Von Arnika bis Zinnkraut. Mehr als 50 verschiedene Kräuter wachsen in Jungholz im Tannheimer Tal
Tirol – In Jungholz kräutert es in diesem Frühling kräftig: Sobald der Schnee in der Ferienregion Tannheimer Tal geschmolzen ist, sprießen in verschiedenen Anlagen auf 350 Quadratmetern mehr als 50 verschiedene, rein biologische Kräuter. Die kleine Gemeinde ist seit 2009 das erste und einzige Tiroler Alpenkräuterdorf. Weitere Gärten sind in Planung.
Die Bandbreite an Kräutern in Jungholz kann sich sehen lassen: „Bei uns wachsen 16 Sorten Enzian“, freut sich Gertrud Lochbihler, Initiatorin und 1. Vorsitzende der Interessengemeinschaft Kräuterdorf Jungholz. Die 68-Jährige hat sich mit Leib und Seele den Kräutern verschrieben sowie viele Jungholzer zum Mitmachen motiviert. So gibt es hier seit kurzem nicht nur Kräutervermieter sondern auch eine Kräuterspirale, ein Kräutertor, einen Kräuterwirt sowie einen Kräuterlandhof. Dies sind übrigens auch die Voraussetzungen, die für eine Klassifizierung zum Kräuterdorf erfüllt werden müssen. Das gelingt nicht jedem Ort. „Ein paar Kräuter hier und da anzupflanzen, reicht eben nicht“, sagt Lochbihler und ist stolz über das Engagement ihrer Dorfgemeinschaft. So müssen beispielsweise die Kräutervermieter eine einjährige Ausbildung über die verschiedenen Kräuter und deren Eigenheiten absolvieren. In der Praxis verpflichtet die Auszeichnung zur Verwendung der garteneigenen Kräuter in der Küche, zum Beispiel im Kräuterbrot und sogar in den Zimmern mit duftenden Kräutersäckchen. Übrigens sind alle Kräuter hundert Prozent biologisch: „Bei uns wächst alles, wie es wächst. Wir düngen nicht mal mit Pferdemist“, so Lochbihler.
Wer selbst einmal schnuppern möchte, hat dafür acht Monate lang Zeit: Von April bis November finden die unterschiedlichsten Veranstaltungen rund um das dufte Thema statt.