Die Johannisnacht ist ein bedeutendes Ereignis im Festkalender der Balearischen Inseln.
In vielen Städten und Orten wird die „Nit de Sant Joan“ zelebriert; besonderen Stellenwert hat sie auf Mallorca in Palma, Calvià, Deià, Muro, Felanitx, Son Servera und Sant Joan. Doch auch auf Ibiza und Formentera wird die magische Nacht in Eivissa Stadt, Santa Eulàlia des Riu und Sant Joan de Labritja groß gefeiert.
Am 24. Juni wird Johannes der Täufer geehrt, der in Judäa geboren und im Alter von 27 Jahren auf Verlangen von Salome, der Tochter der Herodias, enthauptet wurde. Das Fest wurde nach der Christianisierung Europas häufig mit der Sommersonnenwende verbunden, die von jeher mystische Ausstrahlung besaß. Im Zentrum der Johannisfeiern auf den Balearen steht das Feuer. Tänze um das Johannisfeuer, aber auch Reinigungsrituale, gehören zum Brauchtum, das in dieser Nacht, wenn der Tag am längsten und die Nacht am kürzesten ist, gepflegt wird.
In der Nacht des 23. Juni werden die Johannisfeuer auf den Plätzen der verschiedenen Orte entfacht und die Menschen erfreuen sich an Musik und Tanz. Der mystische Augenblick vollzieht sich um Mitternacht, dem Moment, an dem man sich dem Ritual der Reinigung durch das Feuer unterzieht. Traditionsgemäß wirft man etwas Altes in das Feuer. Oder aber einen Zettel, auf dem man alles, was man in seinem Leben ändern möchte, notiert hat. Damit diese Wünsche in Erfüllung gehen, muss man während der Zettel brennt, drei aufeinander folgende Sprünge über das Feuer machen.
Die Stiftung Fundació Pilar i Joan Miró in Palma de Mallorca feiert den Johannistag mit einem Tag der offenen Tür. Man kann nicht nur die Säle besichtigen, sondern auch an Aktivitäten und Workshops teilnehmen. C/ Joan de Saridakis, 29. Tel.: 971 701 420.
In Sant Joan auf Mallorca findet anlässlich der Festa Sol que Balla, eine Ausstellung von Landmaschinen, landwirtschaftlichen Produkten und Pflanzen statt. Höhepunkt des Fests ist eine Vorführung einer alten Handwerkskunst, dem Scheren der Schafe mit der Schere, auf malllorquinisch „tondre amb estisores“.
Foto: Turespaña Düsseldorf