Mit eigenen Songs geht Swave in die VOX-Castingshow. X-Factor-Jury und Publikum stimmen am Sonntag ab. Im Interview spricht die Tontalente-Band vom letzten Jahr offen über ihre Pläne.
Düsseldorf – Sonntagabends wird wieder die Talentshow X-Factor von RTL und VOX ausgestrahlt. Anders als bisher: Es werden nicht nur wie üblich Coversongs vom Band nachgesungen, sondern auf der Bühne wird live gespielt. Auch die Düsseldorfer Band SWAVE ist dieses Jahr dabei. Josh Voreau, Leadsänger von Swave und seine beiden Bandkollegen Emilio (Gitarre) und Livio (Drums) sind höllisch gespannt wie Jury und Publikum sich entscheiden werden und ob sie weiterkommen.
Im vergangenen Jahr hat Swave als Band auch beim Düsseldorfer Tontalente-Wettbewerb mit dem eigenen Song “Good Bad Love” viel Jubel und Zuspruch erhalten. Die Zuschauer waren begeistert und wollten Zugaben, was aber wegen dem engen Zeitplan nicht möglich war. Für Swave eine tolle Ermutigung weiterhin Neues zu bringen und hart an sich zu arbeiten.
Im Interview sprach Josh mit uns über Hoffnungen, Wünsche, selbstkomponierte Popmusik, X-Factor, Tontalente und auch über Qualität beim Pop und was Swave macht, um beim Publikum anzukommen.
F: Wie ist der Stand der Dinge, Josh? Ihr seid eine Düsseldorfer Band. Bei X-Factor seid Ihr in diesem Jahr, in dem erstmalig auch Bands teilnehmen können, mit dabei. Die Show wird ausgestrahlt am kommenden Sonntag um 20.15h in VOX und Ihr seid wohl dabei. Wie kam es dazu, dass ihr euch dort beworben habt und wie lief es bisher mit Swave?
A: Mit “Düsseldorfer Band” stimmt es nicht so ganz (verschmitzt lächelnd), wir sind eine Band, die sich in Düsseldorf zusammengefunden hat und wir leben dort. Was die Bandmitglieder angeht sind wir aber eher multikulti geprägt. Emilio und Livio haben ihre Wurzeln in Brasilien bzw. Italien. Ich selbst bin ursprünglich aus Großbritannien nach Deutschland gekommen, habe zunächst in München gewohnt und jetzt in Düsseldorf. Es war also ein Stück Zufall, der uns mit Düsseldorf verbindet. Hier sind aber in der Tat die meisten Songs entstanden und so war „Tontalente“ im letzten Jahr für uns deshalb auch ein erster Versuch nach langer und harter Arbeit, unsere Songkompositionen aufzuführen. X-Factor ist aber natürlich jetzt für uns die Wahl der Stunde.
F: Was ist der Reiz bei X-Factor.
A: Naja, X-Factor erreicht natürlich einfach erheblich mehr Menschen. Wir spielen Pop und grundsätzlich komponieren wir alle Songs vollständig selbst, üben sie ein, feilen sie aus bis wir denken, dass sie auch dem Publikum gefallen werden. Dieses Jahr sind überraschenderweise auch Bands dabei. Als wir das gehört haben, dachten wir uns “das passt wie die Faust aufs Auge”.Wir sollten mitmachen, der Welt was bieten und schaun, ob man uns mag.
F: Covert Ihr Songs bei X-Factor?
A: Ja, das ist so vorgesehen. Wir wollen aber bei X-Factor auch unsere eigenen Songs präsentieren und sehen, wie das Publikum reagiert. Mal sehen, obs klappt. Das ist schon eine Herausforderung. Auch die Jury ist bei X-Factor super besetzt. Dieses Jahr ist die Frontfrau von der Band Guano Apes, Sandra Nasic, dabei. Livio, unserer Schlagzeuger, ist ein großer Fan von der Band. Außerdem Sarah Connor, Moses Pelham und H.P. Baxxter. Wer sich ein bischen um Musik kümmert, der weiß, da sitzen fitte Leute, die wissen was gut und angesagt ist. Diesen Erfahrungspush brauchen wir.
