Am Freitag, dem 10. Oktober 2008, wird nach 2-jährigen Renovierungsarbeiten die neue Charles de Gaulle Gedenkstätte in Colombey-les-Deux-Eglises (Haute Marne) im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy eingeweiht. Ab Samstag, dem 11. Oktober 2008, ist die Gedenkstätte für die breite Öffentlichkeit geöffnet.
Gemeinsam mit der Charles-de-Gaulle-Stiftung, die durch die Europäische Union, den französischen Staat, die Region Champagne und den GIP Haute-Marne unterstützt wird, hat sich der Conseil Général der Haute-Marne dem Ziel verschrieben, eine interaktive Gedenkstätte zu erschaffen, die dem Leben und dem Werk des Generals de Gaulle gewidmet ist, und die es jungen Leuten ermöglichen soll, das 20. Jahrhundert besser zu verstehen.
Auf einer Ausstellungsfläche von ungefähr 4000 m2, die sich über zwei Etagen erstreckt, wird es permanente und thematische Ausstellung rund um das Leben Charles de Gaulles geben. Es wird ein berühmter und gleichzeitig verkannter Charles de Gaulle mit allen Facetten seiner Persönlichkeit gezeigt, sei es als Held des Zweiten Weltkrieges, als Gründer der fünften französischen Republik oder als Privatperson.
Die museographische Darstellung wird vollständig dem General de Gaulle gewidmet sein. Mittels der spielerischen und interaktiven szenographischen Darstellung kann der Besuch, egal ob klein oder groß, ganz in die Geschichte Frankreichs eintauchen und erlebt dabei intensive Momente der Freude, der Überschwänglichkeit, der Trauer und die Intensität tragischer Perioden.
Geführte Besichtigungen
Die Ausstellung, die sich über zwei Etagen erstreckt, bringt dem Besucher neben der französischen Geschichte vor allem auch die Persönlichkeit und die Überzeugungen Charles de Gaulles näher.
Der Eingangsbereich hinterlässt bereits einen tiefen Eindruck. Der Besucher wird dort mittels handgeschriebenen Dokumenten des Generals mitten in die tragische Periode des zweiten Weltkrieges geführt, in der sich Frankreich der Invasion der Deutschen gegenüber sah. Authentische Schilder, Fotos und Dokumente illustrieren die beiden damals herrschenden gegenseitigen Anschauungsweisen.
Auch bei der weiteren Entdeckung der Ausstellung zieht einen die Kraft der Geschichte in ihren Bann, wenn man zum Beispiel mit Frankreich die Periode zahlreicher Kämpfe durchläuft und den vielen Schwierigkeiten begegnet, denen das Land gegenüberstand.
Dem folgt ein Ausbruch der Freude, wenn man sich schließlich der Befreiung Paris und ganz Frankreichs gegenüber sieht und man zusammen mit Charles de Gaulle und einer riesigen Menschenmenge die Champs Élysées entlang schreitet.
Die Ausstellung geht nun auf der zweiten Etage mit der plötzlichen Machtergreifung des Generals im Jahr 1946 weiter. Der Besucher gelangt in einen Saal, der die gesamte Größe des Gebäudes ausfüllt und von dem aus man einen beeindruckenden Ausblick auf die Landschaft des Haute-Marne hat, für die der General eine große Vorliebe hatte. Zudem sieht man das Anwesen La Boisserie, das Charles de Gaulle als privaten Wohnsitz nutzte.
Der Besucher macht hier eine einmalige Erfahrung, er taucht in das Leben des Staatsmannes de Gaulle ein und beteiligt sich an den Entscheidungen eines Staatsoberhauptes.
Schließlich wird der Besucher hinter die Kulissen geführt und lernt auf bewegende und intime Weise den de Gaulle kennen, der hinter dem Staatsmann verborgen war, wie zum Beispiel den Familienvater de Gaulle und er erfährt mehr über das Verhältnis des Generals zu seiner Familie während des zweiten Weltkrieges oder über sein Verhältnis zu den Einwohnern von Colombey.
Schritt für Schritt folgt man mit großem Interesse den verschiedenen Lebensabschnitten des berühmtesten Franzosen des 20. Jahrhunderts.