Düsseldorf: Schmack, Snik, Schute und Sau


02 Sep 2008 [16:30h]     Bookmark and Share




Annette Fimpeler–Philippen beschreibt Geschichte des Niederrheins / Neues Buch als Standardwerk

Düsseldorf – Unter dem Titel „Die Schifffahrt und ihre Fahrzeuge auf dem Niederrhein vom späten Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert“ ist jetzt die Dissertation der Leiterin des SchifffahrtMuseums Düsseldorf, Dr. Annette Fimpeler-Philippen, erschienen. Das Buch ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen Beschäftigung mit der Geschichte der Schifffahrt auf dem Niederrhein. Das großformatige Werk, durchgängig farbig gestaltet, enthält zahlreiche bisher unbekannte Abbildungen von Schiffsdarstellungen aus frühen Publikationen und Stichen. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, der Vorsitzende des Düsseldorfer Geschichtsvereins, Prof. Dr. Horst A. Wessel, und der Leiter des Stadtarchivs, Prof. Dr. Clemens von Looz-Corswarem, stellten es zusammen mit der Autorin im SchifffahrtMuseum vor.

Der Niederrhein vom Rheindelta bis nach Köln war und ist aufgrund seiner zentralen Lage eine der am meisten befahrenen Stromstrecken Europas. Schon im frühen Mittelalter verliefen auf dem Fluss die Verkehrs- und Warenströme quer durch den Kontinent von Nord- nach Süd und umgekehrt. Seit dem Mittelalter waren England und Nordeuropa über den Rheinstrom mit dem Süden verbunden – mit Süddeutschland und Italien und von dort weiter mit dem Mittelmeer und dem Heiligen Land, und zwar in viel stärkerem Maße als in den späteren Zeiten der ausgebauten Straßen, Eisenbahnen, Autobahnen und Fluglinien.

Diesen Verkehrsfunktionen des Flusses vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert geht Annette Fimpeler-Philippen, Leiterin des Düsseldorfer SchifffahrtMuseums, in allen Aspekten nach, wobei sie vor allem die wirtschaftspolitischen und technischen Möglichkeiten in den Blick genommen hat. Sie untersucht die natürlichen Stromverhältnisse, die Schifffahrtspolitik der Anrainerstaaten, die Organisationsformen der Binnenschifffahrt und die Personenschifffahrt ebenso wie die Transportmittel selbst, die Schiffe.

Heute kaum noch unvorstellbar ist die Vielfalt der auf dem Rhein verkehrenden Schiffstypen mit ihren unterschiedlichsten Bezeichnungen. Auf den verschiedenen Stromabschnitten hatten sich zahlreiche Sonderformen herausgebildet, die im Laufe der Zeit untereinander verschmolzen, wobei am Niederrhein niederländische Schiffstypen dominierten. An den hiesigen Zollstellen legten Schiffe mit Bezeichnungen wie: Aak, Bock, Bojer, Pleite, Samoreuse, Schmack, Snik, Schute und Sau an.







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