Düsseldorf feiert am 24. September, um 19.30 Uhr die erste Premiere der neuen Spielzeit im Opernhaus: „La Bohème“
Düsseldorf – Die Landeshauptstadt feiert am 24. September, um 19.30 Uhr die erste Premiere der neuen Spielzeit im Opernhaus: „La Bohème“ – Giacomo Puccinis Oper der großen Emotionen, changierend zwischen Eifer- und Sehnsucht, exzentrischer Geste und innigstem Gefühl.
Mit der Inszenierung von Robert Carsen kommt eine weitere Produktion aus dem viel beachteten Puccini-Zyklus der Vlaamse Opera Antwerpen an die Deutsche Oper am Rhein. Seine „Bohème“ rangiert unter den besten Interpretationen dieser Oper, die in den letzten Jahren entstanden sind, und das sind nicht wenige. Bilder von einleuchtender Klarheit und die psychologisch exakte Personenführung prägen seine Arbeiten. Robert Carsens schon seit Jahren erfolgreiche „Madama Butterfly“ steht ab 31. Oktober wieder auf dem Düsseldorf Spielplan, seine Inszenierung von Giorgio Battistellis „Richard III“ wurde zur Sternstunde für die Düsseldorfer „Rheinoper mobil“.
Die musikalische Leitung übernimmt Giordano Bellincampi, der sich in der letzten Spielzeit mit „Cavalleria rusticana / Pagliacci“ in Düsseldorf und Duisburg empfahl. Fast alle Solisten kommen aus dem eigenen Ensemble: Nataliya Kovalova als sterbenskranke Mimì, Iulia Elena Surdu als Musetta, die an der Seite des unattraktiven Alcindor (Peter Nicolaus Kante) den mittellosen Maler Marcello (Laimonas Pautienius) zur Eifersucht treibt. Adrian Sâmpetrean singt den Philosphen Colline, Richard Šveda den Musiker Schaunard. Als einziger Gast ist Giuseppe Varano als Rodolfo zu erleben, ein junger italienischer Tenor, der auf dem Weg in die internationale Opernwelt ist.
„Ich will die Welt zum Weinen bringen.“ – Mit „La Bohème“ ist das Giacomo Puccini (1858 – 1924) zweifellos gelungen. Denn wer wäre nicht gerührt von dem verklärten Abschiednehmen zweier Liebender, von der Macht der Empfindungen, die erst im Wissen um die Vergänglichkeit ihre heftigste Wirkung entfaltet. Dieses Schwelgen in Gefühlen lässt leicht vergessen, dass ihr eigentlicher Nährboden das Elend ist. Denn der Dichter Rodolfo und seine Freunde sind Bohèmiens, Angehörige eines Künstlerproletariats, das in der Realität wie in der Literatur von Erfolg träumte und dabei nicht selten in seinen Dachkammern erfror, an Alkohol, Morphium oder Krankheit zu Grunde ging oder von einem Ausbruch in höhere Sphären nicht zurückkehrte. Was aus diesen Randexistenzen romantische Kunstfiguren macht, ist vor allem die Liebe, die sie für kurze Zeit erhitzt und danach verzehrt. Und so haben Puccini und seine Librettisten aus Henri Murgers „Scènes de la Vie de Bohème“ eine Geschichte herausgelesen, die so nicht vorgegeben war. Die Liebe zwischen dem schwärmerischen Rodolfo und der unheilbar kranken Mimì wurde zum eigentlichen Thema der Oper und sicherte ihr den Erfolg.
Spannende Einblicke in „La Bohème“ schon vor der Premiere in der „Opernwerkstatt“: Nach einer von Chefdramaturgin Dr. Hella Bartnig moderierten Gesprächsrunde am Freitag, 17. September, um 18.00 Uhr im Opernhaus sind die Besucher zum ersten Teil der Bühnenorchesterprobe eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Vorstellungen in Düsseldorf: Fr. 24.09.10 – 19.30 Uhr (Premiere) / So. 26.09.10 – 15.00 Uhr / Mi. 29.09. – 19.30 Uhr / Fr. 01.10.10 – 19.30 Uhr / So. 03.10.10 – 15.00 Uhr / Sa. 09.10.10 – 19.30 Uhr / So. 10.10.10 – 18.30 Uhr / Sa. 16.10.10 – 19.30 Uhr / weitere Aufführungen ab Januar 2011
Premiere in Duisburg: Fr. 10.12.10 – 19.30 Uhr
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net