Die Jury ist also super besetzt. Ich glaube, dass die Jury auch den Kandidaten nachhaltig beim Fortkommen helfen wird. Und wir werden sehen, wie das Publikum uns aufnimmt. Wir sind also richtig gespannt.
F: Du hast Tontalente 2011 in Düsseldorf angesprochen. Habt Ihr auch anderswo an Wettbewerben teilgenommen oder schon Gigs gegeben? Warum kennt man euch noch nicht und wie lief es für Euch in der Tonhalle?
A: Es gab mehrere Gigs, auch in Düsseldorfer Clubs und Locations, die waren eher klein und überschaubar. Wir haben vor etwa zweieinhalb Jahren den MTV Bandwettbewerb gewonnen und konnten dann bei Rock am Ring spielen. Das war ziemlich geil, aber irgendwie waren unsere Songs noch nicht richtig „reif“. Wir haben dann viel dran gearbeitet und gefeilt. Jetzt sind unsere Songs richtig stark und hoffentlich stark genug. Aber was ist genau richtig stark?
Wir spielen grundsätzlich nur eigene Songs und mit der Zeit haben wir gelernt, dass Musik nicht nur “wir spielen, was wir im Proberaum beim Bier-jammen zusammengeschustet haben” ist, sondern ganz was anders.
F: Was meinst du damit? Wie sollte gute Pop-Musik sein?
Das bedeutet, dass wir zunächst sehr viel Arbeit und Herzblut da hinein stecken mussten und jetzt erst ein Repertoire haben, mit dem wir uns guten Gewissens in die Öffentlichkeit wagen können. Wir setzen eben auf Qualität unserer Songs, nicht so sehr auf beliebige und auf viele Auftritte oder Contests. Lieber weniger Gigs und die Leute gehen glücklich nach Hause, weil sie etwas Neues Schönes erlebt haben, gute Musik eben. Nicht irgendein Einheits-Produkt für jeden Geschmack. Und das ist richtig lange und harte Arbeit. Wir wollen eigene Standards setzen.
Coversongs wären zwar bequem einzuüben, die sind aber nicht unser Ding. Die Menschen wollen auch nicht immer dasselbe hören. Wir bieten moderne Popmusik mit echtem Qualitätsanspruch durch und durch. Unsere Songs sind etwas Neues. Einmal im Radio gehört und die Songs bleiben sofort im Kopf. Erst wenn unsere Begeisterung aufs Publikum überspringt dann hat sich der monatelange Einsatz gelohnt.
F: Das klingt, als ob wir bald noch viel von euch hören werden. Wie kamt ihr zu X-Factor und geht es dann weiter?
A: Wenn wir das wüßten (lacht). Aber klar hoffen wir, dass viele uns hören werden. Und auch viel, denn wir komponieren und üben sehr intensiv. Manchmal sagen uns Freunde: Das wird ein Hit. Naja, wir hoffen das natürlich, aber entscheiden wird immer das Publikum. Wir bieten den Menschen was an. Wir wollen mit unseren Sounds bekannt werden und viele von unseren Songs spielen.
X-Factor war für uns eine Zufallsaktion. Nach etwa eineinhalb Jahren intensivster Vorbereitung habe ich zufällig bei meinen Eltern mal den Fernseher eingeschaltet und die Werbung für Bands bei X-Factor gesehen. Wir haben ja selbst keinen Fernseher. Daraufhin haben wir uns einfach mal mutig und naiv in Dortmund beworben und haben einen “Recall” gekriegt.
