Effekte der FIFA WM 2006: Ein Volltreffer für den Deutschland-Tourismus


15 Mai 2007 [09:27h]     Bookmark and Share




Imageverbesserung – Übernachtungszuwächse – Reiseverkehrsbilanzdefizit
um 2,8 Milliarden Euro gesenkt

Frankfurt am Main / Berlin – Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006 war ein Volltreffer und zusätzlicher Schub für Volkswirtschaft, Image und touristische Nachfrage in Deutschland – so lautet das Fazit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT).
„Die WM war eine große Herausforderung. Doch das Megasportevent ist in jeder Hinsicht zu einem Riesengewinn für das Reiseland Deutschland geworden. Dafür sprechen 33 Prozent mehr internationale Übernachtungen im WM-Monat Juni sowie exzellente Umfrage-Werte bei
Gästen aus dem Ausland“, bilanziert Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, den Effekt des internationalen Fußball-Turniers.

„Nicht zuletzt die WM-Reisenden aus aller Welt haben dazu beigetragen, dass die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland zu einem großen Fest wurde. Für die tolle Stimmung und das gemeinsame Erlebnis möchten wir uns bei den Gästen aus aller Welt bedanken!“, fährt Hedorfer fort. Laut Deutscher Bundesbank vom 19. April 2007 erbrachten die Einnahmen
aus dem Auslandsreiseverkehr nach Deutschland im Jahr 2006 eine Steigerung von 2,6 Milliarden Euro – ein Wachstum von 11,2 Prozent. Im Juni 2006 konnten die Einnahmen allein um 38,3 Prozent beziehungsweise 0,8 Milliarden Euro gesteigert werden. Damit wurden deutlich bessere Ergebnisse erzielt, als durch die allgemeinen Steigerungen des Incoming zu erwarten waren. Diese sind allein auf die erfolgreiche Fußball-
Weltmeisterschaft direkt und indirekt zurückzuführen. Im Jahr 2005 konnten die Einnahmen vergleichsweise um 1,2 Milliarden Euro beziehungsweise 5,4 Prozent gesteigert werden. Damit wurde allein das Reiseverkehrsbilanzdefizit um 2,8 Milliarden Euro gegenüber 2005
reduziert. Ein Wert, der erheblich zur wirtschaftlichen Verbesserung der Gesamtsituation beigetragen und die zuvor getroffenen Prognosen noch übertroffen hat.

Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen zählte rund 174 Millionen Fluggäste auf 19 Flughäfen, 5,3 Prozent mehr als 2005. Deutsche Gastronomen freuten sich erstmals seit einigen Jahren über Mehrumsätze von 1,4 Prozent. Laut Branchenbericht des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) verzeichneten 46,9 Prozent der befragten Hoteliers von April bis September 2006 mehr Umsatz als in der Sommersaison 2005. Dies ist der höchste gemessene Wert seit dem Jahr 2000. Insgesamt wurden 2006 rund 52,9 Millionen Übernachtungen allein aus dem Ausland gezählt – so viele wie noch nie. Dies entspricht einem Wachstum gegenüber 2005 von zehn Prozent.

Dabei schlugen die WM-Monate Juni und Juli 2006 erwartungsgemäß am stärksten zu Buche. Im DZT-Regionalmanagement Nordwesteuropa kam Irland auf ein Wachstum von 44,9 Prozent. Aus dem Vereinigten Königreich wurde ein Plus von 35,9 Prozent registriert. Die Niederlande – mit vielen Tagestouristen – kamen auf 6,4 Prozent und Belgien auf 5,8
Prozent mehr Übernachtungen als von Juni bis Juli 2005.

Auch das Regionalmanagement Nordosteuropa verbuchte in den beiden Sommermonaten kräftige Zuwächse: Gute Vorrundenergebnisse ließen die Übernachtungen aus Polen um 19,6, aus Schweden um 19,2 Prozent steigen. Aus Russland wurden 12,2 Prozent mehr Übernachtungen gezählt.

Die Märkte Norwegen und Dänemark erreichten Zuwächse von 11,9 beziehungsweise 2,7 Prozent gegenüber dem Zeitraum Juni bis Juli 2005.

Im DZT-Regionalmanagement Südosteuropa sorgten die tschechischen Fußballfans für ein Plus bei den Übernachtungen von 8,0 Prozent. Aus Österreich wurde ein Wachstum von 5,1 Prozent registriert, der ungarische Markt erbrachte von Juni bis Juli 2006 eine Zunahme von 3,9 Prozent. Das stärkste Wachstum im Regionalmanagement Südwesteuropa war in
den beiden Monaten der FIFA WM 2006™ aus Portugal zu verzeichnen: 110,3 Prozent mehr Übernachtungen wurden aus der Heimat des Halbfinalisten gezählt. Es folgt Spanien mit plus 18,2 Prozent, Weltmeister Italien mit plus 15,3 Prozent und Vizeweltmeister Frankreich mit plus 11,9 Prozent. Aus der Schweiz wurden 9,4 Prozent mehr Übernachtungen
verbucht.

Aus dem Regionalmanagement Amerika/Israel stammen die kräftigsten Zuwächse der beiden Turniermonate: WM-Favorit Brasilien kam auf ein Übernachtungsplus von 255,8 Prozent, Kanada auf plus 27,5 Prozent. Die USA – nach den Niederlanden zweitwichtigster Quellmarkt für das Deutschland-Incoming – erbrachten Zuwächse von 21,2 Prozent. Aus dem
israelischen Markt wurde ein Wachstum von 10,6 Prozent generiert.

Bei den Zuwachsraten aus dem Regionalmanagement Asien/Australien liegt der Ausrichter der nächsten Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2010, Südafrika, mit einem Plus von 40,2 Prozent an der Spitze. Eine hohe Fußballaffinität in den Gastgeberländern der WM 2002 führte zu 25,1 bzw. 24,2 Prozent mehr Übernachtungen aus Südkorea beziehungsweise
Japan. Die Zukunftsmärkte Arabische Golfstaaten und China kamen auf ein Plus von 4,1 beziehungsweise zwei Prozent.

Auch für das Deutschland-Image war die FIFA WM 2006 ein großer Gewinn: Die Marke Deutschland gewann laut Anholt-GMI-Nation-Brands- Index (NBI) im Ausland deutlich an Sympathien und nimmt nun in der internationalen Rangliste der weltweiten Wertschätzung Rang zwei ein. Dies ist nicht zuletzt auch ein Indikator für mögliche Investitionsentscheidungen von internationalen Unternehmen.
Image- Steigerung.

Die Effekte des Fußball-Ereignisses veranschaulicht die DZT in dem Flyer „Fazit der FIFA WM 2006™ – Image und wirtschaftliche Effekte“. Dieser steht Interessierten im Deutschland-Portal unter www.deutschlandtourismus. de in der Rubrik „Kultur & Erlebnis: Sportland Deutschland“ zum Download bereit.







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