523 Künstler öffnen ihre Ateliers / 306 Standorte in Düsseldorf und der Region / Auch internationale Gastkünstler machen mit
In Düsseldorf und vielen Städten der Umgebung finden an zwei August-Wochenenden die „13. Kunstpunkte“ statt. An der Aktion sind 523 Künstler mit Ateliers an 306 Standorten („Kunstpunkte“) sowie einige Gäste beteiligt. Das Publikum ist eingeladen, Malern, Bildhauern, Fotografen und anderen Kunstschaffenden über die Schulter zu schauen. Auch Gastkünstler, die im Rahmen internationaler Austauschprojekte des Kulturamtes aus Schottland, Serbien, Finnland und Korea nach Düsseldorf gekommen sind, öffnen ihre Ateliertüren.
Wie in den vergangenen Jahren werden die „Kunstpunkte“ wegen der Fülle des Angebots auf zwei Wochenenden verteilt: Am 22. und 23. August präsentieren sich die Künstler in den südlichen und östlichen Stadtteilen Düsseldorfs dem Publikum, am 29. und 30. August folgen der Düsseldorfer Norden und Westen. Die Standorte außerhalb des Stadtgebietes wurden entsprechend zugeordnet. Die Öffnungszeiten sind jeweils: samstags von 14 bis 20 Uhr, sonntags von 12 bis 18 Uhr.
Auch in zahlreichen Ateliers außerhalb Düsseldorfs sind Künstlerinnen und Künstler aller Sparten vertreten. Den Blick über den städtischen Tellerrand hinaus bieten am ersten Wochenende Ateliers in Haan, Heinsberg, Hilden, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Neuss und Solingen, am zweiten Wochenende in Duisburg, Erkrath, Krefeld, Meerbusch, Mettmann, Ratingen, Willich, Wuppertal und Wülfrath.
Besucherschwerpunkte sind zumeist die großen Atelierhäuser, die besonders im Düsseldorfer Süden beheimatet sind. In der ehemaligen Leitz-Fabrik befindet sich das neue Atelierhaus Walzwerkstraße 14, das das Kulturamt erst Ende 2006 eröffnete. Inzwischen gibt es dort 64 Atelierräume für Düsseldorfer Künstler, von denen sich mehr als die Hälfte bei den „Kunstpunkten“ präsentieren wird. Mit großem Besucheransturm rechnen auch die Atelierhäuser Lierenfelder Straße 39, Himmelgeister Straße 107 (Salzmannbau) und Reisholzer Werftstraße 75/77 (Kunst im Hafen e.V.) sowie das älteste Atelierhaus Düsseldorfs an der Sittarder Straße 5. In den vielen Einzelateliers insbesondere am Stadtrand oder in den angrenzenden Orten geht es dagegen meist beschaulicher zu, was mehr Zeit und Ruhe für Gespräche lässt.
Kunst in der Kneipe
Beliebte Stadtteile der Künstler sind Flingern, Bilk und Derendorf, wo eine lebendige Szene aus Ateliers, Kneipen und originellen Geschäften entstanden ist. Die Ackerstraße in Flingern hat sich zu einem Schwerpunkt der Düsseldorfer Atelierszene entwickelt. In Hinterhöfen, Ladenlokalen und Etagenwohnungen gibt es gleich acht „Kunstpunkte“ zu entdecken. So zeigt die Malerin Norika Nienstädt in Nr. 29a ihre Stofftierportaits und der Bildhauer Michael Blaschke präsentiert sich zum ersten Mal in den Räumen auf der Ackerstraße 143. Auch auf der Kronprinzenstraße, der Krahestraße, der Hoffeldstraße und der Bilker Allee reihen sich mehrere Ateliers aneinander und bereichern die Stadtviertel.
Das Atelierhaus Lierenfelder Straße 39 wurde um einige Ateliers erweitert. Wo sich früher ein Café befand, haben die arrivierten Medienkünstler Ute Hörner, Mathias Antlfinger, Gudrun Teich und Petr Zubek nach einem Zwischenspiel in Berlin und Jena wieder einen Arbeitsplatz in Düsseldorf gefunden.
Im BACK-RAUM auf der Ronsdorfer Straße 77a (CON-SUM) präsentieren sich die Fotografen Oliver Sieber und Katja Stuke gemeinsam mit David Fried und Wolfgang Schäfer. Alle Künstler haben ihre Ateliers auf dem früheren Fabrikgelände und zeigen ihre Arbeiten in der ehemaligen Backstube.
Die neugegründete „artsfactory“ von Iris Zogel hat in Derendorf, Bagelstraße 96b, inzwischen ihren festen Platz in einem ehemaligen China-Restaurant gefunden und ist fast kein Geheimtipp mehr.
Bis zu 60.000 Atelierbesuche
Das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat die „Kunstpunkte“ 1997 ins Leben gerufen, und seitdem erfreut sich die Aktion wachsender Beliebtheit. So wurden in den vergangenen Jahren bis zu 60.000 Atelierbesuche gezählt. Die „Kunstpunkte“ verfolgen das Ziel, auf das lokale künstlerische Schaffen aufmerksam zu machen. Dabei beeindruckt die Dichte und die hohe Qualität der in und um die Landeshauptstadt wirkenden Künstlerinnen und Künstler.
Mit der Einladung in die Ateliers soll ein breites Publikum für die Kunst interessiert und Neugierde geweckt werden. Mancher entdeckt so ein Künstleratelier gleich in der Nachbarschaft, ohne dass er vorher davon wusste. Auch der kommerzielle Aspekt der Kunst wird an den beiden Wochenenden nicht ausgeklammert: Es darf nicht nur besichtigt, es darf auch gekauft werden!
Das Kulturamt organisiert auch in diesem Jahr wieder einen Shuttle-Service. Abfahrt der Shuttle-Busse ist an der Parkbucht vor den Düsseldorfer Rheinterrassen (samstags um 14 und 17 Uhr, sonntags um 12 und 15 Uhr). Die Tour dauert jeweils drei Stunden und wird von Künstlern begleitet, die Informationen geben und für Fragen zur Verfügung stehen. Tickets gibt es für 15 Euro im Vorverkauf bei Heinersdorff, Heinrich-Heine-Allee 24, oder im Kulturamt, Zollhof 13.
In Kooperation mit dem BACK-RAUM findet am 21. August ein Künstlerfest mit Livemusik im CON-SUM. Ronsdorfer Straße 77a, statt. Großzügig gefördert wird die Aktion „Kunstpunkte“ durch die Stadtwerke Düsseldorf AG und durch boesner- Großhandel für Künstlerbedarf.
Als Wegweiser zu den 306 „Kunstpunkten“ dient ein Flyer. Er leitet die Besucher von Atelier zu Atelier. Eine Unterteilung nach Genres wie M für Malerei, F für Foto, P für Plastik und V für Video erleichtert den Kunstspaziergang durch Düsseldorf und in der Region. Das Faltblatt ist kostenlos erhältlich beim Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Telefon 0211/89-96100 oder 0211/89-24195. Außerdem liegt es in allen Kulturinstituten und zahlreichen Szenekneipen aus.
Weitere Infos gibt es auch im Internet unter: kunstpunkte.de. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler werden dort mit Fotos und Informationen zu ihren Werken präsentiert.