Da kommt es auf viele Kriterien an: Publikum, Jury, wie die Songs angenommen werden, falls wir überhaupt mehrere Auftritte bekommen. Der Hauptpreis bei X-Factor ist ein Vertrag bei einem major label.
Mit Major labels stehen wir ohnehin seit ein paar Monaten in… Sagen wir mal: in sanftem Kontakt. X-Factor könnte dafür ein super Beschleuniger werden. Wir hoffen darauf, da wir selbst uns voll auf unsere musikalische Arbeit konzentrieren. Zwar wohnen wir drei zusammen in einer WG, so dass unsere Wege ohnehin kurz sind. Für viel Marketing, wie ein Label das machen könnte, haben wir trotzdem einfach nicht die Zeit. Und auch nicht die Marketingkompetenz, die Kontakte und die finanzielle Ausstattung.
Wie es also weiter geht ist vollkommen offen. Dass es weitergeht, davon gehen wir aus. Aber wenn wir mit unseren Songs spannend bleiben, wirds auch für die Band spannend sein.
F: Gibt es Alternativen zu einem Label-Vertrag?
Bis jetzt sind unsere Songs von vielen Leuten top aufgenommen worden. Wir arbeiten weiter sehr hart und vielleicht findet sich ja auch noch ein Sponsor, der uns unterstützen will. Jeder zusätzliche Cent geht quasi bei uns in die Musikproduktion. Natürlich wäre auch crowdfunding eine Option. Besser sollten wir sagen: Fan-Funding. Wer unsere Musik und unser Engagement mag darf uns gerne unterstützten. Wir sind bei neuen Wegen für gezielte Hilfe absolut offen. Hauptsache die Qualität bleibt!
F: Nochmal zum eigentlich wesentlichen, zu Euren Songs: Was macht Eure Musik aus? Ihr komponiert alles selbst, inklusive der Lyrics. Wie würdest du sie unseren Lesern beschreiben, die sie noch nicht gehört haben?
A: BESCHREIBEN? Uiii ! Einen Song muss und kann man nicht wirklich beschreiben. Musik geht direkt in die Seele und ins Herz. Das muss man hören! Ohne geht nicht. Ansonsten ist die Antwort eigentlich ziemlich einfach: Wir spielen feinsten Pop, absolut modern mit Sounds, die leicht beim ersten Hören zum Ohrwurm werden. Die Lyrics sprechen jeden an. Sie machen Sinn und beschreiben das, was Menschen betrifft, sind also voll aus dem Leben gegriffen mit manchmal überraschendem Ausgang. Jedenfalls kein inhaltsloses Blabla, das sich einfach nur akkustisch reimt. Die Songs haben eigenen Charakter und sind auch radiotauglich.
F: Das klingt vielversprechend. Kannst Du Beispiele nennen?
A: Wie gesagt: Dazu muss man einfach mal ein paar unserer Songs hören und dann sehen, ob sie gefallen. Wir haben eine neue Seite bei Facebook, bei Myspace und natürlich kann man uns im Fernsehen bei X-Factor erleben. Ich glaub, am 16. September sind wir dran. Wir haben uns mit unseren eigenen Songs beworben und wurden von Vox gebeten diese auch einzuüben und zu spielen, falls wir weiter kommen. Es bleibt also spannend bei Vox. Über Likes freuen wir uns natürlich auch online. Unsere Seite heißt übrigens www.swavemusic.com. Mit allen aktuellen Infos. Da wird auch öfter mal ge-updated.
F: Da werden wir dann mal reinhören. Hoffentlich läuft es wie Ihr es euch wünscht. Wir drücken jedenfalls kräftig die Daumen. Vielen Dank für das Interview, Josh!
Das Interview mit Swave Lead-Sänger, Josh Voreau wurde Anfang September 2012 geführt und auf Britpop-Music.com veröffentlicht. Foto: Maxime Bleuzé.
Facebook: www.facebook.com/swaveofficial
Website: www.swavemusic.com