Düsseldorf: Heine Haus – heute ein Ort für Lesungen mit Nobelpreisträgern


12 Jul 2013 [08:48h]     Bookmark and Share


Düsseldorf: Heine Haus – heute ein Ort für  Lesungen mit Nobelpreisträgern

Düsseldorf: Heine Haus – heute ein Ort für Lesungen mit Nobelpreisträgern



Stele in der Altstadt erinnert an die historische Vorgeschichte

Düsseldorf – „Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zumute. Ich bin dort geboren, und es ist mir, als müßte ich gleich nach Hause gehn. Und wenn ich sage nach Hause gehn, so meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worin ich geboren bin.“

Diese vielzitierte Liebeserklärung schenkte Heinrich Heine 1826 seiner Heimatstadt. Sie unter anderem findet sich auf einer Erinnerungsstele, die jetzt vor seinem Geburtshaus an der Bolkerstraße aufgestellt wurde und die den Düsseldorfern wie den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern aus dem In- und Ausland den historischen Ort nahe bringt. Oberbürgermeister Dirk Elbers nach der Enthüllung der Stele: „An einige bedeutende Orte und Personen in Düsseldorf wird auf diese Weise schon erinnert. So war es nur folgerichtig und höchste Zeit, dass wir nun den größten Sohn der Stadt ehren.“

„Harry“ Heine wurde am 13. Dezember 1797 im Hintergebäude des Hauses Bolkerstraße 53 als ältestes von vier Kindern des Ehepaares Samson Heine und Betty van Geldern geboren. Die Eltern entstammten bedeutenden jüdischen Familien. Heine wuchs mitten in der Düsseldorfer Altstadt auf und ging hier zur Schule. 1816 verließ er die Stadt, um eine kaufmännische Ausbildung in Hamburg zu beginnen. 1819 kehrte er für kurze Zeit zurück. Nach Abschluss seines Jurastudiums ließ er sich im Jahre 1825 evangelisch taufen und nahm den Vornamen Heinrich an. Inzwischen in ganz Europa als Schriftsteller berühmt, ging er 1831 nach Paris. Wegen seiner scharfen Kritik an den restaurativen Zuständen in Deutschland wurde Heine mit Haftbefehl gesucht. 1848 erkrankte er schwer und starb nach langem Leiden in Paris. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Montmartre.

Die Stadt Düsseldorf hat 1990 mit Unterstützung der NRW-Stiftung Natur, Heimat, Kultur und auf Initiative der Heinrich-Heine-Gesellschaft das Haus zum Andenken an den Dichter erworben. Seit 2006 heißt es Heine Haus.

Heute wird das Heine Haus als Literaturtreff genutzt. Es beherbergt im Erdgeschoss neben einem Veranstaltungsraum mit Café die Literaturhandlung Müller & Böhm. Es wird vom Verein zur Förderung des Heine-Haus e.V. und der Literaturhandlung, die das Veranstaltungsprogramm verantworten, in einer ppp (public private partnership) mit der Landeshauptstadt Düsseldorf betrieben. Mit jährlich etwa 50 prominenten Veranstaltungen hat es sich zum literarischen Zentrum der Stadt entwickelt. In den sieben Jahren seit Gründung des Literaturtreffs waren rund 300 Autoren an der Bolkerstraße zu Gast, darunter Büchner-, Bachmann und Nobelpreisträger, die alle gern wiederkommen und den Ruf des Hauses weit über Düsseldorf hinaus verbreiten.

Foto: Edgar Delmont







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