Die wohl maritimste Museumsmeile der Welt


14 Jul 2016 [09:43h]     Bookmark and Share


Die wohl maritimste Museumsmeile der Welt

Die wohl maritimste Museumsmeile der Welt



Oslos Museen präsentieren Norwegens große Expeditionsgeschichte und weltberühmte Schiffe

Oslo – Sie segelten in offenen Booten über den rauen Atlantik bis nach Nordamerika, ließen sich für Jahre ins Packeis der Pole einschließen und von Wind und Strömung von Südamerika nach Polynesien treiben. Mit den Wikingern, den Polarforschern Amundsen und Nansen und dem Ethnologen Thor Heyerdahl hat Norwegen Expeditions- und Seefahrtsgeschichte geschrieben. Ihre weltberühmten Fahrzeuge sind alle in Norwegens Hauptstadt Oslo zu sehen.

Vom Anleger der kleinen Hafenfähre, die Oslos Halbinsel Bygdøy in zehn Minuten Fahrzeit mit dem Stadtzentrum verbindet, sind es nur wenige Meter bis zur vielleicht berühmtesten maritimen Museumsmeile der Welt. Hier liegen das Fram-Museum, das Kon-Tiki-Museum und das Norwegische Seefahrtsmuseum, nur einen kleinen Spaziergang entfernt gelangen die Besucher darüber hinaus zu den faszinierenden Exponaten des Wikingerschiffsmuseums.

Nicht weniger als die Entdeckung eines Kontinents war die vielleicht größte maritime Leistung der Wikinger, die von Norwegen aus erst nach Island und Grönland, von dort dann an die Ostküste Amerika segelten. Die am besten bewahrten Wikingerschiffe der Welt – das Tune-, Gokstad- und Osebergschiff aus dem 9. Jahrhundert – sind Funde aus drei großen Häuptlingsgräbern und zentrale Ausstellungsstücke des Wikingerschiffmuseums auf einer kleinen Anhöhe Bygdøys. Von ebenso unschätzbarem Wert sind kleinere Boote, Schlitten, Wagen und Textilien, die als Grabbeigaben konserviert und ausgestellt sind.

 

Weithin sichtbares Merkmal der Museumsmeile am Ufer des Oslofjords ist das zeltartige Gebäude des Fram-Museums, das die hohen Aufbauten des 1892 in Dienst gestellten Forschungsschiffs umschließt. Nie zuvor war ein Schiff gebaut worden, das dem Druck der Eismassen der Polarregionen dauerhaft standhalten

konnte. Von der Nordpolexpedition Fridtjof Nansens und Otto Sverdrups 1893 bis zum Ende der Südpolexpedition Roald Amundsens 1912 war die „Fram“ zwanzig Jahre lang weltweit das Herzstück der Polarforschungsgeschichte und Schauplatz kleiner und großer Dramen im ewigen Eis. Das wie vor hundert Jahren eingerichtete Schiff sowie zahlreiche Gegenstände, Dokumente, Bilder und Filme erzählen die faszinierende Geschichte der Polarexpeditionen im Zeichen von Naturgewalten, Forschergeist und Willenskraft.

 

Mit der erstmaligen Durchquerung der legendären Nordwest-Passage steht auch die „Gjøa“ für weltberühmte Expeditionsgeschichte. Der umgebaute Großsegler aus der Hardangerregion Fjordnorwegens, der in einem Erweiterungsbau des Fram-Museums zu sehen ist, diente Roald Amundsen während der dreijährigen Forschungsreise zwischen 1903 und 1906 als sichere Basis.

 

Gleich vis-à-vis der Polfahrer öffnen sich die Türen des Kon-Tiki-Museums zu ungleich wärmeren Gefilden: Mit dem Balsaholz-Floß „Kon-Tiki“ hatte der Ethnologe und Abenteurer Thor Heyerdahl 1947 den Pazifik mit Hilfe des Humboldtstromes von Peru aus nach Polynesien überquert und damit den Beweis angetreten, dass die Inselgruppe von Osten her besiedelt worden war. Die „Kon-Tiki“-Expedition wurde wie spätere Expeditionen Heyerdahls mit den Papyrusbooten „Ra“ und „Ra II“ weltweit verfolgt. Das original erhaltene „Kon-Tiki“-Floß, originalgetreue Nachbauten der Papyrusboote, zahlreiche Originalgegenstände der Expeditionen und eine weltweit einzigartige Ausstellung über die Osterinseln sind nicht nur spannende Zeugen der Forschungsgeschichte, sondern auch Dokumente einer Nachkriegsordnung, in der die Welt wieder zusammenfand.

 

Ganz den Blick auf Norwegen und seine lange Geschichte als eine führende maritime Nation richtet das Norwegische Seefahrtsmuseum (Norsk Maritimt Museum). Detailreiche Dauer- und Sonderausstellungen beleuchten die traditionsreiche Seefahrtsgeschichte des Landes und Norwegens lebendige Küstenkultur; eine einzigartige Auswahl traditioneller norwegischer Boote ist im weitläufigen Freigelände des Museums am Oslofjord zu sehen. Visuelle Eindrücke künstlerischer Art bieten eine große Sammlung maritimer Malerei mit Impressionen norwegischer Künstler und ein Panoramafilm, der die Zuschauer mit auf eine eindrucksvolle Reise entlang der tausende Kilometer langen norwegischen Küste nimmt.

Weitere Informationen:

www.visitnorway.com

www.khm.uio.no

www.frammuseum.no

www.kon-tiki.no

www.marmuseum.no







  • Palma.guide



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