Ein Volltreffer für den Deutschland-Tourismus: Imageverbesserung, Übernachtungszuwächse und volkswirtschaftlicher Sprung für Deutschland
Frankfurt am Main / Berlin – Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006 war ein Volltreffer und zusätzlicher Schub für Volkswirtschaft, Image und touristische Nachfrage in Deutschland – so lautet das Fazit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT).
Die FIFA WM 2006 mit ihren Besucherströmen hat sich auf die gesamte Volkswirtschaft positiv ausgewirkt: Insgesamt wurden anlässlich des Turniers Investitionen in Höhe von sechs Milliarden Euro getätigt. Die Bundesregierung schätzt die durch die WM ausgelöste volkswirtschaftliche Wertschöpfung auf rund drei Milliarden Euro, verteilt auf einen Zeitraum von mindestens drei Jahren. Durch die WM konnten 50.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch in den Jahren 2007 und 2008 rechnet die Regierung mit rund 1,5 Milliarden Euro zusätzlicher Wertschöpfung, was zu steuerlichen Mehreinnahmen von etwa 600 Millionen Euro führen würde.
Im WM-Jahr ergaben sich unter anderem die folgenden wirtschaftlichen Effekte: Laut Bundesbank erbrachte der Incoming-Tourismus im Jahr 2006 Mehreinnahmen von 2,7 Milliarden Euro. Deutsche Gastronomen freuten sich über einen Mehrumsatz von 1,4 Prozent. Auch die Verkehrsunternehmen registrierten Rekorde: Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen zählte rund 174 Millionen Fluggäste auf 19 Flughäfen, 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein im zweiten Quartal 2006 stieg das Bruttoinlandsprodukt um 2,4 Prozent, 185.000 zusätzliche Beschäftigte wurden bundesweit in diesem Zeitraum registriert. Der WM-Monat Juni, auf den drei von vier Wochen des Turniers entfielen, war ein großer Erfolg für den deutschen Einzelhandel: Er verbuchte ein Umsatzplus von 1,9 Prozent gegenüber dem Monat Mai.
Deutschlands Hoteliers konnten sich über eine Steigerung der Hotelpreise um 3,4 Prozent sowie eine positive Übernachtungsbilanz für das WM-Jahr 2006 freuen. Allein im Juni 2006 wurden 33 Prozent mehr Ausländerübernachtungen in Deutschland gezählt als im Vorjahresmonat, im Juli waren es plus 9,5 Prozent. Für das Gesamtjahr ergibt sich ein Incoming-Wachstum von rund zehn Prozent, so viele Übernachtungen wie noch nie: 52,9 Millionen. Damit bestätigt sich die Prognose der DZT.
DZT-Prognose für 2006 bestätigt
So kamen Millionen von Gästen aus aller Welt in den Genuss der lebendigen WM-Atmosphäre in Deutschland. Knapp 21 Millionen Besucher kamen zu den offiziellen Fan-Festen der zwölf Gastgeberstädte und haben die Erwartungen an die Anziehungskraft der Fan-Meilen und des Public Viewings übertroffen, sodass sie gegen Ende des Turniers in einigen Städten sogar noch erweitert wurden. Auch für Kulturfreunde wurde eine große Bandbreite an Veranstaltungen geboten – und zwar nicht nur während der Turnierwochen: Von September 2003 bis November 2006 liefen 50 Projekte im Rahmen des Kunst- und Kulturprogramms der Bundesregierung zur WM. Über 3,5 Millionen Besucher wurden allein bei den Live-Veranstaltungen gezählt.
Fan-Feste und Kulturprogramm als Magneten
Die intensiven, weltweiten Marketingaktivitäten der DZT vor und während der FIFA WM 2006 haben sich damit mehr als ausgezahlt. Zwölf Jahre vor dem Ereignis startete die DZT ihre Kooperation mit dem
Deutschen Fußball-Bund (DFB) und bewarb seitdem die Fußball- und Reisedestination Deutschland mit umfangreichen Marketing- und Vertriebsaktivitäten – unter anderem auf ihrer zentralen Informationsplattform, der DZT-Website www.deutschland-tourismus.de und www.germany-tourism.de.
Auf 1.000 Messen, bei 5.000 Studienreisen für die Reiseindustrie und Medien und zahlreichen Pressekonferenzen informierte die DZT Multiplikatoren weltweit über die touristischen Angebote und Attraktionen des WM- und Reiselandes Deutschland. Mit gezielten Workshops erreichte sie weltweit Vertreter der Reiseindustrie und begeisterte sie vorab für deutsche Reiseprodukte. Dabei gewann die DZT für ihre Aktivitäten prominente Partner, wie zum Beispiel Jens Lehmann, deutscher Nationalkeeper und Torwart von Arsenal London. Mit ihm als Testimonial einer Plakatserie in der Londoner U-Bahn faszinierte die DZT Millionen von Pendlern für noch unbekannte Facetten Deutschlands. Speziell im Inland setzte die DZT Impulse mit der Nationalen Service und Freundlichkeitskampagne, die vom FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006 Organisationskomitee Deutschland und der DZT initiiert wurde, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie vom Bundesministerium des Innern finanziert und von der DZT koordiniert wurde. Das Projekt signalisierte der deutschen Öffentlichkeit und den internationalen Gästen, dass das Gastgeberland auch über die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006 hinaus den Slogan „Die Welt zu Gast bei Freunden“ mit Leben füllt.
Kampagne zur Service- Optimierung
Der Einsatz hat sich gelohnt. Denn 95 Prozent der befragten internationalen WM-Besucher empfanden die Deutschen als überwiegend herzlich, zu 88 Prozent werden sie Deutschland als Reiseland weiterempfehlen. Die Marke Deutschland gewann laut Anholt- GMI-Nation-Brands-Index (NBI) im Ausland an Sympathien und nimmt nun in der internationalen Rangliste der besten weltweiten Wertschätzung Rang zwei ein. Umfragen mit Infratest, im Auftrag der DZT, haben gezeigt, dass Städte wie Berlin, München, Köln und Hamburg bereits eine hohe internationale Bekanntheit haben und viele andere Städte international ihre Bekanntheit deutlich steigern konnten. Attraktive Sehenswürdigkeiten, perfekte Infrastruktur, gute Hotels und eine große Gastfreundschaft haben die internationalen Gäste überzeugt, Deutschland als Reiseland in ihren Ländern weiterzuempfehlen.
Die Effekte des Fußball-Ereignisses veranschaulicht die DZT abschließend in dem Flyer „Fazit der FIFA WM 2006™ – Image und wirtschaftliche Effekte“. Von der Einstellung der deutschen Bevölkerung zur WM im Vorfeld des Turniers über Investitionen bis hin zur Bilanz stellt das Faltblatt die wichtigsten Fakten und Umfrageergebnisse aufschlussreicher Studien zur FIFA WM 2006 in zeitlicher Abfolge vor.