Die Kundenbedürfnisse und neue Flugzeugmuster von Boeing, Airbus und anderen Herstellern haben sich weiter verändert, sodass für viele Strecken der ständige Einsatz dieses Großraumjets nicht mehr profitabel erscheint.
Beim Leasing ist die Situation etwas anders. Kurzfristiger Bedarf auf manchen Strecken kann sehr gut durch die Anmietung von Jets mit großen Platzkapazitäten profitabel abgedeckt werden. Das ist der Markt des neuen Leasing-Anbieters Hifly, der selbst beim Kauf der Maschine garnicht mit einer solch großen Nachfrage gerechnet hatte. Nun sollen sogar noch weitere Gebrauchtflugzeuge angeschafft werden. Hifly setzt damit in Zukunft auf den Markt für kurzfristige Kapazitätsprobleme.
Für Passagiere zeigt sich damit einmal mehr, dass Loyalität zu einer bestimmten Fluglinie nicht unbedingt lohnt, da man ohnehin längst nicht mehr sicher sein kann in welcher Maschine man letztlich sitzt, wenn man ein Ticket bei „seiner“ Fluglinie gebucht hat. Auch die gigantische Sitzkapazität von bis zu 850 Sitzen an Bord des Hifly-Leasingjets dürfte alles andere als eine komfortables Reiseerlebnis suggerieren./cad






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